Eine gelungene Novelle
Der Hain hinter dem Herrenhaus
von
Jenny Wood
Inhalt:
»Ich würde meiner Persönlichkeit weitere Rädchen hinzufügen und sie so eines Tages perfektionieren.«
Konstantin Balthasar von Heerstein ist ...
Der Hain hinter dem Herrenhaus
von
Jenny Wood
Inhalt:
»Ich würde meiner Persönlichkeit weitere Rädchen hinzufügen und sie so eines Tages perfektionieren.«
Konstantin Balthasar von Heerstein ist ein Lebemann – gutaussehend, charmant und pleite. Verstoßen von seiner Familie, mit einem Hang zu Alkohol, Kartenspiel und Frauen versucht er, über die Runden zu kommen. Mit dem Auftauchen eines Anwalts verändert sich jedoch plötzlich alles.
Konstantin erbt die Verantwortung für ein Unternehmen, doch die Vorstandssitzungen mit biederen Geschäftsmännern langweilen ihn schnell. Stattdessen weckt das Hausmädchen Sandrin seine Neugierde, die junge Frau wacht über das Geheimnis des Hains hinter dem Herrenhaus.
Dort lauert eine noch viel größere Versuchung, die Konstantins Ruf, Vermögen und Verstand gefährdet.
Cover:
Ein sehr gelungenes Cover, welches einem sofort ins Auge springt.
Kleine Randnotiz:
Dies war mein 2. Buch aus dem Art & Skript Phantastik Verlag und ich denke, dass sich der Verlag so langsam zu einem meiner Favoriten mausert.
Das Buch "Der Hain hinter dem Herrenhaus" ist jetzt kein typischer Vertreter des Steampunk-Genres, da aber Steampunk-Elemente vorhanden sind,habe ich es einfach zu meinem Lesemonat "Steampunk" gepackt.
Vorsicht!
Diese Rezension enthält Spoiler !
Meinung:
Auf diese Novelle habe ich mich schon sehr gefreut und ich kann schon im Vorfeld sagen, dass sie mir sehr gefällt.
Der Einstieg in die Story war schon ganz nach meinem Geschmack.
Ein reicher Taugenichts und sein Missmut gegen einen unbekannten Drehorgel-Spieler. Sehr schön.
Die Charaktere, allen voran der Protagonist Konstantin Balthasar von Heerstein, seine Haushälterin Sandrin und die Dryade Morera sind allesamt sehr gut ausgearbeitet, sympathisch und in ihrem Handeln durchaus nachvollziehbar.
Man merkt geradezu dass die Autorin besonderen Spaß an dem Entwickeln und Erdenken dieser Figuren hatte.
Der Plot ist in sich stimmig und lässt zum Ende hin auch keine Fragen offen.
Der Aufbau der Geschichte ist solide und der Spannungsbogen wird langsam aber stetig immer weiter bis zum finalen Höhepunkt gespannt.
Den Schreib-/ Erzählstil empfand ich als sehr angenehm und war eine Freude zu lesen. Mit Worten und Sätzen zu spielen scheint der Autorin sehr zu liegen. Die Atmosphäre ist sehr gelungen, man kann direkt in die Geschichte abtauchen und geniessen.
Die Liebesgeschichte zwischen Sandrin und Konstantin ist (Gott sei Dank!) keine schnulzige Angelegenheit (trotz Morera), da Sandrin eine sehr selbstbewusste und emanzipierte Frau ist, die sich durchaus zu wehren weiß.
Die Dryade Morera und die anderen Figuren aus Märchen, Mythen und Legenden bilden einen perfekten Abschluss und liessen nicht nur mein Steampunk- sondern auch mein Fantasy-Herz lauter schlagen.
Kleines Manko:
Einzig die ständigen Grübeleien und teilweise Schwafeleien des Protagonisten, zogen kleine Längen, aber tat meinem Spaß an dieser Novelle keinen Abbruch.
Fazit:
Mitunter lese ich Novellen sehr gerne und diese hier wird nicht das einzige Mal gewesen sein, dass ich sie gelesen habe.
Empfehlung:
Diese Novelle kann ich jedem Steampunk-, Gaslicht-Romantik-und Fantasy-Fan ans Herz legen und allen, die mal etwas abseits vom Mainstream lesen wollen und nach allen Genres hin offen sind.
Von mir gibt's:
5 von 5 Sternen