Romantasy mit aktuellen Themen.
„𝐌𝐢𝐬𝐜𝐡𝐥𝐢𝐧𝐠𝐬𝐛𝐥𝐮𝐭“ ist der Auftakt der Gay-Romantasy-Reihe „𝐂𝐥𝐚𝐧𝐬 𝐨𝐟 𝐃𝐫𝐚𝐠𝐨𝐧𝐬“, in der uns Isabell Bayer in eine Welt entführt, die ebenso offen wie intolerant agiert.
Denn während sich Frauen in Führungspositionen ...
„𝐌𝐢𝐬𝐜𝐡𝐥𝐢𝐧𝐠𝐬𝐛𝐥𝐮𝐭“ ist der Auftakt der Gay-Romantasy-Reihe „𝐂𝐥𝐚𝐧𝐬 𝐨𝐟 𝐃𝐫𝐚𝐠𝐨𝐧𝐬“, in der uns Isabell Bayer in eine Welt entführt, die ebenso offen wie intolerant agiert.
Denn während sich Frauen in Führungspositionen einfinden dürfen und gleichgeschlechtliche Liebe Normalität ist, wird die Vermischung der Rassen – hier Dämonen, Menschen und Drachen – schwer bestraft. Für Wesen, die aus diesen Verbindungen entstehen, den Mischlingen, bedeutet das den Tod. Denn sie sind vogelfrei und werden erbarmungslos gejagt. Für die Reinheit.
Meron ist einer von ihnen. Er lebte bisher versteckt, einsam, doch voll unstillbarer Neugier, dem Wunsch nach Freiheit. Und dieser war es, der ihm zum Verhängnis wurde und die Aufmerksamkeit der Drachen auf sich zog …
Tayel, der durch seine Schwester einen hohen Rang in seiner Sippe innehat, kämpft noch immer mit dem tragischen Verlust seiner Liebe. Als er Meron begegnet, reißen Wunden auf, Erinnerungen. Und er muss sich entscheiden: den unschuldigen Mischling ausliefern, wie es das oberste Gebot verlangt, oder sich gegen dieses, gegen seine Heimat, seinen Clan stellen?
Isabells Stil war einfach, klar und detailreich. Verständlich wurden Gesetze, Verbindungen und Hierarchien dargelegt. Besonderes Augenmerk lag auf der sich verdichtenden Dynamik, der wachsenden Zuneigung zwischen Meron und Tayel, ihrer individuellen Entwicklung.
Die Figuren wurden greifbar, ihre Reaktionen nachvollziehbar ausgearbeitet. Während in Tayel Zerrissenheit herrscht und er noch immer mit einem gebrochenen Herzen und Sehnsucht kämpft, bringt Meron – charismatisch, intelligent – ihn dazu, so einiges zu hinterfragen, sich neu zu verlieben – alldem, was hinter dem Drachen, was vor beiden liegt, zum Trotz…
Spannende Momente, Kämpfe und Tod, zarte Gefühle, explizite Szenen und Flucht durchziehen den Verlauf, aber auch tiefsinnige Gespräche. Verhaltensweisen und veraltete Strukturen werden reflektiert, der Drang zum Umdenken wächst.
Durch allerhand gesellschaftliche Konflikte, die Verfolgung von Minderheiten und deren Angst, Diskriminierung, Rassismus und unbegründeten Hass hält die Autorin einen aktuellen Bezug aufrecht. Denn wer entscheidet, wer leben darf?
Am Ende ist die ereignisreiche, gefährliche Geschichte von Tayel und Meron abgeschlossen, schwere Entscheidungen wurden getroffen, Konsequenzen ertragen — doch die Probleme dieser historisch angehauchten Fantasy-Welt sind noch nicht gelöst ...