Cover-Bild Blutrotes Karma
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20,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Tropen
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 19.10.2024
  • ISBN: 9783608123746
Jean-Christophe Grangé

Blutrotes Karma

Thriller
Ina Böhme (Übersetzer)

Eine Stadt in Flammen. Ein Mörder auf Mission.

Während der Pariser Studentenproteste wird die brutal zugerichtete Leiche einer jungen Frau gefunden. Arrangiert in einer Yogapose. Ihr Freund Hervé und sein Halbbruder Mersch, ein Polizist, werden in die Ermittlungen verwickelt. Da taucht eine zweite Leiche auf: wieder in einer Yogapose, wieder eine Freundin von Hervé. Will ihm jemand eine blutige Botschaft senden? Die Spur des Mörders führt um die halbe Welt bis nach Indien. Doch die schockierende Wahrheit, die Hervé dort findet, reicht noch viel weiter.
Paris, 1968: Die Straßen brennen, die staatliche Ordnung scheint ausgehebelt. Mitten in diesem Chaos findet der ebenso kluge wie wütende Student Hervé die Leiche seiner Freundin Suzanne. Sie hängt grausam ermordet in einer Yogapose von einem Balken in ihrer Wohnung. Hervé bittet seinen Halbbruder und Polizisten Mersch um Hilfe. Gemeinsam stoßen sie mit Nicole, einer Freundin des Opfers, auf eine Spur, die sie tief in die spirituellen Bewegungen Indiens führt. Doch als eine weitere Freundin von Hervé ermordet und in einer Yogapose arrangiert wird, ahnen die drei: Der Mörder hat es auf Hervé selbst abgesehen. Nur warum? Eine erbarmungslose Jagd um den Erdball beginnt, an deren Ende sich das Böse unter einer Maske aus Glaube und Macht offenbart.

»Eine ebenso blutige wie nervenzerreißende Verfolgungsjagd.« Paris Match

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.10.2024

Rasante Aktion, bestechendes Zeitkolorit

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Im Mai 1968 wird Paris durch die Studentenaufstände durcheinandergewirbelt, es herrscht das blanke Chaos. Nicht nur ideologische oder politische Gruppierungen und Strömungen fordern Aufmerksamkeit, auch ...

Im Mai 1968 wird Paris durch die Studentenaufstände durcheinandergewirbelt, es herrscht das blanke Chaos. Nicht nur ideologische oder politische Gruppierungen und Strömungen fordern Aufmerksamkeit, auch zerstörerische Kräfte nutzen die Lage. Ein Student, Hervé und ein Polizist, Jean-Louis, betrachten, analysieren und agieren inmitten des Geschehens, einer „kriegerischen und gleichzeitig euphorischen Atmosphäre“. Es sind Brüder - so unterschiedlich sie sein könnten, sie sind eng verbunden. Hervé der schöngeistige Geschichts- und Philosophiestudent und Jean-Louis, der Bulle und Kriegsveteran, der nicht zimperlich handelt, wenn er meint es sei nötig. Jean-Christophe Grangés Thriller beginnt turbulent und erfordert größte Konzentration, beschreibt er doch sehr detailliert das unruhige Paris, das Teil von der in die Geschichte eingehende 68ger Bewegung sein wird. Dieser Zeitabschnitt wird deutlich und lebendig. Doch, ein Mörder nutzt diese chaotische Situation – die Polizei ist mehr als überfordert – und tötet auf bestialische Weise zwei junge Studentinnen und hinterlässt sie in Yogaposen. Hervé, der die erste, Suzanne, findet, alarmiert seinen älteren Bruder Jean-Louis. So beginnt das Abenteuer, das die beiden nebst einer Freundin, nach Kalkutta und später nach Rom führen soll. Hier geht es um Tarot, Mystik, religiöse Eiferer... und um die persönliche Geschichte der beiden Brüder, die sich nach und nach entwirren soll.
Besonders gut haben mir die Beschreibungen der damaligen Zeit gefallen, als ob man dabei wäre, im Pariser Chaos wie in Kalkutta zu der Zeit, wo Armut, Angst, das Kastensystem, religiöse Gruppierungen das Land beherrschten. Gerade diese Durcheinander lassen Spielraum für extreme Taten, die vorerst verschwiegen verschleiert, aber durch das beherzte Trio aufgedeckt werden. Ein Thriller nach der Manier Grangés, der besticht durch die rasante Handlung und die detaillierten, hervorragend recherchierten und dicht beschriebenen Szenerien, die Einblicke geben in diesen Zeitabschnitt. So sagt eine Wahrsagerin, die von Jean-Louis konsultiert wird treffend: „Ein Ereignis muss immer aus der Zeit heraus betrachtet werden“.
Der Roman ist keine einfache Lektüre, wenn man sich auf die über 600 Seiten einlässt: ein Highlight!

