Cover-Bild Heartware
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14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 21.07.2017
  • ISBN: 9783499267079
Jenny-Mai Nuyen

Heartware

Erst verdunkelt sie dein Herz, dann die ganze Welt?
Adam Eli hat seine Chance genutzt: Er ist erfolgreicher Ghostwriter, tut alles, um seine kriminelle Jugend vergessen zu machen. Eines verbindet ihn noch mit seinem alten Leben: Seine große Liebe Willenja. Die letzte Begegnung liegt lange zurück, bis heute weiß er nicht, ob sie es war, die ihn damals verriet.
Antwort darauf verspricht der Internettycoon Balthus - wenn Adam sich an der Suche nach Willenja beteiligt. Denn die junge Frau hat den Prototyp einer künstlichen Intelligenz gestohlen. Um Geld zu erpressen? Oder vielleicht sogar einen Terroranschlag zu verüben?
Eine atemlose Jagd von den Urwäldern Boliviens über Dubai bis Tokio beginnt …
«Jenny-Mai Nuyen gehört in die oberste Riege deutscher All-Age-Autoren.» (Bild am Sonntag)
«Jenny-Mai Nuyen schreibt sehr sinnlich, eine ihrer Stärken liegt im Beschreiben des Atmosphärischen.» (Tages-Anzeiger)

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.07.2017

Das Rätsel jener Nacht – Fesselnd, tiefgründig, aber ruhig

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Willenya war Adam Elis Geliebte, sein Selbstbetrug und sein Lebensinhalt. Kennengelernt haben sie sich in einem Bootcamp für schwer erziehbare Jugendliche in Bolivien, aus dem sie zusammen flohen. Neun ...

Willenya war Adam Elis Geliebte, sein Selbstbetrug und sein Lebensinhalt. Kennengelernt haben sie sich in einem Bootcamp für schwer erziehbare Jugendliche in Bolivien, aus dem sie zusammen flohen. Neun Jahre ist es inzwischen her, dass sie sich gesehen oder gesprochen haben, denn damals vor neun Jahren, lässt Willenya Adam Eli bei einem Einbruch in ein Haus, bei dem sie erwischt werden, scheinbar im Stich. Adam Eli wird gefasst und sitzt die nächsten zwei Jahre unschuldig in einem bolivianischen Gefängnis.

Heute will Adam Eli seine Vergangenheit nur noch vergessen. Er lebt zurückgezogen und arbeitet als Ghostwriter. Eines Tages erhält er einen anonymen Videoclip per Mail, auf dem Willenya von ihrer missbräuchlichen Kindheit erzählt. Man verspricht Adam mehr Clips, wenn er sich auf die Suche nach Willenya begibt, die den Prototyp einer künstlichen Intelligenz gestohlen haben soll. Adam kann nicht anders und nimmt den geheimnisvollen Auftrag an, denn er will wissen was in jener Nacht in Bolivien geschah, als sie sich plötzlich verloren hatten.

Eine spannende Jagd von den Urwäldern Boliviens über Dubai bis Tokio beginnt.

Die Autorin:

Jenny-Mai Nuyen wurde 1988 als Tochter deutsch-vietnamesischer Eltern in München geboren. Geschichten schreibt sie, seit sie fünf ist, mit zehn folgte das erste Drehbuch, mit dreizehn ihr erster Roman. Seit ihrem literarischen Debüt «Nijura – das Erbe der Elfenkrone» gilt sie als eine der größten Entdeckungen der letzten Jahre. Nach einem Filmstudium an der New York University lebt Jenny-Mai Nuyen heute in Berlin, studiert Philosophie und widmet sich dem Schreiben.

Reflektionen:

Mit dem Thriller Heart Ware hat Jenny-Mai Nuyen einen sehr atmosphärischen Thriller geschrieben. In einem schönen, klaren und flüssigen Erzählstil fängt die Autorin den Leser mit Leichtigkeit ein. Der Schreibstil, ebenso angenehm und leicht wie eine Feder, ist zwischendurch eine besondere, literarische Perle, leider jedoch nicht durchgehend.

