Flüchtige Momente des Sommers
Die Erzählerin Teresa erinnert sich an Szenen ihrer Kindheit. Flüchtige Momente des Glücks, der Unsicherheit, des Familienzusammenhalts. Sie kreist dabei immer um den alkoholkranken Vater. Dieser kann ...
Die Erzählerin Teresa erinnert sich an Szenen ihrer Kindheit. Flüchtige Momente des Glücks, der Unsicherheit, des Familienzusammenhalts. Sie kreist dabei immer um den alkoholkranken Vater. Dieser kann liebevoll und zugewandt sein, aber auch unvermittelt gewalttätig werden. Die Furcht vor seinen Launen, die Sorge um ihn und das zunehmende Erkämpfen von Abstand bestimmen das Leben der Familie.
Teresa erzählt lakonisch, hält den Leser auf Distanz. So einen Erzählstil mag ich auch eigentlich sehr gern, aber hier wollte es zu dem ernsten Thema nicht passen. Es gibt weder große dramatische Szenen, noch wird das Verhalten der Personen reflektiert. Das ist sehr schade, denn so geht die Geschichte nicht in die Tiefe und kann keine emotionale Wucht entwickeln. Die Figuren sind recht blass und austauschbar. Man kommt ihnen kaum nah. Der Widerstand gegen den Vater gelingt fast zu leicht, man versteht nicht so ganz was jetzt das Problem bei Gewalt in Beziehungen ist.
Ich habe die ganze Zeit auf den großen Knall gewartet, auf eine Gänsehautszene, die kam aber nie. Gern gelesen habe ich es durchaus, aber ich hatte das Gefühl, dass man mehr aus der Geschichte hätte machen können.