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Veröffentlicht am 10.11.2024

Highlight

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Frankreich, im Mai 1968:
Arbeiterproteste und Studentenunruhen dominieren die Straßen von Paris, es kommt zum Generalstreik – Chaos!
Mittendrin: Drei Freundinnen, die Vorreiterinnen der neuen ...



Frankreich, im Mai 1968:
Arbeiterproteste und Studentenunruhen dominieren die Straßen von Paris, es kommt zum Generalstreik – Chaos!
Mittendrin: Drei Freundinnen, die Vorreiterinnen der neuen Zeit sein wollen. Als eine der Studentinnen getötet aufgefunden wird, tippt die Polizei auf einen Ritualmord, da die Pose der Leiche einerseits an Tarotkarten & andererseits an eine Yogaübung angelehnt zu sein scheint. Als auch die Zweite aus dem Kleeblatt bestialisch ermordet wird, ist für den Kommissar klar, dass die Spur nach Indien führt, wo eine Sekte ihr Unwesen treibt (der Guru heißt nicht Bhagwan). Gemeinsam mit seinem Bruder, einem Studenten der Geisteswissenschaften und Mädchen Nr. 3 (ist sie die Nächste auf der Liste des Serienmörders?) reist der Haudegen nach Südasien, sozusagen ins Herz der Hölle, doch der Weg wird das Ermittlerteam wieder nach Europa führen…
Der Film „Die purpurnen Flüsse“ (mit den Top – Schauspielern Reno und Cassel) gehört zu meinen liebsten Buchverfilmungen (die Serienadaption finde ich aber richtig schlecht). Grangés letzte Publikation habe ich regelrecht „verschlungen“ - „Die marmornen Träume“ haben mich gut unterhalten.
In „Blutrotes Karma“ bleibt der französische Autor dem ‚Strickmuster‘ aus den „Träumen“ treu – es gibt ein Ermittlerteam, welches aus einem Dreiergespann besteht (nebst sidekick Berto), wobei zwei Personen Zivilisten sind.
„Blutrotes Karma“ ist eine einigermaßen wilde Mischung: Der Thriller ist nichts für schwache Nerven, als historischer Roman bietet er spannende Einblicke in die Geschichte (manchmal wird auch das Fantasygenre gestreift).
Diesen Mix muss man mögen, wie immer neigt Grangé zu Übertreibungen, er kombiniert sozusagen Dichtung und Wahrheit.
Es gefiel mir, dass es im Roman keine billige Blumenkinderromantik und kein kitschiges Indienbild gibt – das Gegenteil ist der Fall; Grangé präsentiert eine regelrechte Horrorvision der Umgebung mit „wimmelnden Menschenmassen“ und eine Kritik am Tantrismus (Man sollte immer daran denken, dass er einen Unterhaltungsroman geschrieben hat und keine wissenschaftliche Arbeit).
Die Gefahren und Irrwege des Hippie Trails werden aufgezeigt (wie auch in der Netflixserie „The Serpent“), der Subkontinent wird nicht zum gelobten Land verklärt, sondern als „Land des Teufels“ porträtiert, (die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen) in welchem obskure Praktiken nicht wenige Opfer forderten. Die kulturgeschichtlichen Hintergründe, die der Autor anführt (ob es sich nun um Europa oder um Indien handelt), sind sehr interessant. Zwar wusste ich, dass es auch eine französische Kolonie in Indien gab, dass Sikhs die Gebote ihrer Religion sehr ernst nehmen, „Aghori“ waren mir vor der Lektüre jedoch kein Begriff. Das Europabild des Autors ist nicht so düster, Kritiker werden ihm sicher einen kolonialen Blick attestieren. Eine filigrane Figurenzeichnung ist Grangés Sache nicht; wie so oft gibt es einen traumatisierten „Superbullen“: Algerienveteran Jean – Louis „JL“ Mersch ist ein drogensüchtiger Haudegen und ein überzeugter Sozialist, sein Halbbruder Hervé ein vergeistigter Intellektueller, die schlaue Studentin Nicole ist eine Vertreterin des Pariser Großbürgertums, und – wie könnte es anders sein – wunderschön. Auch der dramatische plot bietet keinen dezenten Handlungsverlauf; formal ist der Roman in mehrere Teile gegliedert, wobei der letzte Abschnitt schnell auserzählt ist - Dan Brown lässt grüßen. Manches wirkt recht konstruiert, ein Satz ist unfreiwillig komisch; trotz kleiner Schwächen ist für mich „Blutrotes Karma“ dennoch das Thriller- Highlight des Jahres. Die bildhafte Erzählweise des Autors macht eine längst vergangene Ära wieder lebendig; daher hebt sich „Blutrotes Karma“ angenehm von der Krimimassenware, die den Markt überschwemmt, ab. Die Geschichte ist durchweg spannend, ich habe schon lange keinen Roman mehr gelesen, der mich derart gefesselt hat! Im Kern ist der Histokrimi eine Liebeserklärung an Paris. Ich freue mich schon auf den nächsten Roman.

