Schön ist sie nicht, aber sie kann kochen und anpacken. Deshalb ist Lorina Altenpflegerin geworden und hat mit der Anstellung in der Villa von Frau Alsfelder das große Los gezogen. Hier geben sich attraktive Masseure die Klinke in die Hand, und Techtelmechtel entstehen, die besser geheim bleiben sollen. Für Aufregung sorgen ein aufgeschwatzter Pudel und ein zurückgelassenes Baby, die die alte Dame sichtlich neu beleben. Sehr zum Missfallen ihres Großneffen, der aufs Erbe lauert.
Ein sehr witziges Buch über ein Altenheim und was dort alles Aufregendes passieren kann. Das Buch gibt Einblicke in tolle Masseure, Pudel, Babys, erbfreudige Verwandtschaft und nicht zuletzt Mord. Ich ...
Ein sehr witziges Buch über ein Altenheim und was dort alles Aufregendes passieren kann. Das Buch gibt Einblicke in tolle Masseure, Pudel, Babys, erbfreudige Verwandtschaft und nicht zuletzt Mord. Ich habe mich beim Lesen großartig amüsiert und als Fan von Ingrid Noll bin ich wie immer auf meine Kosten gekommen. Der Schreibstil und das ganze Buch kurzweilig und sehr unterhaltsam. Auch das Cover gefällt mir. Von mir gibt es volle Punktzahl!
Von der Schriftstellerin Ingrid Noll habe ich schon lange nichts mehr gelesen, weil ich eigentlich nicht so gerne Krimis lese.
Mit dem Roman „Kein Feuer kann brennen so heiß“ habe ich jetzt einen Glücksgriff ...
Von der Schriftstellerin Ingrid Noll habe ich schon lange nichts mehr gelesen, weil ich eigentlich nicht so gerne Krimis lese.
Mit dem Roman „Kein Feuer kann brennen so heiß“ habe ich jetzt einen Glücksgriff gehabt. Es ist ja auch eigentlich kein richtiger Krimi.
Die Protagonistin Lorina ist gut dargestellt. Ich fühlte schon in ihrer Kindheit mit ihr. Sie ist eine junge Frau, die trotz Ablehnung von Seiten ihrer Eltern zu einer kompetenten Frau geworden. Gut manchmal war ich nicht bedingungslos ihrer Meinung, aber im Großen und Ganzen, doch.
Als Pflegerin einer gelähmten Frau, ist sie kompetent.
Ingrid Noll hat einen guten Schreibstil und konnte mich in diese Geschichte einziehen.
Ich habe diesen Roman gerne gelesen.
„Kein Feuer, keine Kohle, kann brennen so heiß, als heimliche Liebe, von der niemand nichts weiß.“
Lorina ist nicht gerade eine leichtfüßige Schönheit, von ihrer Familie wird sie wegen ihrer Tollpatschigkeit ...
„Kein Feuer, keine Kohle, kann brennen so heiß, als heimliche Liebe, von der niemand nichts weiß.“
Lorina ist nicht gerade eine leichtfüßige Schönheit, von ihrer Familie wird sie wegen ihrer Tollpatschigkeit auch „Plumplori“ genannt. Die Männer stehen daher nicht gerade Schlange bei der Altenpflegerin. Doch als sie die Stelle der Privatpflegerin in der Villa Alsfelder annimmt, sammelt sie im Geheimen ganz unerwartet neue Erfahrungen in Sachen Liebe. Und auch sonst kommt es in der Villa zu einigen überraschenden, nicht immer ganz legalen Zwischenfällen…
Ingrid Noll erzählt klar und sehr direkt aus Lorinas Sicht in Ich-Form und lässt dabei stets ihren typischen Humor durchblitzen. Bitterböse Sätze wie „Schon früh musste ich mir die Rolle einer Prinzessin abschminken. Man wäre sowieso nie auf die Idee gekommen, mich in rosa Tüllröckchen zu stecken, denn man hätte mich am Ende für einen kleinen Transvestiten halten können.“ machen Ingrid Nolls individuellen, unterhaltsamen Schreibstil aus.
