Cover-Bild Annähernd Alex
19,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Carlsen
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 29.09.2016
  • ISBN: 9783551560353
Jenn Bennett

Annähernd Alex

Claudia Max (Übersetzer)

Seinem Online-Schwarm im echten Leben zu begegnen kann böse Überraschungen mit sich bringen. Was, wenn er ein Idiot ist? Oder ein Langweiler? Mink erzählt Alex aus dem Film-Forum deswegen erst mal nicht, dass sie in genau den kalifornischen Küstenort zieht, in dem er wohnt. Sie erzählt auch nichts von ihrem furchtbaren Job in der Tourifalle von Museum, bei dem sie sich jeden Tag halb tot schwitzt. Und erst recht nichts erzählt sie von Porter, Surfwunder und Aufschneider zugleich. Als Mink und Porter nachts im Museum eingeschlossen werden, kommen sie einander näher. Und langsam dämmert es Mink: Porter ist Alex. Annähernd.
*** Moderne Verwechslungskomödie für alle Fans von "E-Mail für dich" ***

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.01.2017

Annähernd Alex - Jenn Bennett

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Seinem Online-Schwarm im echten Leben zu begegnen kann böse Überraschungen mit sich bringen. Was, wenn er ein Idiot ist? Oder ein Langweiler? Mink erzählt Alex aus dem Film-Forum deswegen erst mal nicht, ...

Seinem Online-Schwarm im echten Leben zu begegnen kann böse Überraschungen mit sich bringen. Was, wenn er ein Idiot ist? Oder ein Langweiler? Mink erzählt Alex aus dem Film-Forum deswegen erst mal nicht, dass sie in genau den kalifornischen Küstenort zieht, in dem er wohnt. Sie erzählt auch nichts von ihrem furchtbaren Job in der Tourifalle von Museum, bei dem sie sich jeden Tag halb tot schwitzt. Und erst recht nichts erzählt sie von Porter, Surfwunder und Aufschneider zugleich. Als Mink und Porter nachts im Museum eingeschlossen werden, kommen sie einander näher. Und langsam dämmert es Mink: Porter ist Alex. Annähernd.
(Klappentext)


Bei diesem Buch habe ich süße, humorvolle und auch tiefergehende Liebesgeschichte erwartet. Und das ist es auch. Ich muss aber vorab sagen, dass ich bei einem Aspekt sofort schon gedacht habe, was dahinter steckt und überhaupt nicht negativ ist, sondern passend zur Geschichte war.
Direkt am Anfang fand ich es schon ein schönes Detail, dass über jedem Kapitel Filmzitate geschrieben sind und dass oft kurze Chatverläufe zwischen Mink und Alex abgedruckt sind. Diese waren sehr amüsant und man hat gleich gemerkt, wie gut die beiden sich verstehen und gemeinsam über alte Filme diskussieren können.
Die Protagonistin Bailey war mir gleich sympathisch mit ihrer Art. Sie bezeichnet sich selbst als "Artful Dodger", jemand der Konfrontationen ausweicht und eher schüchtern ist. So verhält es sich auch mit Alex, und sie möchte ihn erstmal anhand weniger Details über seinen Job ausfindig machen, um zu schauen, ob sie sich auch in der "Realtität" verstehen würde und nicht nur virtuell.
Auch Porte, der ebenfalls im Museum arbeitet, war ein toller Charakter. Man konnte ihn irgendwie gar nicht, nicht mögen. Nach außen wirkt er zunächst wie ein arroganter und sehr selbstbewusster Surfer, aber dahinter steckt defintiv noch viel mehr, wie er sich z.B. für ihm wichtige Menschen einsetzt.
Zitat : "Er mustert mich und gluckst, als wäre er nicht sicher, was er von meinem Kommentar halten soll. Wir werfen uns giftige Blicke zu und mit einem Mal fühle ich mich extrem unwohl. [...] Warum geht mir dieser Typ auf die Nerven und bringt mich dazu, so was zu sagen ?"
Mir hat es total gut gefallen, wie er Bailey immer wieder provoziert hat und sie auch frech darauf reagiert hat. Er lockt sie aus ihrer Reserve und es ist eine totale knuffige und süße Hass-Liebe. Es war einfach nur schön und sehr humorvoll ihre Begegnungen mitzuerleben.
Generell mochte ich die vielen Szenen im Museum. Interessante und überzeugende Nebencharaktere wie Grace oder Pangborn waren richtig cool und auch die Beziehung zwischen Bailey und ihrem Vater war wirklich schön und authentisch.
Insgesamt mochte ich die Handlung und die Entwicklung der Liebesgeschichte super gerne. Es gibt viele tolle und amüsamte, aber viele berührende, konfliktreichere oder problemlastigere Momente.
Zitat : "Aber jedes Mal, wenn ich ihm versuche zu sagen, wie es mir wirklich geht, wie viel ich wirklich empfinde, kommt es mir vor, als würde eine glühend heiße dicke Pranke mein Herz quetschen. Nackte Panik. Einmal feige, immer feige. Was, wenn ich mich nicht ändern kann ?"
Der Schreibstil der Autorin war flüssig und angenehm zu lesen und sie konnte auch ganz tolle eine sommerliche Stimmung mit dem Setting in Kalifornien rüberbringen.
Eine große Leseempfehlung von mir.

