Seit “Neanderthal” bin ich den Romanen des Autors absolut verfallen und war dementsprechend auch mega gespannt auf “Transfusion”.
Seine leichte, aber doch sehr einnehmende und packende Art zu schreiben, hat mich sofort in den Bann gezogen und ich konnte der Story einfach nicht mehr entfliehen.
Er schreibt sehr detailliert und bildhaft, wodurch es nur noch beklemmender und verstörender wirkt.
Die Atmosphäre empfand ich sofort als sehr düster und unheilvoll, was sich sehr gut mit dem Handlungsverlauf deckt.
Der Einstieg fiel mir ungeheuer leicht und flugs wurde es ungeheuer spannend, emotional und nervenzehrend.
Im Fokus steht Iliana Kornblum, deren Perspektive wir auch zumeist erfahren.
Iliana,ist eine Wissenschaftlerin, die Recht vor Unrecht stellt. Das Wohl der Allgemeinheit ist ihr wichtig und gegen Missstände geht sie aktiv vor.
Mich hat Iliana wirklich sehr beeindruckt. Ich hab unglaublich mit ihr gelitten und mitgefiebert.
Sie ist mir mit ihrer Geschichte wahnsinnig ans Herz gegangen. Und wenn man ihre Entwicklung verfolgt, kann man nicht anders, als sie zu bewundern für ihre Stärke und ihren Mut.
Daneben spielen noch weitere Charaktere eine sehr wichtige Rolle.
Allen voran Mark und Philipp.
Sie alle sind sehr authentisch, greifbar und lebendig.
Man lernt sie unglaublich gut kennen und begreift worin ihre Ideale liegen.
Das hat mich teilweise ziemlich verstört und erschüttert. Denn Erfolg bringt Macht und Gier mit sich.
Etwas das sich auf unterschiedliche Art und Weise äußern kann.
Genialität und Wahnsinn liegen nah beieinander, was hier sehr gut zum Vorschein kommt.
Der Mensch geht über Leichen, wenn es für ihn zum Vorteil wird. Das empfand ich als ziemlich beängstigend und verstörend.
Teilweise haben mir da wirklich die Worte gefehlt.
Weil hier mit ziemlicher Perfidität und Abgründigkeit agiert wird.
Nicht nur die Grundstory hat mich ungeheuer mitgerissen, fasziniert und begeistert.
Es war vor allem Iliana, die mich komplett beschäftigt und nicht losgelassen hat.
Wenn man sieht, was diese Frau durchlebt, sinkt man langsam aber sicher voller Verzweiflung zu Boden.
Man spürt die Ängste, innere Zerrissenheit und Wut mehr als deutlich. Man kann es ungeheuer gut nachvollziehen und rennt gegen Mauern, um der Ungerechtigkeit zu Recht zu verhelfen.
Man begreift wie verheerend sich Manipulation auswirken kann und wie angreifbar und verletzlich man dadurch wird.
Den wissenschaftlichen Aspekt fand ich sehr interessant und abwechslungsreich. Der Autor zeigt deutlich auf, das Fortschritt auch negative Nebenwirkungen hat, die sich nicht vorhersehen lassen.
Es liegt jedoch im ermessen jedes einzelnen, wie man damit umgeht.
Die Entwicklung der Handlung und Charaktere war absolut überraschend und wendungsreich.
Denn der Autor bringt hier auf sehr intensive und eindringliche Art und Weise , Themen zur Sprache , die dem ganzen eine völlig neue Richtung geben.
Zugleich setzt er hier auch ein Mahnmal.
Denn jede Handlung fordert Konsequenzen, was hier mehr als deutlich zum Vorschein kommt.
Auch in psychologischer Hinsicht konnte er enorm punkten und zum nachdenken bringen.
Freundschaft oder Loyalität stehen auf wackligen Füßen, was mich wohl am meisten schockiert und erschüttert hat.
Dennoch gilt das nicht für jeden. Wodurch auch die zwischenmenschlichen Aspekte sehr gut zum Vorschein kommen.
Ja wir wollen Heilung für Alzheimer und wer wünscht sich nicht ewiges Leben.
Dennoch sollte man dabei sich selbst nicht verlieren.
Der Abschluss war absolut überraschend und hatte ich sicher so nicht erwartet, dennoch passt es sehr gut und zeigt auf, wie weit uns Menschlichkeit bringen kann.
Dennoch hab ich auch einen Kritikpunkt. Da es hier einen sehr scharfen Cut gibt, der mich erstmal völlig hilflos in der Luft hängen ließ und Erklärungen und mehr Details forderte.
Sicher wird dabei auch die eigene Fantasie gefordert und auch die Wirkung des erlebten geht nicht spurlos an einem vorüber. Dennoch hätte ich mir mehr Ausarbeitung gewünscht.
Trotzdem bin ich rundherum begeistert.
Jens Lubbadeh hat hier erneut sein Können gezeigt und mich damit einfach nur sprachlos gemacht.
Ein wissenschaftlicher Thriller der Gänsehaut verursacht , spürbar an die Grenzen bringt und wahnsinnig emotional ist.
Es ist sicher keine neue Idee, aber wirklich gut und packend umgesetzt.
Ich bin schon mega gespannt mit welchem Bereich er sich das nächste Mal auseinandersetzt.
Ein absolutes Highlight.
Fazit
Bereits mit “Neanderthal ” hat mich Jens Lubbadeh absolut begeistert.
Nun legt er mit ” Transfusion ” nach und hat mich damit komplett zu Fall gebracht.
Ein wissenschaftlicher Thriller der unglaublich verstörend und beklemmend ist.
Genialität und Wahnsinn liegen nah beieinander , was hier auf eindringliche und intensive Art und Weise sehr gut zum Ausdruck kommt.
Ich bin absolut begeistert, erschüttert und schockiert.
Ein großartiger Thriller , der Gänsehaut verursacht, spürbar an die Grenzen bringt und auch etwas zum nachdenken mit auf den Weg gibt.
Unbedingt mehr davon. Ein absolutes Highlight.