Cover-Bild Kühn hat Ärger
Band 2 der Reihe "Kühn"
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 02.09.2019
  • ISBN: 9783492315494
Jan Weiler

Kühn hat Ärger

Roman

Die Sonne geht auf, es regnet, oder es schneit. Aber im Grunde startet jeder neue Tag mit derselben Chance. So sieht Martin Kühn es jedenfalls, an guten Tagen. In letzter Zeit allerdings hatte er eher selten gute Tage, seine Frau Susanne benimmt sich seltsam, und er selbst ist dabei, einen amourösen Fehltritt zu begehen. Auch der heutige Tag beginnt wechselhaft, denn Kühn soll mit seinem Kollegen Steierer den Mörder eines jungen Mannes finden. Die Ermittlungen führen ihn, den einfachen Polizisten und Berufspendler, in die Welt der Reichen und Wohltätigen. Diese neue Erfahrung setzt ihm doch mehr zu, als Kühn es sich eingestehen will. Und während er auf der Terrasse der Verdächtigen selbstgemachte Limonade kostet, sucht Kühn die Antwort darauf, ob es überhaupt einen Ort gibt, an dem er in diesem Leben richtig ist.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.03.2021

Mehr als nur ein Krimi

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Polizeihauptkommissar Martin Kühn ist die titelgebende Hauptfigur in Jan Weilers neuem Roman "Kühn hat Ärger".
Der Krimifall dreht sich um den Mord an dem 17 jährigen Amir der aus sozial schwachen Verhältnissen ...

Polizeihauptkommissar Martin Kühn ist die titelgebende Hauptfigur in Jan Weilers neuem Roman "Kühn hat Ärger".
Der Krimifall dreht sich um den Mord an dem 17 jährigen Amir der aus sozial schwachen Verhältnissen kommt und durch eine Reihe von Ereignissen Familienanschluss an die reiche, in Grünwald lebende, Familie van Hauten findet.

Doch Jan Weilers Roman ist wie ich finde kein typischer Krimi, was auch gut so ist. Der Leser bekommt viel mehr geboten als eine einfache Kriminalgeschichte. Oft sind die Erzählungen ausschweifend und man bekommt Einblicke in Kühns Gedankenwelt und lernt den Kommissar und sein Umfeld persönlich kennen. Gerade die Erzählungen am Rande der "eigentlichen Story" machen für mich das Buch besonders und interessant. Genau das ist die gute Geschichte an dem Buch und bringt Nähe, natürlich in Verbindung mit dem Fall der alles zusammenhält. Dies gemeinsam mit dem wortgewandten Schreibstil des Autors machen einfach Spaß zu lesen. Das Buch ist intelligent, spannend und witzig trotz eines ernsten Themas. Die Geschichte macht nachdenklich über die Gesellschaft und der Hilflosigkeit der man manchmal ausgesetzt ist ohne jedoch dabei zu aufdringlich zu sein. Martin Kühn, der Hauptprotagonist war mir sehr sympathisch und ich werde auf jeden Fall noch Band 1 der Reihe "Kühn hat zu tun" lesen auch wenn ich befürchte das ich mich mit dem aktuellen Fall in Hinblick auf den ersten Band eventuell gespoilert habe.
In meinen Augen hat Jan Weiler mit diesem Buch alles richtig gemacht.

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Veröffentlicht am 26.03.2020

Armes reiches München

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Ich habe den ersten Teil der Krimireihe um den Münchener Kommissar Martin Kühn nicht gelesen, sondern bin direkt mit dem zweiten Teil eingestiegen. Andere Bücher von Jan Weiler kenne ich aber schon und ...

Ich habe den ersten Teil der Krimireihe um den Münchener Kommissar Martin Kühn nicht gelesen, sondern bin direkt mit dem zweiten Teil eingestiegen. Andere Bücher von Jan Weiler kenne ich aber schon und mochte seinen Schreibstil auch immer sehr, so war ich sofort neugierig darauf, auch einmal einen Krimi von ihm zu lesen.

In diesem Band muss Martin Kühn in einem Mordfall ermitteln, der ihn sowohl in das Milieu der Reichen und Schönen in München Grünwald führt, als auch in einen Hochhausstadtteil führt, in dem die sozial Abgehängten wohnen. Kühn selbst repräsentiert wohl die Mittelschicht, die sich das Wohnen in der überteuerten bayerischen Metropole auch kaum noch leisten kann.

Daran kann man schon erkennen, dass das Buch nicht unbedingt (nur) ein klassischer Krimi ist, sondern viel mehr auch eine Milieustudie, verbunden mit Kritik an den aktuellen Entwicklungen, der Explosion der Preise auf dem Immobilienmarkt, dem oft sehr dekatentem Verhalten der wenigen Reichen, aber auch der vermehrten Anfälligkeit für rechte Propaganda durch AfD, Pegida und Co.

Der Charakter des Ermittlers selbst, wird genau wie die Charaktere der weiteren Hauptpersonen, von Jan Weiler sehr scharf gezeichnet, mit all seinen Stärken und Schwächen. Ich konnte mich so sehr gut in ihn hineinversetzen und empfand ihn als recht sympathisch.