Fazit :
Es hat einfach alles gestimmt. Eine süße und humorvolle Liebesgeschichte und noch viel mehr. Eins meiner Jahreshighlightes 2016.

Veröffentlicht am 03.01.2017

Auf den Spuren von Artful Dodger...

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Seinem Online-Schwarm im echten Leben zu begegnen kann böse Überraschungen mit sich bringen. Was, wenn er ein Idiot ist? Oder ein Langweiler? Und dann gibt es da noch reichlich andere Möglichkeiten, wie ...

Seinem Online-Schwarm im echten Leben zu begegnen kann böse Überraschungen mit sich bringen. Was, wenn er ein Idiot ist? Oder ein Langweiler? Und dann gibt es da noch reichlich andere Möglichkeiten, wie wir wissen…
Bailey erzählt Alex aus dem Film-Forum deswegen erst mal nicht, dass sie in genau den kalifornischen Küstenort zieht, in dem er lebt. Sie erzählt ihm auch nicht von ihrem furchtbaren Ferienjob in der Touristenfalle von Museum, bei dem sie sich jeden Tag halb totschwitzt. Und erst recht erzählt sie im nichts von Porter. Surfwunder und Aufschneider zugleich.
Und während Bailey langsam in ihrem neuen Leben ankommt, dabei immer wieder Porter über den Weg läuft – der sich scheinbar darauf spezialisiert hat, sie immer wieder aus der Reserve zu locken – fasst sie den Entschluss Alex zu finden. Ganz nach ihrem Vorbild Artful Dodger, dem Meisterdieb aus Oliver Twist und ihrem persönlichen Leitsatz:

„Sorgt immer dafür, dass ihr die anderen als Erstes seht.“ (S. 9)

Sobald man die ersten Seiten von Annähernd Alex liest ist man zugleich inmitten der Handlung. Dies liegt an dem angenehmen und leichten Schreibstil der Autorin, der für einen Jugendroman absolut gelungen ist und darüber hinaus auch über eine Protagonistin verfügt, die mit einer gesunden Prise Humor ausgestattet ist.

Doch kommen wir zunächst zum Aufbau dieses Jugendbuches, der sich überaus interessant gestaltet.
Neben der eigentlichen Handlung (auf die ich natürlich gleich noch ausführlich eingehe), gibt es eingeschobene archivierte Chat-Verläufe von Bailey (als „Mink“), sowie ihrem Chat-Freund „Alex“ mit dem sie sich in einem Film-Forum über alte Filmklassiker austauscht.
Diese Verläufe sind kurz gehalten und überaus unterhaltsam zu lesen, da sie sich in die Handlung einfügen und je nachdem welche Veränderungen in Baileys Alltag auftreten – im Ton, in der Ehrlichkeit und in der Häufigkeit variieren.

Als Sahnehäubchen gibt es darüber hinaus zu jedem neu aufflammenden Kapitel ein Filmzitat. Diese Zitate sind bunt gemischt und entstammen aus älteren, als auch neueren Filmen, wie u.a. „Der unsichtbare Dritte“, „Der weiße Hai“ oder „Pitch Perfect“.
Hier hat man aber überwiegend zu bekannten Filmen gegriffen, weil gerade jüngere Leser nicht auf Anhieb wissen, wer Grace Kelly, Katherine Hepburn oder Cary Grant sind. Diese Schauspieler und deren Filme sind sicherlich für den ein oder anderen jungen Leser fremd.

