Im nächsten JAHR ZUR SELBSTEN ZEIT
Ich habe selten so ein emotionales Buch gelesen, voller Gefühl und Sehnsucht, ohne dass es jemals kitschig gewesen wäre. Anni ist die Tochter eines Süßwarenfabrikanten. Nachdem sie ein volles Jahr die ...
Ich habe selten so ein emotionales Buch gelesen, voller Gefühl und Sehnsucht, ohne dass es jemals kitschig gewesen wäre. Anni ist die Tochter eines Süßwarenfabrikanten. Nachdem sie ein volles Jahr die Haushaltsschule besucht hat, darf sie nun in der Firma ihres Vaters der Sekretärin zur Hand gehen. Jedoch ihre Eltern haben mit ihr etwas anderes vor. Sie soll den Firmenjustiziar heiraten. Aber Annie widersetzt sich dieser Heirat, möchte sie doch weiter im Betrieb arbeiten, nachdem ihr Bruder eingezogen wurde. Die Firma kann sich nur mit Fremdarbeitern aufrechterhalten. Eines Tages sieht Anni, in welch erbarmungslosen Zustand diese polnischen Leute sind. Und dann kommt es, wie es kommen muß, sie verliebt sich in Pawel. Beide treffen sich heimlich und küssen sich. Doch ihre Zusammenkünfte werden beobachtet. Es ist strengstens verboten, mit diesen Fremdarbeitern überhaupt jeglichen Kontakt aufzunehmen. Anni wird von der Gestapo verhört und auch gefoltert. Mit Pawel geht man nicht so vorsichtig um, er soll ins KZ deportiert werden. Doch dann in letzter Minuten wird Anni vom Anwalt Julius befreit. Sie bitten ihn, auch Pawel zu retten. Als Dank geht sie mit ihm eine Ehe ein, obwohl sie sich Tag und Nacht nach Pawel verzehrt. Er kommt nicht mehr in die Fabrik zurück, sondern wird als Arbeiter aufs Land verfrachtet. Julius behandelt seine Frau gut, denn er liebt sie. Werden sich die beiden Liebenden nochmals wieder sehen? Die Autorin beschreibt die damalige Zeit sehr eindrucksvoll, der Bombenangriff auf Hamburg, die Zeit im Luftschutzkeller, die Rationierung und auch die Fabrik hat zu kämpfen. Die Gefühle zwischen Anni und Pawel sind derart liebevoll und harmonisch geschildert, man merkt, dass sich die beiden Menschen ergänzen. Um so grausamer sind dann die Verhöre durch die Gestapo. Auch das Eheleben zwischen Anni und Julius läßt uns trauern, denn Liebe kann man nicht erzwingen. Und Anni schreibt in ihr Tagebuch Liebeserklärungen an Pawel. Dies ist wirklich kein schwulstiger Liebesroman, sondern ein Einblick in diese fürchterliche Zeit um 1940. Die Autorin hat ein wirklich sehr gutes Sprachgefühl und man meint sich mittendrin im Geschehen zu befinden. Das Cover zeigt Hamburg im Hintergrund und im vorderen Bereich liegt ein junges Paar auf einer Decke,