Die Stärke dieses Thrillers ist die düstere, geheimnisvolle, fast mystische Atmosphäre. Jenny-Mai Nuyen kreiert sie durch die besondere Charakterzeichnung der Hauptfigur Adam Elis und dessen Emotionen. Ob es noch Liebe ist zwischen Adam und Will oder ob Adam nur noch wissen will was in jener Nacht in Bolivien passiert ist, ist für den Leser lange Zeit nicht sicher greifbar.

Die Stimmung ist geheimnisvoll bis mysteriös und als sich Adam auf die gefährliche Suche nach Will begibt, wird die Story mit einer zusätzlichen Portion Spannung und Action versorgt. Die Spannung agiert jedoch nicht immer auf einem hohen Niveau. Zwar ist man von der ungewöhnlichen Geschichte gefesselt, man liest fasziniert Auszüge aus den jeweiligen Legenden der wohlgeformten Figuren und fiebert der Auflösung entgegen, aber zwischendurch reißt die Spannungskurve immer wieder ab. Manche Geschehnisse, die die Geschichte nur mäßig vorantreiben, sind langatmig und ohne Tempo erzählt und so konnte mich die Autorin nicht vollumfänglich überzeugen.

Jenny-Mai Nuyen hat die Handlung mit zahlreich agierenden Figuren ausgestattet. Ein konzentriertes Lesen ist daher zu empfehlen. Wie die vielen Figuren im Wechselspiel der Perspektiven miteinander verbunden sind, erschließt sich erst nach und nach und vor allem bleibt man spannender Weise lange im Unklaren, welche Figur gute oder bösartige Absichten hegt.

Besonders berührend und gelungen sind die Emotionen der Figuren dargestellt. Adam Eli ist ein Eigenbrötler, innerlich zerrissen und nie im Einklang mit sich. Die Videoclips, in denen Willenya von ihrer Kindheit und Jugend erzählt, gehen an keinem Leser spurlos vorbei, ohne zu berühren. Im Laufe der Geschichte kommen weitere Figuren hinzu, die jeweils auf ihre Weise berührende Legenden und auch Absichten hegen. Diese sind zunächst nie klar definieret, so dass sie sich immer nur Stück für Stück dem Leser offenbaren.

Jenny-Mai Nuyen ist es gelungen der Geschichte eine außergewöhnliche Tiefgründigkeit zu verleihen, in dem sie einer künstlichen Intelligenz menschliche Emotionen erlaubt. Was im Computerzeitalter oft als Gefahr dargestellt wird, entpuppt sich in dieser Story zu einer unerwarteten Konsistenz, die im Wechselspiel der Perspektiven Wendungen und Erkenntnisse fesselnd in Szene setzt.

Fazit und Bewertung:

Heart Ware ist ein fesselnder Thriller, trotz dass Spannung und Tempo manchmal auf der Strecke bleiben. Sprachlich wohl formuliert treibt man durch ein Meer von Perspektivwechseln und berührenden Legenden interessant gezeichneter Charaktere. Für einen Thriller fehlte es mir etwas an Pfeffer und dennoch hat mir die tiefgründige Handlung angenehme und außergewöhnliche Lesestunden geschenkt.


©nisnis-buecherliebe

Veröffentlicht am 30.07.2017

Tiefgehende Charaktere, ihre (ver)zweifelnde Liebe zueinander und Computercode

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„HEARTWARE“ von Jenny-Mai Nuyen ist ein Thriller anderer Art. Wer besonders tiefgreifende und etwas andere Charaktere mag, wird hier goldrichtig aufgehoben sein, denn es handelt sich eben nicht um einen ...

