Ein richtig schlechter Tag
Ein „richtig schlechter Tag“ sieht für jeden von uns anders aus. Wie ein, oder vielmehr DER „richtig schlechte Tag“ für Frida aussieht, können wir schon anhand des Klappentextes erahnen.
Das Baby schreit ...
Ein „richtig schlechter Tag“ sieht für jeden von uns anders aus. Wie ein, oder vielmehr DER „richtig schlechte Tag“ für Frida aussieht, können wir schon anhand des Klappentextes erahnen.
Das Baby schreit und schreit und schreit und Frida möchte nichts weiter, als etwas Ruhe, einen Kaffee, ein paar Minuten Zeit allein. Doch aus ein paar Minuten werden Stunden, genau genommen zweieinhalb. Die Konsequenzen ihres Handelns? Ein Jahr Lehranstalt, ein Jahr wenig oder kein Kontakt zum Kind, ein Jahr um eine „gute Mutter“ zu werden.
Sowohl Thema als auch Schreibstil fand ich im Großen und Ganzen gelungen. Die wiederholten Ausführungen über Fridas Tochter sind verständlich und thematisch passend, machen einige Passagen allerdings etwas langatmig. Nichtsdestotrotz konnte ich es kaum weglegen, da ich unbedingt wissen wollte, welche „Lehrmaßnahmen“ im Verlauf der Geschichte noch angewendet werden, um Mütter auf „den rechten Weg“ zu bringen. Schwierigkeiten hatte ich anfangs mit Fridas Charakter an sich. Während Glaubwürdig- und Nachvollziehbarkeit für mich beim Lesen von Romanen nicht an erster Stelle stehen, konnte ich unter keinen Umständen ihr Verhalten nachvollziehen, besonders in Anbetracht der Sorgerechtsregelung mit ihrem Ex-Mann. Doch so unsympathisch man sie am Anfang finden mag, kommt man nicht umhin, beim weiteren Lesen ein gewisses Maß an Mitgefühl zu empfinden. Denn was Frida und ihre Leidensgenossinnen in den nächsten Monaten er- und durchleben, kann kaum ein Mensch verdienen.
Sicher kommt einem im Verlauf der Gedanke, dass all das doch schon sehr übertrieben ist, aber es ist nun mal dystopische Unterhaltungsliteratur und unterhalten hat mich der Roman definitiv. Und mal ehrlich, wer weiß schon wie unglaubwürdig und übertrieben diese Geschichte in 50 Jahren noch ist?