Mallory und Rider haben eine gemeinsame schreckliche Vergangenheit. In ihrer Kindheit lebten sie gemeinsam bei schrecklichen Pflegeeltern und nach einem besonders schlimmen Ereignis, wurden die beiden getrennt. Mallory hatte Glück und kam zu guten Pflegeeltern, die sich liebevoll um sie kümmern und ihr mit einem Therapeuten zur Seite stehen. Langsam erholt sie sich wieder und zurück bleibt nur noch ihre Schüchternheit mit der Unfähigkeit vor Fremden zu sprechen. Diese möchte sie nun überwinden, indem sie zur Highschool geht und ein „normales“ Leben führt. Vorher wurde sie nämlich zuhause unterrichtet. Doch wer hätte gedacht, dass an der Highschool noch ganz andere Herausforderungen warten, als eine übervolle Mensa und die Rhetorikstunden? Diese Herausforderung ist Rider. Nach vier Jahren sehen sie sich wieder, weil sie zufällig zusammen Rhetorik haben. Die beiden erkennen sich natürlich sofort und sie fühlen sich sofort wieder einander nah. Und trotzdem ist ihre gemeinsame Vergangenheit mittlerweile vier Jahre her. Sie beide haben sich verändert. Mallory, die von Rider immer nur Maus genannt wurde, möchte nicht mehr das kleine hilfslose Mädchen sein und stattdessen ihr Leben selbst in die Hand nehmen. Rider lebt nun auch bei einer Pflegefamilie, hat eine Freundin und ein Badboy-Image an der Schule. Doch natürlich möchte er immer noch nur eins: Die Schwächeren beschützen und sich dabei selbst hinten an stellen. Mallory ist zwar überglücklich ihn wieder zu sehen, doch sie möchte auch, dass er mehr an sich selbst und seine Zukunft denkt. Doch typisch Rider, konzentriert er sich ganz auf seine Maus und darauf, wie es ihr ergangen ist. Immer wieder muss Mallory sich einreden, dass ihre Gefühle nur freundschaftlicher Art sein dürfen, sein müssen! Rider hat doch eine Freundin und er war doch schon immer nur ihr bester Freund. Plötzlich steht Mallorys Leben und Gefühlswelt auf dem Kopf und ihre neuen Pflegeeltern, Carl und Rosa, machen sich sorgen, dass es ihr wieder schlechter gehen könnte. Aber sie ist sich sicher: Bei Rider war sie schon immer gut aufgehoben und er wird auch diesmal gut zu ihr sein. Aber was, wenn es um ihn viel schlechter steht, als er zugibt? Wird Mallory das verkraften können?
Wie schon gesagt: Dieses Buch ist ein MUST-READ! Es überzeugt einfach durch alles: Kreative Charaktere, eine interessante Hintergrundgeschichte und tiefe Gefühle.
Die Charaktere sind vielfältig und jeder einzelne hat seine eigene Geschichte und ist ausdifferenziert, auch wenn es nur eine Nebenfigur ist. Aber besonders Mallory habe ich in mein Herz geschlossen. Sie hat eine sehr starke und unglaubliche Persönlichkeit und ich bewundere sie für ihre Kraft. Im Laufe der Geschichte macht sie einen Wandel durch. Immer wieder reflektiert sie sich selbst und auch ihre Gefühle sind tief und glaubhaft dargestellt. Sie hat eine schwierige Vergangenheit, die sie jedoch umso stärker macht. Im Laufe des Buchs hat sie starke Erkenntnisse, die dazu führen, dass sie sich weiterentwickelt und unabhängige Entscheidungen trifft. Die kleine Maus von früher gibt es nicht mehr und ich bin irgendwie stolz auf Mallory, dass sie so viel geschafft hat.
„Aber so war ich nicht mehr.
Ich war keine Maus mehr.
Ich war kein Feigling.
Ich war nicht schwach.“
Auch Rider ist ein toller Kerl, der der typische „harte Schale, weicher Kern“-Typ ist. Er hat sich aufgrund seiner Vergangenheit ein unnahbares Äußeres zugelegt, durch das er nur wenige blicken lässt. Doch durch Mallorys Augen sieht der Leser auch seine verletzliche Seite und ich muss gestehen, dass ich mich sofort in ihn verliebt habe. Und da bin ich nicht alleine mit! Mallory liebt ihn auch und ich habe die beiden von Anfang an zusammen gesehen! Doch in ihrer Welt ist nicht alles immer nur voller rosaroter Herzchen. Das hat mir schon der Prolog gezeigt. Allein diese ersten Seiten haben mich sofort überzeugt! Jennifer L. Armentrout kann nicht nur Fantasy Geschichten schreiben, sondern auch packende Romane. Die Hintergrundgeschichte von Mallory und Rider ist traurig und berührend. Und das liegt vor allem daran, wie gut sie geschrieben ist.
„ Ein lautes Klatschen ertönte, dann ein dumpfer Schlag, als etwas zu Boden fiel. Miss Becky schien es wieder besser zu gehen, denn sie brüllte plötzlich ebenfalls herum. Doch hier im Schrank zählte nur das harte Klatschen einer fleischigen Faust auf einem mageren Kinderleib, das wieder und wieder zu hören war. Sie öffnete den Mund und schrie lautlos in den Bauch ihrer Puppe hinein.
Sei ganz still.“
„Sei ganz still.“ Das wird zu Mallorys Leitsatz. Und so wie der Prolog geschrieben ist, war mir sofort klar: Dieses Buch musst du lesen! Und es hat sich gelohnt. Auf 540 Seiten hatte ich kein einziges Mal den Gedanken „Wann ist das Buch endlich vorbei?“ Nein! Mein Gedanke am Ende des Buches war eher: „Warum muss es schon vorbei sein?!“ Es ist echt genial geschrieben und kann die Autorin wieder einmal nur für ihren Schreibstil bewundern! Und auch für ihre Kreativität! Die Geschichte von Mallory und Rider bei ihrer Pflegefamilie ist tragisch, aber nicht übertrieben. Und die Probleme, die sich dadurch mit sich tragen, sind nicht unrealistisch, sondern verständlich und nachvollziehbar.
Okay, und jetzt zu meinen kleinen Kritikpünktchen: Erstens, mag ich die Namen Mallory und Rider nicht so gerne und zweitens, hat mir die Übersetzung an ein, zwei Stellen nicht gefallen. Aber bei sowas spricht man wohl von Meckern auf hohem Niveau. Und außerdem macht der Spitzname Maus, die Sache mit den Namen wieder wett und für die Übersetzung kann die Autorin ja nichts. Ich bin also trotzdem ein riesiger Fan!
Mein Fazit (auch auf die Gefahr hin, dass ich mich wiederhole): Ihr MÜSST dieses Buch unbedingt lesen! Es ist voll von tiefen Gefühlen und ich meine jetzt nicht nur kitschige. Bei „Morgen lieb ich dich für immer“ geht es nicht nur um eine übertrieben romantische Liebesgeschichte, sondern es geht um echte und tiefgehende Gefühle. Auch um Angst, Enttäuschung und Trauer. Leuten, die etwas näher am Wasser gebaut sind (so wie ich), empfehle ich ein Taschentuch bereitzuhalten!