Farbenfroh, bitter-süß, liebevoll-schwerfällig: Die Kunst des Lebens, jeden Tag aufs Neue!
Inhalt
Am Anfang sind Jude und ihr Zwillingsbruder Noah unzertrennlich. Noah malt ununterbrochen und verliebt sich Hals über Kopf in den neuen, faszinierenden Jungen von nebenan, während Draufgängerin ...
Inhalt
Am Anfang sind Jude und ihr Zwillingsbruder Noah unzertrennlich. Noah malt ununterbrochen und verliebt sich Hals über Kopf in den neuen, faszinierenden Jungen von nebenan, während Draufgängerin Jude knallroten Lippenstift entdeckt, in ihrer Freizeit Kopfsprünge von den Klippen macht und für zwei redet. Ein paar Jahre später sprechen die Zwillinge kaum ein Wort miteinander. Etwas ist passiert, das die beiden auf unterschiedliche Art verändert und ihre Welt zerstört hat. Doch dann trifft Jude einen wilden, unwiderstehlichen Jungen und einen geheimnisvollen, charismatischen Künstler ...
Cover
Das Cover passt wunderbar zum Buch: es ist künstlerisch, poetisch und doch etwas schwerfällig.
Meine Meinung
"Ich gebe dir die Sonne" ist ein Buch voller malerischer Worte und Momente. Es präsentiert das Leben in all seinen Farben, in guten und in düsteren Zeiten, trotzdem erfüllte es mich mit einer Leichtigkeit und weckte die Kunst in der Welt für meine Augen auf eine neue Art. Der Schreibstil der Autorin liest sich gut, schwerfällige und traurige Szenen wirken wie zähflüssige Tinte und so konnte ich alles mit empfinden. Vor allem die "Trennung" der Kapitel von Noah und Jude ist gut gelungen.
Mein Herz schlägt in Jandy Nelsons Werk aber mehr für Noah. Seine bitter-süß-traurig-lebendige Geschichte weckte ein Kribbeln und die Farben in mir.
Fazit
Dieses Buch besitzt das perfekte Maß an Schwerfälligkeit und bitter-süßer Liebe. Nelsons Geschichte brachte mich mehr als einmal zum weinen, ob es nun vor Trauer oder Freude war, immer wirkte es echt. "Ich gebe dir die Sonne" ist keine an den Haaren herbeigezogene oder gar unrealistische Geschichte, stattdessen füllt sie jeden Tag mit Farben und Bildern, mit Kunst und Musik und natürlich mit unbändigen, kunterbunten Gefühlen. Jandy Nelson schrieb das Buch nicht, nein, sie malte die Worte in die Welt, in das Universum.
Sandgelb, Wiesengrün, Regenblau, Blütenpink, Sonnenorange und Meeresaquamarinblau. Die Farben des Fühlens und des Seins, inmitten schwarz-weißer Welten, die doch so viel mehr sind!
Ein Buch, für jeden, der den Künstler des Lebens, in sich, noch nicht kennt und für jeden, der seinen Künstler schon gefunden hat!