Cover-Bild Ein Lied für den Feind
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23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: SCM Hänssler
  • Themenbereich: Belletristik - Abenteuerroman: Krieg und Militär
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 30.08.2024
  • ISBN: 9783775161930
Iris Muhl

Ein Lied für den Feind

Ein Roman über Glaube und Zweifel, Hoffnung und Feindschaft, Liebe und Verlust – und über die Frage, wie viel Mut es braucht, um für ein wenig Frieden zu kämpfen. Nach einer unglaublichen, aber wahren Geschichte, die sich im Jahr 1914 an der Westfront abspielt.

Manfred hat einen Traum. Er will Tiermedizin studieren und vom Hof seines alkoholkranken Vaters flüchten. Schweren Herzens lässt er seinen jüngeren Bruder Samuel und seine große Liebe Fanny zurück. Doch der Erste Weltkrieg macht seine Studienpläne zunichte. In den Schützengräben an der Westfront zweifelt Manfred am Krieg und verabscheut die vielen Opfer, die er mit sich bringt.
Als alles verloren scheint, strahlt plötzlich ein Licht des Friedens auf und Feinde begegnen sich an Heiligabend. Es beweist: Der Blick auf das Kind in der Krippe ändert alles.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.10.2024

ein Buch das nachwirkt

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Manfred hat ein klares Ziel vor Augen: endlich weg vom Hof seiner Eltern und seinem alkoholsüchtigen, gewalttätigen Vater und Tiermedizin studieren. Doch endlich angekommen in seinem neuen Leben bricht ...

Manfred hat ein klares Ziel vor Augen: endlich weg vom Hof seiner Eltern und seinem alkoholsüchtigen, gewalttätigen Vater und Tiermedizin studieren. Doch endlich angekommen in seinem neuen Leben bricht der erste Weltkrieg aus und alles ändert sich.
In den Schützengräben wird sein Glaube auf den Prüfstand gestellt, doch inmitten der Trostlosigkeit erwartet die Soldaten eine Überraschung.

Die Autorin verbindet in ihrem Buch Fiktion mit wahren Begebenheiten und schildert auf einfühlsame Art und Weise das Leben eines jungen Mannes an der Front.
Das Buch beginnt auf zwei Zeitebenen, die am Ende zu einem Handlungsstrang zusammenfinden.
So erfahren wir nicht nur wie es Manfred im ersten Weltkrieg ergeht, sondern auch wie er aufgewachsen ist und wie ihn die Zeit auf dem Hof seiner Eltern geprägt hat.
Es wird deutlich, wie durch den Krieg alle Ziele, Pläne und Hoffnungen zum Stillstand komme und junge Menschen von heute auf morgen aus dem Alltag geworfen wurden.

Sehr bewegend fand ich zu sehen, wie einzelne Personen tiefe Spuren im Leben anderer hinterlassen können und durch einfaches Zuhören und Ermutigen großes bewirken können.
Auf der anderen Seite war ich erneut erstaunt und zugleich schockiert, über die dem Krieg vorangehende Euphorie vieler junger Menschen, welche sich in Anbetracht der bitteren Realität auf dem Schlachtfeld schnell als trügerisch herausstellte. Für mich scheint es heute unvorstellbar, dass eine regelrechte Vorfreude um sich griff, „endlich“ in den Krieg ziehen zu können.

Außerdem zeigt uns die Geschichte auf eindrückliche Art, wie negative Erlebnisse uns bitter und wütend machen können es aber auch einen Weg gibt, diese Bitterkeit zu überwinden und der Wut nicht die Oberhand zu lassen.

Die Autorin schreibt sehr einfühlsam und das Buch war angenehm zu lesen.
Durch die jeweilige Jahres- und Ortsangaben zu Beginn eines neuen Kapitels ist auch immer klar ersichtlich in welcher Zeitebene man sich gerade befindet.
Was die Familienverhältnisse des jungen Manfred angeht findet man sich gleich mitten im Geschehen wieder, wohingegen ich beim zweiten Handlungsstrang das Gefühl hatte, dass die Handlung etwas langsamer in Fahrt kam.
Sehr wertvoll fand ich die historische Einordnung der Ereignisse am Ende des Buches.

Eine bewegende Geschichte, die definitiv nachwirkt und zum Nachdenken anregt.

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Veröffentlicht am 01.11.2024

lesenswert

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Iris Muhl hat mit "Ein Lied für den Feind" erneut eine außergewöhnliche Geschichte geschrieben.

Hier wird ein sehr sympathischer junger Mann beschrieben, den man auf zwei Zeitebenen begleiten kann. Das ...

Iris Muhl hat mit "Ein Lied für den Feind" erneut eine außergewöhnliche Geschichte geschrieben.

Hier wird ein sehr sympathischer junger Mann beschrieben, den man auf zwei Zeitebenen begleiten kann. Das Besondere ist, dass beide Zeitebenen nur wenige Jahre voneinander getrennt sind. Es werden hier die Geschehnisse, Ängste, Sorgen und Nöte sowohl im Elternhaus mit einem alkoholkranken Vater als auch an der Front gefühlvoll und sanft beschrieben.