Lorina ist eine klassische „Noll-Heldin“. Unauffällig, nicht besonders attraktiv und anfangs ohne Selbstbewusstsein. So erklärt sie zu Beginn „Am liebsten wollte ich etwas mit Menschen zu tun haben, denen mein Aussehen egal war, zum Beispiel Blinde, Kleinkinder oder demente Greise.“ Im Laufe der Handlung macht Lorina eine erstaunliche Entwicklung durch. Nicht zuletzt Männer wie Boris, der mehr als rücksichtslos, egoistisch und unsensibel agiert, bewirken Lorinas Veränderung. Lorina hat gewaltiges Potential, in ihr steckt viel mehr, als sie selbst und die Leser ahnen. Wieder einmal gelingt es der Erfolgsautorin auf beeindruckende Weise, die Leser für ihre Figuren einzunehmen, das ist Nolls große Stärke. Obwohl Lorina mitunter vom „Pfad der Tugend“ abweicht und unzweifelhaft falsch handelt, hoffte ich sehr, dass sie damit „durchkommen“ wird und „verschont“ bleibt.
Ingrid Nolls neuester Roman macht wieder einmal deutlich: Kriminelle Energien lauern überall, im banalen Alltag, in den Vorstellungen der Menschen, in ihren Reaktionen und Handlungen. Sie entfalten sich oft ganz spontan und ohne Plan. Vor allem der Durst nach Rache lässt Nolls Figuren wiederholt Grenzen überschreiten.
Niemand schreibt wie Ingrid Noll, ihre Romane gehören für mich zu einem ganz eigenen Genre, das sie auch hier wieder bedient: literarische Krimikomödien, bitterböse, mit unerwarteten Wendungen und ganz besonderen Protagonisten, die mitreißen. Auch mit weit über 80 Jahren hat Noll den klaren Blick aufs Leben, den Sinn für menschliche Abgründe, den Bezug zur Aktualität und zum Zeitgeist nicht verloren. „Kein Feuer kann brennen so heiß“ ist für mich nicht ihr bester, aber ein sehr guter, lesenswerter Roman. Ingrid Noll kann es definitiv immer noch und ich hoffe, sie macht noch lange mit dem Schreiben weiter.
„Schön ist sie nicht, aber sie kann kochen und anpacken. Deshalb ist Lorina Altenpflegerin geworden und hat mit der Anstellung in der Villa Alsfelder das große Los gezogen.“
Ein typischer Ingrid Noll ...
„Schön ist sie nicht, aber sie kann kochen und anpacken. Deshalb ist Lorina Altenpflegerin geworden und hat mit der Anstellung in der Villa Alsfelder das große Los gezogen.“
Ein typischer Ingrid Noll Roman. Die Untaten passieren so nebenbei und sind überhaupt nicht wichtig, aber man gönnt es dem Opfer. Wichtig sind die zwischenmenschlichen Töne. Das langsame Annähern aller Beteiligten. Aus Fremden werden echte Freunde.
Mir hat der Roman Spaß gemacht. Er entfaltet sich gemächlich, die Figuren entwickeln sich. Frau Noll schreibt sehr schön, einfach ein sanfter leichter humorvoller Kriminalroman.
INHALT
Schön ist sie nicht, aber sie kann kochen und anpacken. Deshalb ist Lorina Altenpflegerin geworden und hat mit der Anstellung in der Villa Alsfelder das große Los gezogen. Hier geben sich attraktive ...
INHALT
Schön ist sie nicht, aber sie kann kochen und anpacken. Deshalb ist Lorina Altenpflegerin geworden und hat mit der Anstellung in der Villa Alsfelder das große Los gezogen. Hier geben sich attraktive Masseure die Klinke in die Hand, und Techtelmechtel entstehen, die besser geheim bleiben sollen.
Für Aufregung sorgen ein aufgeschwatzter Pudel und ein zurückgelassenes Baby, die die alte Dame sichtlich neu beleben. Sehr zum Missfallen ihres Großneffen, der aufs Erbe lauert.