„HEARTWARE“ von Jenny-Mai Nuyen ist ein Thriller anderer Art. Wer besonders tiefgreifende und etwas andere Charaktere mag, wird hier goldrichtig aufgehoben sein, denn es handelt sich eben nicht um einen temporeichen Actionthriller. Das Mitfühlen und Miterleben der Geschichte aus Sicht der Charaktere steht hier vollkommen zu Recht im Mittelpunkt, was mindestens ebenso mitreissend ist.

Zum Inhalt:

Adam Eli, ein junger Mann mit krimineller Vergangenheit, hält sich als Ghostwriter über Wasser. Er hängt in einer Dauerschleife, in der ihn eine einfache und kurze Email aufrüttelt, die ihn auffordert, nach seiner ersten und einzigen Liebe Willenya zu suchen. Adam hatte sie in einem Bootcamp in Bolivien kennen und lieben gelernt, in das er wegen Dealens mit Medikamenten in seiner Schule geschickt worden war. Auch Willenya hatte eine kriminelle Vergangenheit. Gemeinsam flüchteten Sie aus dem Camp und brachen kurz darauf in ein Haus ein, um einen Computer zu stehlen. Dabei wurden sie bei einer Schießerei voneinander getrennt. Während Adam in einem Gefängnis landete, verschwand Willenya spurlos aus seinem Leben.
Mit der eingehenden Email werfen sich alle Fragen und Zweifel der Vergangenheit wieder in den Vordergrund. Hatte Willenya ihn damals verraten ? Hatte sie ihn wirklich geliebt oder vielleicht doch nur ausgenutzt ?
Er beginnt eine wilde Suche über den halben Globus, um Willenya zu finden und seine offenen Fragen zu beantworten. Ihm zur Seite steht Mariel Marigny, die als Hackerin und Expertin für Datensicherheit von ihren Auftraggeber zur Seite gestellt wird. Dabei rückt auch der damals gestohlene Computer in den Mittelpunkt.

Mein Eindruck:

Schnell wird klar, dass es hier kein herkömmlicher Thriller mit schnellen und hektischen Morden oder Mordermittlungen handelt. Vielmehr stehen hier die Charaktere und ihre Geschichte im Mittelpunkt. Zwei Personen mit einer schwierigen Kindheit entwickeln im tropischen Bolivien eine sehr intensive, wenn auch eine sehr spezielle Beziehung zueinander. Diese erste Liebe lässt Adam auch nach seiner Rückkehr aus dem Gefängnis nicht los. Der Autorin Jenni-Mai Nuyen gelingt es eindrucksvoll, Adams Gedanken- und Gefühlswelt und diese schwer zu umreissende Liebesbeziehung in Szene zu setzen.
Dabei setzt sie diese Menschen in eine spannende Handlung ein, die ebenso speziell und hintergründig zu beschreiben ist. Hierzu verwendet sie einen flüssigen und sehr gut lesbaren Schreibstil, der selbst schwierige und diffuse Situationen und Hintergründe absolut verständlich und anschaulich auf den Punkt bringt. Insgesamt stellt sich mir die Handlung über alle Kapitel hinweg durchdacht und miteinander verknüpft dar. Abschnitte mit tieferen Einblicken in die Charaktere wechseln mit rasanten und mit Action geladenen Szenen ab. Leider leidet an einigen Stellen die Spannung unter den - wenn auch sehr interessanten Charakterbeschreibungen.
Das Thema des Thrillers - es geht letztlich um künstliche Intelligenz - schwingt im Kopf nach. Man kann und sollte sich selbst schon die Frage erlauben, welches Stadium der künstlichen Intelligenz wir heute erreicht haben und wer die Gewinner und die Verlierer eines solch mächtigen Computerprogramms sein könnten.

Fazit:

„HEARTWARE“ von Jenny-Mai Nuyen möchte ich mit einer Bewertung von 4 Punkten für Charakterliebhaber empfehlen.

