Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
Verlag: Kiepenheuer&Witsch (18. Februar 2016)
Sprache: Deutsch
ISBN-13: 978-3462048001
Preis: 18,90€
auch als E-Book und als Hörbuch erhältlich
Nett, aber nicht überragend
Inhalt:
Eine Gruppe von Bankern aus London begibt sich in ein einsames Tal in Schottland, um dort ein Wochenende in Teambuilding zu verbringen. Mit dabei die Köchin Helen und die Psychologin Rachel. Und Mervyn, der Hund. Sie beziehen den Westflügel des Herrenhauses von Lord und Lady McIntosh. Auf dem Anwesen gibt es eine Menge Tiere, unter anderem einen jungen Pfau, der gerade verrückt spielt. Um es sich mit den Gästen nicht zu verscherzen, greift der Lord kurzerhand zum Gewehr. Doch auch tot bereitet der Pfau noch manches Problem …
Meine Meinung:
Über humorvolle Bücher kann man sich ja immer wunderbar streiten. Der eine lacht sich schief, der andere muss sich ein Schmunzeln mit Gewalt abringen. Ein Blick in die Leseprobe kann bei der Entscheidung helfen, ob dieses Buch etwas für euch ist oder nicht.
Anfangs fühlte ich mich doch stark an den Film „Immer Ärger mit Harry“, eine Komödie von Alfred Hitchcock, erinnert. Nur dass es hier eben der Pfau ist und nicht Harry. Daher fand ich die Idee dann nicht so besonders originell. Auch dass ein Buch ohne wörtliche Rede auskommen kann, ist nichts Neues und sorgt hier für eine gewisse Distanz des Lesers zum Geschehen. Die Sprache ist einfach gehalten, aber gut zu lesen. Hierin findet man ein wenig britischen, trockenen Humor.
Ein paar Seiten mehr hätten der Geschichte wirklich gutgetan, denn dann hätte man die Charaktere um einiges tiefgründiger anlegen können. So wirken sie relativ oberflächlich und stereotyp. Die arrogante Chefin, die mütterliche Köchin, der Schleimer, der Schwule, der Unterhalter usw.
Der tote Pfau sorgt für Missverständnisse und Verwicklungen und schließlich für jede Menge schlechtes Gewissen, weil jeder sich in irgendeiner Weise schuldig fühlt, ohne es tatsächlich zu sein, was er aber nicht weiß. Leider übertreibt Isabel Bogdan es damit, dies aus allen möglichen Perspektiven zu betrachten und damit immer wieder dasselbe zu wiederholen. Für mich wurde der Humor dadurch ein bisschen zerstört.
Fazit:
Nach den ganzen Vorschusslorbeeren und den vielen überschwänglichen Rezensionen hatte ich mehr von diesem Roman erwartet. Ich fand ihn ganz nett zu lesen. Für zwischendurch oder für Menschen, die nicht so gerne lesen, ist es die geeignete Lektüre. Aber ein wirkliches Highlight war es nicht für mich.
★★★★☆