(Quelle: Diogenes)
MEINE MEINUNG
„Kein Feuer kann brennen so heiß“ ist der neue Roman der sympathischen, mittlerweile 85-jährigen Grande Dame und „Lady of Crime“ Ingrid Noll. Ein Name, der für kurzweilige Unterhaltung und raffiniert angelegte, schwarzhumorige Geschichten mit wundervoll skurrilen Charakteren steht.
Auch in ihrem jüngsten Roman, der in gewisser Weise eine kriminelle Komödie ist, erwarten uns wieder zahlreiche für Noll typische Elemente, die für eine abwechslungsreiche Unterhaltung mit feiner ironischer Note sorgen. Die Geschichte über die keineswegs so außergewöhnliche exklusive Seniorenbetreuung einer alten, nach einem Schlaganfall halbseitig gelähmten alten Dame, die umsorgt von ihrem Personal in ihrer sehr noblen Villa lebt, entwickelt sich trotz allerlei kurioser Verwicklungen und Turbulenzen in recht geordneten Bahnen. Viel mehr über die Handlung sollte eigentlich gar nicht verraten werden, denn der Klappentext enthüllt für meinen Geschmack schon zu viele Details.
Trotz einiger Einblicke in schockierende Abgründe des menschlichen Egos bleibt es ein vergnüglicher, solider Roman über so manche menschlichen Begehrlichkeiten und Verfehlungen, mit einigen gesellschaftskritischen Spitzen und bissigen Seitenhieben auf Kosten des männlichen Geschlechts.
Mit ihrer flotten, humorvollen Erzählweise gelingt es der versierten Autorin rasch, uns in ihre Geschichte hinein zu ziehen, die vor allem von den wundervoll gezeichneten, recht schrulligen und überaus menschlichen Charakteren lebt. Sehr unterhaltsam und vielschichtig sind die verschiedenen Figuren ausgearbeitet – insbesondere die verschiedenen Männerfiguren, ob nun der singenden Masseur Boris, der schüchterne, Balladen-rezitierende Ruben oder der überhebliche, geldgierige Großneffe, sie alle verkörpern sehr interessante, treffend gezeichnete Klischees, über die man sich köstlich amüsiert.
Ein besonderes Highlight ist natürlich die liebenswerte 30jährige Altenpflegerin und Ich-Erzählerin Lorina, auch Lori oder Plumplori genannt, die im Laufe der Handlung eine erstaunliche Entwicklung nimmt und sich vom Tollpatsch, Aschenputtel und späten Mädchen zur patenten Heldin mausert. Mit erfrischender Leichtigkeit, zuweilen lakonisch und meist ziemlich abgeklärt erzählt sie uns von ihrem eher beschaulichen, wenig ereignisreichen Leben als Rund-um-die Uhr-Betreuerin der betagten Viktoria Alsfelder, ihrem nicht vorhandenen Privat- und Liebesleben und ihren Erlebnissen in der Vergangenheit. Lori ist toller, ein sehr warmherzig gezeichneter Charakter, den man gerade durch die Schwächen, Verletzlichkeiten und Eigenheiten ins Herz schließen muss. Man kann sich gut in ihr Innenleben hineinversetzen und auch ihre Handlungen gut nachvollziehen.
Mit Boris, dem stets ein Liedchen trällernden Physiotherapeuten und Masseur von Frau Alsfeld, der zudem nichts anbrennen lässt, kommt bald etwas Wind in Loris alltägliches Einerlei.
Es bereitet großen Spaß, die weiteren Verwicklungen und überraschenden Wendungen zu verfolgen, doch bleibt die Geschichte insgesamt recht spannungsarm und gewinnt erst zum erwarteten Finale hin noch einmal richtig an Fahrt.
Bei diesem eher ruhigen Roman hat mir leider doch das gewisse Etwas gefehlt. Trotz feiner ironischer Untertöne hätte ich mir etwas mehr bitterbösen, schwarzen Humor, Nolls früheren sarkastischen Biss und einige spitzfindige Wendungen erhofft.
FAZIT
„Kein Feuer kann brennen so heiß“ bietet gute Unterhaltung mit feiner Ironie und wundervoll skurrilen Charakteren, ist aber sicherlich nicht das beste Buch von Ingrid Noll!