Was man dem Buch vielleicht etwas vorwerfen oder je nach vorheriger Erwartung auch zugute halten kann, ist, dass die Krimihandlung zu Gunsten der Gesellschaftskritik und der detailgenauen Ausgestaltung der Protagonisten etwas in den Hintergrund tritt und der Ausgang vielleicht etwas, wenn auch nicht vollkommen, vorhersehbar ist.

Der Schreibstil von Jan Weiler ist, wie auch bereits aus seinen anderen Werken bekannt, sehr pointiert und unterhaltsam und angenehm zu lesen. Dass ich den 1. Band der Kühn-Reihe nicht kannte, stellte kein Problem dar, man kann diesen Krimi auch sehr gut lesen, ohne Vorwissen zu haben.

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Veröffentlicht am 16.03.2020

Spannend und witzig - was will man mehr?

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COVER
Das Cover hat erfrischende Faben und passt auf eine verdrehte Art und Weise zum Roman. Die im Wasser eines Pools gespiegelten Schemen zweier Personen regt (auch noch, nachdem man das Buch gelesen ...

COVER
Das Cover hat erfrischende Faben und passt auf eine verdrehte Art und Weise zum Roman. Die im Wasser eines Pools gespiegelten Schemen zweier Personen regt (auch noch, nachdem man das Buch gelesen hat) zum Nachdenken an, wer diese Personen sind, warum sie an einem Pool stehen und über was sie sich wohl unterhalten.

HANDLUNG
Der Roman "Kühn hat Ärger" von Jan Weiler erzählt von Marin Kühn, einem Münchner Polizisten, seinen Problemen und einem brutalen Mordfall, der Kühn in die Welt der Reichen und in dem Fall auf den ersten Blick Netten entführt:
An einer Tramhaltestelle wird die Leiche eines grausam zugerichteten Jugendlichen gefunden, der vor seinem Tod trotz seiner ärmlichen Herkunft plötzlich Kontakt zu einer reichen und angesehenen Müncher Familie hat, bei der für Kühn alles perfekt zu sein scheint.
Doch das macht nicht einmal die Haupthandlung aus: In Kühns Privatleben geht es nämlich ziemlich ab. Er hat den Verdacht, dass ihn seine Frau betrügt, der Arzt diagnostiziert eine Tumorerkrankung und er hat Stress mit seinen Kollegen und einem rechten Aktivisten. Das alles hält den Autor aber nicht davon ab, die ganze Sache irgendwie witzig zu gestalten.

CHARAKTERE
Martin Kühn, der Protagonist, ist sehr speziell, aber hat (durch Jan Weiler) einen für den Leser großartigen Humor und ist ein intelligenter Polizist, was sich vor allem in seiner Fähigkeit zeigt, erfolgreiche Verhöre durchzuführen. Er kann aber auch sehr stur, schlechtgelaunt und einzelgängerisch sein.
Thomas Steierer ist Kühns Kollege und hat des öfteren Meinungsverschiedenheiten mit diesem.
Susanne Kühn, die Frau des Protagonisten, scheint erst etwas unsympathisch zu sein, doch als man mehr über sie erfährt, kommt doch noch Sympathie auf, denn sie ist auch klug und tapfer. Sie und Kühn sind die Eltern von Niko und Alina, einem siebzehnjährigen Teenager und einem kleinen Mädchen.
Die Familie van Hauten besteht aus den Eltern Elfie und Claus, dem Sohn Florin und der jüngeren Tochter Julia. Die Familie ist sehr vermögend und in vielen Wohltätigkeitsprojekten engagiert. Bei ihnen scheint alles perfekt zu sein.
Amir Bilal ist das jugendliche Mordopfer. Seine Eltern sind aus der Türkei. Amir macht, nachdem er die Familie van Hauten durch seine große Liebe Julia kennenlernt, einen Persönlichkeitswandel durch: Vom streitsuchenden "Asi" zum sozialen und engagierten Jungen.

LOCATION
Die Geschichte spielt in München, wobei die Unterschiede zwischen den Wohnvierteln der Mittelschicht und der Reichen seht deutlich beschrieben werden.

LESEFEELING/-FAKTEN
Der Schreibstil des Autors ist einfach super! Die Handlung könnte einen echt deprimieren und das Buch hassen lassen, aber mit seinem einzigartigen Schreibstil und seinem unvergleichbaren Humor macht Jan Weiler das Buch zu einem echten Favoriten. Auch die Spannung fehlt nicht: Der Mordfall nimmt am Ende des Romans noch einmal eine überraschende Wendung und auch in anderen Dingen fiebert man mit Kühn mit. Der Autor bringt außerdem viele eigentlich unwichtige Fakten in die Geschichte (beispielsweise über Bonsai-Boden), was der ganzen Sache einen interessanten Flair verleiht.

MEIN FAZIT
Ein Muss! Und zwar für jeden, der für Bücher was übrig hat. Ich bin begeistert. Jan Weiler hat ein weiteres Mal gezeigt, was er so drauf hat. Das Buch behandelt ernste Themen mit einer perfekt dosierten Prise Humor, die Handlung ist spannend, der Protagonist sympathisch... Ich glaube, ich muss "Kühn hat zu tun", den Vorgänger, auch lesen.

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