Eindringlich
Ein fulminanter Roman über Liebe, Verlust, schwierige Familienverhältnisse und das Durchhalten. Alles spielt 1965 in New York. Alles dreht sich darum, wie man aus den Herausforderungen der Vergangenheit ...
Ein fulminanter Roman über Liebe, Verlust, schwierige Familienverhältnisse und das Durchhalten. Alles spielt 1965 in New York. Alles dreht sich darum, wie man aus den Herausforderungen der Vergangenheit genügend lernen kann, um gegen familiäre, zukünftige Probleme zu bestehen. Alleine dieser Ansatz ist schon respektabel, denn die Autorin setzte willensstarke Figuren ein.
Zwischen Gourmet-Tempel & Vergangenheit
Als ich den Klappentext las, dachte ich, ich hätte eine unseelig, dicke Schnulze erwischt. Tatsächlich ist die Geschichte unglaublich vielschichtig, dabei so verfasst, dass ich in ihr komplett versinken konnte. Da ist einerseits das Restaurant von Peter Rashkin, ein Gourmet-Tempel. Benannt nach seiner Frau, die in einem Konzentrationslager im Zweiten Weltkrieg ums Leben kam. Er selbst überlebte, spricht nicht über seine Vergangenheit. Dazu kommt irgendwann June, hübsch, nett und sie zieht ihn fast magisch an. Eigentlich eine Konstellation, wie sie so überhaupt nicht zusammen passt. Und Jenna Blum nimmt die knapp zwanzig Jahre zurückliegende Vergangenheit des Zweiten Weltkriegs mit hinein. Sie erörtert dessen Auswirkungen auf Familien und einzelne Menschen direkt und offen. Auch den Vietnamkrieg samt des Einsatzes von "Agent Orange" bringt sie mit zur Sprache. Lebensmittelknappheit, Hunger in der Vergangenheit versus Menschen, die freiwillig in den Städten der U.S.A. hungern, um schlank zu bleiben. Blum bringt Gegensätze in ihren Roman ein, wie ich es so noch nicht gelesen habe.