Veröffentlicht am 07.08.2017

Heartware

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Jenny- Mai Nuyen hat mit „Heartware“ ihren ersten Thriller geschrieben. Bisher war mir die Autorin vor allem durch ihre Fantasy- Bücher bekannt, daher war ich sehr auf ihr Thrillerdebüt gespannt. Auch ...

Jenny- Mai Nuyen hat mit „Heartware“ ihren ersten Thriller geschrieben. Bisher war mir die Autorin vor allem durch ihre Fantasy- Bücher bekannt, daher war ich sehr auf ihr Thrillerdebüt gespannt. Auch thematisch konnte dieses Buch mein Interesse wecken, daher war ich sehr auf die Umsetzung gespannt.

Inhaltsangabe (Quelle: Klappentext):
Erst verdunkelt sie dein Herz, dann die ganze Welt? Adam Eli hat seine Chance genutzt: Er ist erfolgreicher Ghostwriter, tut alles, um seine kriminelle Jugend vergessen zu machen. Eines verbindet ihn noch mit seinem alten Leben: Seine große Liebe Willenja. Die letzte Begegnung liegt lange zurück, bis heute weiß er nicht, ob sie es war, die ihn damals verriet. Antwort darauf verspricht der Internettycoon Balthus - wenn Adam sich an der Suche nach Willenja beteiligt. Denn die junge Frau hat den Prototyp einer künstlichen Intelligenz gestohlen. Um Geld zu erpressen? Oder vielleicht sogar einen Terroranschlag zu verüben? Eine atemlose Jagd von den Urwäldern Boliviens über Dubai bis Tokio beginnt …