Bailey hingegen kennt sie (fast) alle. Sie ist eine sympathische, aufgeweckte Protagonistin, deren Gedankengänge unterhaltsam zu verfolgen sind. Sie zieht zu ihrem Vater nach Kalifornien. Ihre Eltern leben getrennt. Doch anders als vielleicht bei anderen Jugendbüchern legt sie kein trotziges Verhalten an den Tag, sondern sie macht das Beste aus der Situation und freut sich für ihren Vater, der in Coronado Cove eine neue Heimat gefunden hat. Der liebevolle Umgang zwischen ihr und ihrem Vater und der daraus resultierenden lockere Schlagabtausch ist unterhaltsam zu verfolgen.
Ihr Vater war es auch, der ihr dabei geholfen hat einen Ferienjob im örtlichen Museum zu ergattern. Der Weg für einen Neuanfang ist somit geebnet…
An ihrem neuen Arbeitsplatz lernt sie Porter kennen, der es versteht sie mit seinen selbst entworfenen Vorurteilen aus der Reserve zu locken. Zu Beginn erscheint er dem Leser ein wenig unsympathisch, vielleicht sogar anstrengend, doch im Verlauf der Handlung lernt man in kennen und lieben. Lieblingsmomente zwischen den beiden sind absolut vorprogrammiert!

„Er ist eine Steckdose und ich bin ein dummes Kleinkind, das ständig darum herumschleicht und versucht, den Finger hineinzustecken.“ (S. 114)

Aber dieser Roman handelt nicht nur von einem Neuanfang in einer neuen Heimat oder den aufkeimenden Gefühlen zwischen ihr und Porter. Nein, es geht auch um die Verarbeitung einer weniger schönen Vergangenheit, um das Pflegen neuer Freundschaften und die Suche nach „Alex“, dem Chat-Freund.
Es bereitet pure Lesefreude Bailey in ihrem neuen Alltag zu begleiten, wie sie im Museum arbeitet und bei der Suche nach „Alex“ ihren neuen Wohnort entdeckt und dabei auch in das ein oder andere Fettnäpfchen tritt.?
Mir hat es Spaß bereitet Bailey dabei zu beobachten, wie sie plötzlich Dinge hinterfragt, die sie und ihren Umgang mit anderen Menschen, sowie ihre zurückhaltende Art betreffen und die aufgrund ihrer Vergangenheit eingetreten sind. Dieser Umschwung bei Bailey, dieses Kennenlernen von sich selbst, ist hier gelungen und nachvollziehbar aufbereitet. Und die leichten nachklingenden Töne am Ende einzelner Kapitel bringen vielleicht auch den ein oder anderen jugendlichen Leser zum grübeln.

Ich gebe diesem Jugendroman daher sehr gerne 4,5 Papierblumen. Natürlich ist die Geschichte leicht vorhersehbar und der Ausgang wohlmöglich auch absehbar, aber Annähernd Alex verfügt dabei über Humor, Gefühl und Ehrlichkeit, sowie zugleich realistisch eingefangene Momente, die mich durch ihren liebevollen und malerischen Schreibstil sehr gut unterhalten haben und mich das schlechte Wetter vergessen haben lassen. Es ist ein sommerlicher Roman, der sich im Winter lesen lässt, wenn man diesem entkommen möchte und im Sommer genießen lässt, wenn man am Strand oder auf Balkonien liegt. Von mir gibt es daher eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 24.11.2016

Sommerlich, jung und voller Gefühl

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Bailey zieht zu ihrem Vater in einen kalifornischen Küstenort, um dem Ehekrach ihrer Mutter zu entkommen. Eigentlich sollte sie sich freuen, denn im gleichen Ort lebt ihr bester Freund Alex. Doch sie kennt ...

Bailey zieht zu ihrem Vater in einen kalifornischen Küstenort, um dem Ehekrach ihrer Mutter zu entkommen. Eigentlich sollte sie sich freuen, denn im gleichen Ort lebt ihr bester Freund Alex. Doch sie kennt Alex nur aus dem Internet und er kennt sie nur als Mink. Bailey ist sich nicht sicher, ob sie Alex wirklich kennen lernen will. Was ist, wenn sie sich nicht mögen?
Dann lernt sie Porter kennen und aus anfänglicher Abneigung wird schnell Zuneigung und bald dämmert es Porter, Bailey ist Mink. Werden sie beide damit klarkommen?