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Veröffentlicht am 04.11.2024

Eintauchen in andere Welten

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Ich habe sehr viele Bücher von Grangé gelesen. Dies war mit Abstand das für mich schwierigste. Es vermischen sich ganze Kulturen und Zeiten miteinander. Es beginnt mit der französischen Aufständen der ...

Ich habe sehr viele Bücher von Grangé gelesen. Dies war mit Abstand das für mich schwierigste. Es vermischen sich ganze Kulturen und Zeiten miteinander. Es beginnt mit der französischen Aufständen der Studenten (hier mußte ich erstmal im Internet recherchieren), die mit den Morden scheinbar verflochten sind. Die Spur führt das Kleeblatt Jean-Louis (der Polizist) seinen Bruder Hervé (der Student) und Nicole (ebenfalls Studentin) über viele Umwege nach Indien. Dorthin wird Hervé entführt - der Grund ist mehr als obskur. Er soll ein neuer Führer einer Sekte werden. Ich erfahre viel Details von den großen Weltreligionen, Sitten und Gebräuche in Indien (und hoffe das dies in der heutigen Zeit nicht mehr praktiziert wird). Vieles ist exotisch und verwirrend. Auch den Fisch Neunauge kannte ich zwar vom hörensagen und stieß dabei auf garstige Fotos, was für ein furcheinflößender Fisch ist das denn. Den habe ich keinen Zoo entdeckt. Ein Buch mit vielen Wendungen das mal ein ganz andere Seite von Grangé zeigt. Ich empfehle es gerne weiter. Eine leichte Lektüre ist dies jedoch nicht!

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Veröffentlicht am 17.11.2024

Zwei ungleiche Brüder auf der Suche nach einem Mörder

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Jean-Christophe Grangé gehört zu meinen absoluten Lieblingsautoren, weshalb ich auch sehr gespannt auf "Blutrotes Karma" war. Leider fiel mir der Einstieg in das Buch allerdings etwas schwer, da die Handlung ...

