Sergej in Berlin
Der Kriminalroman "Russischer Sommer" von Irene Fritsch führt uns nach Berlin, genauer gesagt nach Charlottenburg, in das Jahr 1921. Nach der Oktoberrevolution sind rund dreihundertfünfzigtausend Russen ...
Der Kriminalroman "Russischer Sommer" von Irene Fritsch führt uns nach Berlin, genauer gesagt nach Charlottenburg, in das Jahr 1921. Nach der Oktoberrevolution sind rund dreihundertfünfzigtausend Russen in die deutsche Hauptstadt geflohen. Unter ihnen ist der Protagonist Sergej Popow. Er ist ein begnadeter Dokumentenfälscher. Das russische Leben im Exil wird sehr bildhaft und historisch detailliert beschrieben. Ein weiterer interessanter Charakter ist die „falsche“ Gräfin Hohenstein, die in ihrem Haus im Grunewald ein privates Glücksspielkasino für die höchsten Kreise betreibt. Der ehemalige sibirische Sträfling Nikolai Smirnow organisiert alles und streicht für sich viel Geld ein. Als Leschnikow, der früher in Russland sowohl Smirnow als auch Popow denunziert hatte, in Berlin auftaucht, überschlagen sich die Ereignisse und der Spannungsbogen hält bis zur letzten Seite.
Der Autorin ist ein spannender und unterhaltsamer historischer Kriminalroman gelungen, der auf tiefen Orts- und Geschichtskenntnissen basiert.