Zunächst einmal, der Klappentext ist falsch. Es dämmert nicht Bailey, es dämmert Porter. Bailey hat bis zum Ende keinen Schimmer. Tut mir leid, wenn ich jetzt etwas vorgegriffen habe aber das wollte ich richtigstellen.
Mich hat das Buch wirklich positiv überrascht und echt begeistert. Ich habe eine leichte Teenieromanze erwartet und eigentlich auch das bekommen aber mit super viel Gefühl und sehr viel Charme. Diese Geschichte, ist wirklich zum Wohlfühlen.
Bailey ist ein super sympathisches Mädchen. Sie hat ihre Macken und wirkt zu Beginn ein wenig sonderbar aber sie ist einfach erfrischend und irgendwie total lustig. Ich konnte mich von Beginn an direkt in sie hineinversetzen und mich ein wenig mit ihr identifizieren. Ihre Gedanken und Gefühle sind nachvollziehbar und ich habe mich gerne mit ihr auf die Suche nach Alex begeben. Auch ihre Entwicklung in der Geschichte und die Art, wie sie mit ihren Problemen und ihrer Vergangenheit umgeht, hat mir super gefallen.
Allgemein fand ich es in der Geschichte toll, dass die etwas düsteren Themen nicht zu sehr in den Mittelpunkt gerückt werden aber doch ein wichtiger Teil des Buches sind.
Auch Porter gefällt mir gut. Er ist der typische Fall von harte Schale, weicher Kern. Und ich liebe es, wie Bailey seine Schale langsam aber sicher knackt.
In diesem Buch sind super viele tolle Personen und alle habe ich in mein Herz geschlossen.
Die Geschichte von Porter und Bailey – Alex und Mink, ist eine wunderschöne Sommerromanze, die ich wirklich empfehlen kann.

Veröffentlicht am 08.11.2016

Online! Schwarm! Echte Leben! Betrachtet man nur diese Worte des ersten Satzes, weiß man, es wird heiß!

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Redaktioneller Hinweis: Ich danke dem Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.

Cover
Es hat eine ungewöhnliche Aufteilung: ein bisserl vorn, ein bisschen hinten und bedeckt den Buchrücken. ...

Redaktioneller Hinweis: Ich danke dem Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplares.

Cover
Es hat eine ungewöhnliche Aufteilung: ein bisserl vorn, ein bisschen hinten und bedeckt den Buchrücken. Ja, das hat etwas. Vor allem aber der Rollerfahrer zeugt von Geschwindigkeit (flatternder Schal) und Eile. Es schaut etwas angespannt aus, wie er da so sitzt. Oder?

Inhalt und Aufteilung des Buches
Das Internet machts es möglich: Was im Netz begann entwickelt sich zu der Frage, ob ein Treffen im Realleben sinnvoll ist oder es bei der platonischen Freundschaft bleiben sollte. Und so beginnt sie, die Odyssee der Möglichkeiten und Vorhaben ...

Der Einstieg gefällt mir persönlich nicht so ganz, auch wenn mal ein anderer Ansatz die Geschichte zu beginnen, sicher belohnt werden sollte. Viel mehr reißen mich die unterschwelligen Beschreibungen vom Hocker. Fast möchte man diese Spezialität „Churro“ selbst einmal ausprobieren. Und die Mitleser der gemeinschaftlichen Leserunde wissen es: Churro gibt es tatsächlich, was die Erwartung auf den nächsten Weihnachtsmarkt bei mir erhöht. Doch zurück zum Buch.
Zwischenzeitlich skizziert die Autorin Jenn Bennett immer wieder einmal die Gegend, in der die Geschichte handelt. Das ist untergründig und nicht zuviel oder zu dick aufgetragen, sodass der Leser diese Information gerne in die Gedankenwelt einbezieht.
Auf der anderen Seite ist die Ihr-Ansprache des Lesers wieder etwas ungewohnt. Doch was solls? Wenn sie beschreibt, wie sich die Protagonistin hinter einem Plakat versteckt und dazu die zwar kurze aber plastische Reaktion des Vaters liefert, bin ich’s doch als Rezensent zufrieden. Später kommt dann die gezackte Narbe zur Geschichte. Diese Situation ist perfekt eingefangen. Und auch hier ist wieder zu sagen: Es ist nicht zu dick, sondern genau richtig dosiert. Wunderbar. Ich liebe diese Stelle.