Der Schreibstil von Nuyen ist, wie ich es bereits aus ihren bisherigen Büchern gewohnt war, flüssig. Oftmals sind philosophische Ausflüge in die Geschichte mit eingeflossen und haben zum nachdenken angeregt. Diverse Szenen oder auch Gedanken wurden philosophisch betrachtet und haben diese nochmal in einem anderen Licht erscheinen lassen. Nuyen schafft durch ihre bildhafte Sprache eine intensive Atmosphäre, welche durch ihre Bedrohlichkeit besticht. Im Prolog wird bereits angekündigt, in welche Richtung dieser Thriller verlaufen wird und diese Situation wirkt furchteinflößend. Durch den Prolog wird Spannung aufgebaut, man möchte wissen, wie es zu diesem Szenario kommen konnte, was hinter all dem steckt. Auch wird dieser recht temporeich erzählt, sodass man als Leser gebannt an den Seiten hängt. Doch nach diesem spannenden und atmosphärischen Einstieg flacht die Spannungskurve wieder ab. Man lernt einen der Protagonisten Adam Eli kennen und erfährt etwas über seinen Alltag, wie er sein Leben gestaltet. Die Rahmenhandlung wird langsam aufgebaut und immer mehr gelangt Adam in einen Strudel, den er nicht mehr aufhalten kann. Allgemein konnte meiner Meinung nach die Spannung nicht permanent aufrecht erhalten werden. Zu Beginn ist dieser Thriller recht gemächlich, es wird viel Wert auf die Charaktere gelegt und die verschiedensten Charaktere werden eingeführt. Auch werden Nebenhandlungen eingestreut, dessen Bedeutung man erst am Ende der Geschichte erkennt. Dies hat dazu geführt, dass die Spannung teilweise abflacht. Besonders der Mittelteil konnte mich persönlich nicht überzeugen – hier werden vermehrt philosophische Dispute eingestreut, die mir persönlich zu viel Raum eingenommen haben. Durch die unterschiedlichen Perspektiven wird die Spannung gesteigert, man bekommt einen Einblick in das aktuelle Geschehen aus verschiedenen Sichtweisen und die Suche nach Will wird so vielseitiger und interessanter gestaltet. Besonders der Handlungsstrang rund um Y steigert die Spannung. Man fragt sich, was eigentlich hinter Y steckt – man rätselt mit und stellt dabei seine eigenen Theorien auf.
Mit „Heartware“ hat Nuyen keinen klassischen Thriller geschrieben. Auch diesmal besticht die Autorin durch ihre unverwechselbaren Charaktere. Diese sind vielseitig und tiefgründig gestaltet. Ein zentrales Thema in diesem Buch ist die Liebesbeziehung zwischen Adam und Will. Diese ist von ihrem Wesen ganz anders, als ich es bisher gelesen habe. Allgemein zieht sich die Beziehung wie ein roter Faden durch das Buch, sie wird immer näher beleuchtet. Auch die Vergangenheit, wie die beiden sich kennen und lieben gelernt haben, wird umfangreich berichtet und langsam lernt der Leser, das Wesen dieser Beziehung einzufangen. Die Beziehung zwischen den beiden Protagonisten hat weitreichende Folgen, welche auf den ersten Seiten des Buches noch nicht bemerkbar sind. Man bekommt einen immer größeren Einblick in die Sichtweise von Adam, wie er seine Will sieht. Dies führt dazu, dass man einen Part der Beziehung immer besser kennen lernt und Einblicke in seine Sichtweise erhält. Will dagegen wird nicht so umfangreich beleuchtet. Zwar erfährt man im Verlauf der Geschichte auch ihre Vergangenheit und liest einiges Schlimmes aus ihrer Kindheit. Dennoch war Will für mich nicht immer greifbar. Ihre Intention ist mir nicht immer klar gewesen und manche Gedankensprünge waren für mich nicht nachvollziehbar. Ein weiterer wesentlicher Charakter ist Mariel Marigny. Sie ist eine Hackerin, welche als Privatdetektivin arbeitet. Sie selber sucht eigentlich noch ihre Position im Leben und begleitet Adam bei der Suche nach Will. Auch ihre Darstellung hat mir gefallen und am Ende steckt mehr hinter Mariel, als man zunächst vermutet hat.
„Heartware“ ist kein Buch für zwischendurch, welches man einfach mal so weg lesen kann. Es ist von der Geschichte dicht gewebt. Auch die philosophischen Ausflüge und das zentrale Thema der künstlichen Intelligenz erfordern ein konzentriertes Lesen.
Das Ende ist relativ offen gehalten. Wesentliche Fragen werden beantwortet, aber manche bleiben offen und ein paar werden auf den letzten Seiten gestellt. Dieses lädt zum spekulieren ein, sodass das Buch noch länger nachhallt.
Ein nicht unwesentlicher Kritikpunkt meinerseits ist, dass der Klappentext bei mir falsche Hoffnungen geweckt hat. Ich hätte mir mehr zum Thema künstliche Intelligenz gewünscht, dafür hätte mir weniger Liebesbeziehung gereicht. Manche Erklärungen, auch über die Vergangenheit waren mir für einen Thriller zu ausführlich.

Insgesamt hat die Autorin Jenny- Mai Nuyen mit „Heartware“ einen vielseitigen Thriller geschrieben, welcher vor allem durch seine tiefgründigen Charaktere und eine ungewöhnliche Beziehung besticht. Leider weckt der Klappentext, meiner Meinung, nach falsche Hoffnungen. Daher möchte ich 3,5 Sterne vergeben.

Veröffentlicht am 04.08.2017

Erst verdunkelt sie dein Herz, dann die ganze Welt?

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Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Thematik fand ich sehr faszinierend und interessant. Die Frage nach einer künstlichen Intelligenze wurde sehr gut aufgegriffen, aber ich hätte mir noch ein paar ...

Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Die Thematik fand ich sehr faszinierend und interessant. Die Frage nach einer künstlichen Intelligenze wurde sehr gut aufgegriffen, aber ich hätte mir noch ein paar mehr Informationen gewünscht, die im ganzen Buch behandelt werden und nicht nur im letzten Drittel. Bis zum letzten Drittel war noch nicht mal davon eine Rede. Der Klappentext spoilert somit schon ziemlich, worum es geht und wer einer der geheimen Auftragsgeber ist. Was ich eigentlich ziemlich schade finde.
Adam Eli, Will und die restlichen Charaktere haben mir sehr gut gefallen. Sie waren sehr facettenreich gestaltet und es hat mir sehr gut gefallen, dass nicht nur die Perspektiven bunt gemischt gewechselt wurden, sondern auch Teile der Vergangenheit thematisiert wurden.
Es war gut, dass man sich nie sicher sein konnte, wer zu den "Guten" und wer zu den "Schlechten" gehört.
Spannung pur war angesagt, leider hat mich das Ende ein wenig enttäuscht. Ich mochte die Geschichte sehr gerne, leider war das Ende nicht gerade in meinem Sinn und offene Enden mag ich sowieso nicht so gerne. Ein paar Fragen bleiben offen und manche Handlungsweisen (Will) kann ich nicht nachvollziehen.
Insgesamt hat mir das Buch insbesondere die Charaktere, die Handlung (außer das Ende) und die Thematik sehr gut gefallen. Der einzigste Kritikpunkt ist nur das Ende, was mir unpassend erschienen ist und nicht ganz passen wollte. Den Klappentext sollte man anpassen, damit keine Spannung verloren geht.

Veröffentlicht am 03.08.2017

Sehr guter Schreibstil und eine komplexe, detailreiche Handlung

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Heartware war nicht mein erster Thriller, aber besonders viele Geschichten dieses Genres habe ich noch nicht gelesen. Ich probiere gerne neue Sachen aus und die Fantasy-Bücher von Jenny-Mai Nuyen mochte ...

Heartware war nicht mein erster Thriller, aber besonders viele Geschichten dieses Genres habe ich noch nicht gelesen. Ich probiere gerne neue Sachen aus und die Fantasy-Bücher von Jenny-Mai Nuyen mochte ich sehr gerne. Also dachte ich mir, warum nicht auch mal einen Thriller. Dies muss ich ganz klar vorweg stellen, weil ich im Verlauf des Buches feststellen musste, dass Thriller nicht zu meinem Lieblingsgenre zählen.

Zu Beginn hatte ich ein paar kleine Startschwierigkeiten. Es tauchen sehr viele Personen und eine Menge an Details auf. Durch den beschreibenden Schreibstil fiel es mir anfangs schwer eine Beziehung zu den Charakteren aufzubauen und ihre Gefühle nachzuempfinden. Nach dem ersten Drittel wird deutlich, wie die einzelnen Personen zueinanderstehen. Es wurden meine anfänglichen Fragen geklärt, obwohl dafür viele andere aufgetaucht sind. Durch die vielen Fragen und Details wird die Spannung konsequent aufrechtgehalten.

Was das Besondere an diesem Buch ist, dass die Geschichte so komplex ist und so voller Details. Auch wenn es zwischen drinnen nicht so wirkt, werden zum Ende hin beinahe alle Details noch einmal aufgegriffen und alles Puzzleteile rücken an ihren Platz. Es ist das Zusammenspiel von scheinbar unwichtigen Bemerkungen oder Ereignissen, die dafür sorgen, dass alles einen Sinn ergibt. Trotz der Komplexität ist mir in der ganzen Geschichte keine Ungereimtheit aufgefallen.

Auch ist die Aktualität der Themen faszinierend. Die Digitalisierung und künstliche Intelligenz sind Begriffe, die immer häufiger auftauchen. Es war spannend dieses Gedankenkonstrukt nachzuvollziehen und zu überlegen, wozu eine künstliche Intelligenz fähig sein könnte.

Dies alles klingt (hoffentlich) positiv und genauso ist es auch gemeint. Das Buch ist wirklich gutgeschrieben und ein Lesevergnügen für einen Thriller-Fan. Meine Erkenntnis ist, dass dieses Genre mein Favorisiertes ist. In Zukunft werde ich wohl lieber wieder bei den Fantasy-Romanen bleiben.