Jean-Christophe Grangé gehört zu meinen absoluten Lieblingsautoren, weshalb ich auch sehr gespannt auf "Blutrotes Karma" war. Leider fiel mir der Einstieg in das Buch allerdings etwas schwer, da die Handlung zu Beginn für mich etwas öde war und erst nach ca. 150 Seiten Fahrt aufnahm. Dann ging alles so rasant, dass mich das Buch sogar sehr gefesselt hat. Einige Wendungen waren dann doch sehr überraschend und ich muss sagen, dass ich das Buch (bis auf den Beginn) sehr gerne gelesen habe. Mir gefallen, wie auch bei Grangés anderen Büchern, der Schreibstil und seine Zeichnung der Figuren besonders gut. Sie haben alle Tiefgang und man kann sie deutlich vor seinem inneren Auge sehen während des Lesens. Das Buch liest sich flüssig und wird seinem Genre als "Thriller" gerecht. Ich habe es insgesamt sehr gerne gelesen und freue mich auf das nächste Buch des Autors.

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Veröffentlicht am 04.11.2024

Etwas verworren, aber mit interessanten Charakteren

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Der neue Thriller von Grangé entführt den Leser in das Paris der Studentenrevolten in den 60er Jahren, nach Indien und schließlich in die Ewige Stadt. Was wie eine spannende und ungewöhnliche Kombination ...

Der neue Thriller von Grangé entführt den Leser in das Paris der Studentenrevolten in den 60er Jahren, nach Indien und schließlich in die Ewige Stadt. Was wie eine spannende und ungewöhnliche Kombination klingt, ist auch eine. Zwei sehr unterschiedliche Halbbrüder begeben sich auf die Jagd nach einem Serienmörder. Dabei stoßen der intelligente Student Hervé und der charismatische, aber brutale Polizist Mersh auf ein Netz aus Esoterik, Sekten und geheimnisvoller Praktiken. Mit dabei die junge, schöne Nicole, eine Studentin, der beide Brüder sehr nah kommen. Ich habe zuerst etwas Probleme, mich in die Handlung, die verschiedenen Bewegungen der verzweigten Studentenszene in Paris und die Fülle an Figuren einzufinden. Doch nach und nach packt mich die Geschichte. Wenn man denkt, einige Fäden entwirrt zu haben, kommen neue hinzu. Etwas unübersichtlich wird es dann mit der Reise nach Indien, dem Zentrum für Aussteiger, Hippies und Grenzgänger. Es treten Personen auf und ab, deren Namen ich mir schlecht merken kann und die für mich nur wenig unterscheidbar sind. Dennoch bleibt die Spannung hoch und ich bleibe dran. Hervé tritt in diesem Teil etwas in den Hintergrund, der Bruder übernimmt die Regie. Die Zustände und verschiedenen Strömungen in Indien sind sehr bildhaft eingefangen und beschrieben. Ein Moloch aus Armut, Seuchen, Krankheit, Tod. Die mörderische Jagd neigt sich dem Höhepunkt zu. Der letzte Teil ist auch interessant und fügt das Bild zu einem Ganzen zusammen. Es ist ein bildgewaltiger, brutaler Thriller, der mich aber mit dem Thema packt und sehr detailliert geschrieben ist. Teilweise überfordern mich die vielen Figuren und Entwicklungen aber etwas. Die drei Hauptfiguren sind sehr charismatisch und verlieren über die gesamte Handlung nicht an Ausstrahlung. Das Cover passt auch toll zur Handlung. Auf den ersten Blick sah es aus wie eine Fledermaus, auf den zweiten offenbart sich die Frau in einer Art Yogapose. Ein fesselnder Thriller für alle, die sich auf Esoterik und eine verrückte Reise von Europa nach Indien einlassen wollen.

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