Dieses Buch ist dramatisch, ohne dramatisch zu werden, es beschreibt schlimme Situationen, ohne heftig zu sein, und das hat mir gut gefallen und deshalb denke ich, dass dieses Buch auch für feinere Menschen als mich gut geeignet ist.

Es geht hier um große Bruderliebe, Kameradschaft, Tierliebe und Weihnachtsfreude über Grenzen hinaus. Es geht hier um Freunde, die zu Feinden werden müssen und Feinden, die sich für einen Moment der Freundschaft entscheiden. Spannend und fesselnd führt die Autorin mit ihrem feinen Schreibstil durch alle Geschehnisse, sodass man Fred (Manfred) am Ende wirklich zu kennen glaubt.

Mir persönlich fehlte am Schluss aber doch etwas, weshalb ich trotz aller Schönheit in dieser Geschichte ein bisschen unbefriedigt war. Trotzdem, man findet in "Ein Lied für den Feind" Hoffnung, was dieses Buch sehr lesenswert macht.

Dieses Buch zeigt, dass eine Kerze im Dunkeln ein helles Licht ist und Wut und Ärger zu Segen verwandelt werden können. Ich habe es gerne gelesen und werde gespannt auf weitere Bücher dieser großartigen Autorin warten.

Veröffentlicht am 31.10.2024

Hoffnung in dunkeler Zeit

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„...Was für ein trauriger Anblick. Vor Jahren noch war er ein ansehnlicher Mann gewesen, stolz auf seinen großen Hof, von seinen Mägden und Knechten geschätzt, stolz auf seine schöne Frau, seine prächtigen ...

„...Was für ein trauriger Anblick. Vor Jahren noch war er ein ansehnlicher Mann gewesen, stolz auf seinen großen Hof, von seinen Mägden und Knechten geschätzt, stolz auf seine schöne Frau, seine prächtigen Söhne...“

Diese Gedanken gehen Fred durch den Kopf, als er seinen betrunkenen Vater sieht. Es sind Fred und sein kleiner Bruder, die den Bauernhof am Laufen halten.
Die Autorin hat einen berührenden Roman geschrieben. Die Geschichte beruht auf eine wahren Begebenheit. Der Schriftstil ist fein ausgearbeitet.
Zwei Handlungsstränge durchziehen das Geschehen. Der eine beginnt 1908 und beschreibt das Leben auf dem Bauernhof. Der zweite ist im Jahre 1914 angesiedelt. Jetzt befindet sich Fred im Krieg an der französischen Grenze. Schon in der Ausbildung wird deutlich, das das Leben im Krieg keine Gnade kennt, nicht für die Tiere und erst recht nicht für die Menschen.

„...Sie wundern sich alle, fragen sich: Wozu diese schönen Vögel anschießen, wenn sie doch Teil der Schöpfung sind, schuldlos, reine Wesen?...“

Nach dem Gymnasium hat Fred das Dorf verlassen, um Tiermedizin in München zu studieren. Seine Mutter hat ihn auf diesen Weg unterstützt.
Mit Kriegsbeginn wird Fred eingezogen. Sein 16jähriger Bruder meldet sich freiwillig an die Front, um den prügelnden Vater zu entgehen. Das harte Leben an der Front wird schonungslos beschrieben. Anfangs wird Fred schikaniert, doch dann zeigt er bei der Behandlung von Pferden, was er drauf hat.

„...Akademiker haben bei uns die Möglichkeit, wichtige Posten zu übernehmen. Falls mir etwas zustoßen sollte, dann übernehmen Sie die Männer. Ich ernenne Sie hiermit zum Reserveoffizier...“

Kurze Zeit darauf fällt sein Vorgesetzter. Fred zeichnet sich nicht nur durch seine Menschlichkeit aus, sondern auch durch seine Achtung vor den Tieren.
Trotz allem wird deutlich, dass Freds Leben geprägt ist von der Abneigung gegen den Vater. Er kann ihm nicht vergeben, wie der die Mutter und sie als Kinder behandelt hat. Allerdings ist für mich als Leser nicht in jedem Fall nachvollziehbar, wie es zur Entwicklung vom liebenden Vater zum Alkoholiker kam. Klar ist nur, dass die Veränderung mit dem Tod des Großvaters einsetzte.
Zu den sprachlichen Höhepunkten gehören für mich die Gespräche von Fred mit dem Arzt seines Heimatdorfes und einem Pfarrer an der Front. In beiden Fällen geht es zum einen um Vergebung, zum anderen darum, wie Gott auch durch durch dunkle Zeiten trägt.

„...Der Mensch muss sich davor in Acht nehmen, alles mit Gott erklären zu wollen. Wo Menschen versagen, kann Gott nicht für alles in die Bresche springen. Das wünschen wir uns vielleicht, aber es ist nicht so...“

Die berührendsten Szenen wiederum sind durch den Weihnachtsfrieden des Jahres 1914 gekennzeichnet und belegt. Briten und Deutsche reichen sich die Hand, teilen ihr Essen und spielen gemeinsam zwischen den Schützengräben Fußball.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es zeigt, dass auch in dunkelsten Stunden Menschlichkeit möglich ist.

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