Mit der Aussage „Hot Stuff“ und dem Fragebogen glänzt die perfekt umgesetzte Geschichte weiter. Dies liegt nicht an den Zitaten über den Kapiteln, sondern auch an Kleinigkeiten, wie beispielsweise dem Verweis auf „Hot Stuff, [...] du erinnerst dich?“. Ich persönlich liebe derlei Rückbezüge auf Vorhergesagtes. Das gibt dem Buch Tiefe, die Autorin hat sich etwas gedacht beim Konzeptschreiben für das Buch.
Hingegen fand ich die Erklärung der Schusswunde etwas zu wenig ausgeschmückt. Im realen Leben wären hier mehr Nachfragen gekommen! Demgegenüber ist die Annäherung der beiden wieder wundervoll eingefangen und wird dann so jäh gestört! Dies ist wunderbar beschrieben, denn so ist das Leben. Ja, so ist es tatsächlich. Dies trifft auch die Frage des Autofahrens, als der Freund verletzt wird. Wie gehen die beiden mit der Situation um? So viel sei gesagt, das Werk spielt auch mit untergründiger Spannung und lässt den Leser sich fragen: Was täte ich in solch einer Situation?

Zielgruppe
Eine Liebe, ein Geheimnis, ein Jugendroman, der mit dem modernen Medium Internet spielt und mit der Frage, was man wann, wem erzählt.

Stil
In der Ich-Perspektive mit wörtlicher Rede und Blogbeiträgen gespickt erlebt der Leser den Jugendroman ohne Slangsprache und das wirkt angenehm, erlaubt es doch das Buch einfach zu genießen, ohne sich in Jugendlicher Sprache zu verlieren.

Fazit
Die Gegenwartsliteratur entfaltet nach und nach ihr wahres Gesicht, die Story, das Leben und lässt an der richtigen Stelle auch mal eine Mülltonne klappern.

Veröffentlicht am 03.11.2017

Wundervoll erzählte, stimmige Liebesgeschichte mit authentischen Figuren

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Klappentext
„Seinem Online-Schwarm im echten Leben zu begegnen kann böse Überraschungen mit sich bringen. Was, wenn er ein Idiot ist? Oder ein Langweiler? Mink erzählt Alex aus dem Film-Forum deswegen ...

Klappentext
„Seinem Online-Schwarm im echten Leben zu begegnen kann böse Überraschungen mit sich bringen. Was, wenn er ein Idiot ist? Oder ein Langweiler? Mink erzählt Alex aus dem Film-Forum deswegen erst mal nicht, dass sie in genau den kalifornischen Küstenort zieht, in dem er wohnt. Sie erzählt auch nichts von ihrem furchtbaren Job in der Tourifalle von Museum, bei dem sie sich jeden Tag halb tot schwitzt. Und erst recht nichts erzählt sie von Porter, Surfwunder und Aufschneider zugleich. Als Mink und Porter nachts im Museum eingeschlossen werden, kommen sie einander näher. Und langsam dämmert es Mink: Porter ist Alex. Annähernd.“

Gestaltung
Vom neuen Programm des Königskinder Verlages ist dieses Cover mit eines meiner Favoriten, denn ich finde den Strand und die Palme am linken Rand sehr hübsch. Die helle Hintergrundfarbe des Covers und der Mensch auf der Vespa passen super zu dem Bildmotiv und versprühen ein sommerliches Feeling. Dadurch, dass der Titel pinkfarben ist, hebt er sich auch sehr schön vom Rest des Covers ab. Auch unter dem Schutzumschlag ist das Buch wieder wunderschön gestaltet und eine wahre Augenweide.

Meine Meinung
Nicht nur die optische Aufmachung, sondern vor allem der Klappentext haben bei „Annähernd Alex“ sofort mein Interesse geweckt: ich wollte gerne herausfinden, wie Porter denn nur annähernd Alex sein kann, so wie es im Klappentext beschrieben wurde. Dass das Buch vom Verlag als eine „moderne Verwechslungskomödie“ beschrieben wurde, hat meine Neugier nur noch weiter gesteigert und nun im Nachhinein kann ich dieser Beschreibung zustimmen: „Annähernd Alex“ war ein sehr unterhaltsames Buch, das mich zum Lächeln und sogar zum Lachen gebracht hat.

Protagonistin Bailey liebt alte Filme. Deswegen ist sie in einem Film-Forum unter dem Usernamen Mink unterwegs. Dort schreibt sie mit Alex, der ihre Leidenschaft teilt. Mit ihm versteht Bailey sich sehr gut. So gut sogar, dass sie ihn treffen möchte, da sie in den Ort zieht, in dem auch Alex wohnt. Da Bailey jedoch eher ein vorsichtiger, zurückhaltender Mensch ist, macht sie sich zunächst selbst auf die Suche nach Alex, um bösen Überraschungen vorzubeugen. Dabei trifft sie dann in ihrem neuen Wohnort auf Porter, den quirligen Sunnyboy, der ihrem Alex gar nicht mal so unähnlich ist.

Gerade der Beginn des Buches befasst sich viel mit der Film-Thematik, da in den Unterhaltungen zwischen Alex und Mink sowie in Minks Alltag verschiedene Filme, Filmfiguren und andere filmbezogene Dinge aufgegriffen werden. Da ich mich nicht besonders gut mit alten Filmen auskenne, fand ich diese Aspekte sehr spannend. Mir hat auch gut gefallen, dass die Kapitel mit Filmzitaten eingeleitet wurden, da so das Thema des Buches nochmals in den Kapitelüberschriften aufgegriffen wurde.

Sehr gut gefallen hat mir diesbezüglich auch die Erzählweise des Buches, denn zum einen wird die Geschichte aus Baileys Sicht geschildert, zum anderen verfolgt der Leser auch die Forenbeiträge von Mink und Alex. Diese beiden Erzählebenen bieten dem Leser unterschiedliche Perspektiven auf die Figuren und vor allem mit Bailey alias Mink konnte ich so direkt eine Beziehung aufbauen. Ich habe die Leidenschaft der beiden Figuren für Filme einfach durch die Seiten hinweg gespürt. Autorin Jenn Bennet hat dabei Baileys Erzählungen und die Forenbeiträge sehr schön miteinander verwoben, sodass beide Stränge nicht für sich alleine stehen. Der Wechsel von Forenbeiträgen zu Baileys Sichtweise fühlte sich für mich an, wie aus einem Guss und hat mir so große Freude beim Lesen beschert, da die Geschichte ein stimmiges Gesamtwerk gebildet hat.

Als Bailey auf Porter trifft verschiebt sich langsam die Thematik der Handlung, denn die Geschichte befasst sich dann zunehmend mit den Erlebnissen dieser beiden Figuren und mit ihren Gefühlen. Die Suche nach Alex gerät dann etwas in den Hintergrund und manchmal hatte ich sogar den Eindruck, dass sie komplett verdrängt wurde. Dies fand ich etwas traurig, weil die Handlung sich von dem von mir Erwarteten (der Suche nach Alex) wegbewegt hat und Alex manchmal gar nicht mehr in Baileys Gedanken präsent war. Dafür, dass Bailey den Schritt wagen und ihre Internetbekanntschaft kennen lernen möchte (er ihr somit viel bedeutet), hat sie dann meiner Meinung nach recht schnell nicht mehr an ihn gedacht.

Wie bereits erwähnt, habe ich zu Protagonistin Bailey direkt eine Verbindung gespürt. Sie versucht unauffällig, für ihre Umgebung beinahe unsichtbar zu sein. Dies fand ich sehr spannend, da ich ergründen wollte, warum sie so ist und was hinter ihrem Charakter steckt. Gleichzeitig ist Bailey so voller Leidenschaft für verschiedene Dinge, dass sie eine sehr vielschichtige Figur ist. Auch Porter ist voller Facetten und unterschiedlicher Nuancen: er ist fröhlich, dynamisch und hat doch auch schwere Zeiten hinter sich. Durch Baileys Perspektive habe ich ihn kennen gelernt und mich auch unmittelbar in ihn verliebt. Beide Charaktere waren für mich sehr authentisch.

Fazit
In „Annähernd Alex“ begegnet dem Leser eine schöne, jugendliche Liebesgeschichte, die mich vor allem durch ihre vielschichtigen, authentischen Figuren direkt in meinem Herzen erreicht hat. Die Geschichte hat mich gut unterhalten, auch wenn ich fand, dass sie in der Mitte ein wenig den Fokus auf die Suche nach Alex verloren hat. Insgesamt konnte mich Jenn Bennets Werk jedoch von sich überzeugen und mir schöne, sehr unterhaltsame Lesestunden bescheren. Wundervoll erzählt und in sich stimmig, das ist „Annähernd Alex“. Ich werde auf jeden Fall weitere Bücher von Jenn Bennet lesen, denn die Autorin hat mit diesem Buch großes Erzähltalent bewiesen!
4 von 5 Sternen!

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