Cover-Bild Es geht mir gut
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17,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Kein & Aber
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 14.02.2025
  • ISBN: 9783036995229
Jessica Anthony

Es geht mir gut

Andrea Stumpf (Übersetzer), Gabriele Werbeck (Übersetzer)

Es beginnt mit einem stillen Protest. Kathleen Beckett entscheidet sich, den ungewöhnlich warmen Novembersonntag anders zu verbringen – den Gottesdienst mit der Familie ausfallen zu lassen und in den Pool zu steigen. Im Wasser treibend, lässt Kathleen ihre verpassten Chancen und Träume an sich vorbeiziehen und rebelliert gegen die Person, die sie in den letzten Jahren war. Währenddessen ist ihr Mann Virgil gefangen zwischen Schuld und Verantwortung und versucht, das eigens gesponnene Netz aus Lügen aufrechtzuerhalten, um die Illusion ihrer Ehe nicht zu gefährden. Doch mit jedem Augenblick, den Kathleen länger im Pool bleibt, droht auch Virgils Fassade zu bröckeln.
Mit psychologischem Feingefühl und literarischer Tiefe erzählt Jessica Anthony von Zuneigung und gleichzeitigem Überdruss und von der Zerbrechlichkeit, aber auch von der Stärke der stillen Auflehnung. Ein kraftvoller Roman über das, was passiert, wenn wir dem innersten Drang, wirklich zu leben, nachgeben.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.03.2025

Gedanken einer Ehefrau

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Ein ungewöhnlich heißer Novembertag 1957 in Delaware, so dass Kathleen sich entschließt, nicht mit Mann und Kind in die Kirche zu fahren, sondern lieber im Pool der Wohnanlage schwimmen zu gehen. Seitdem ...

Ein ungewöhnlich heißer Novembertag 1957 in Delaware, so dass Kathleen sich entschließt, nicht mit Mann und Kind in die Kirche zu fahren, sondern lieber im Pool der Wohnanlage schwimmen zu gehen. Seitdem die Familie hier eingezogen ist, wurde der Pool nie genutzt und so erzeugte Kathleen einiges Aufsehen. Doch auch als die Familie aus der Kirche zurückkommt, ist Karhleen nicht dazu zu bewegen, aus dem Wasser zu kommen und auch als ihr Mann Virgil vom Golfnachmittag zurückkommt nicht. Nach und nach erfahren wir beim Lesen von Kathleens Gedankengängen – von der Wahrnehmung ihrer selbst seit den beiden Schwangerschaften, von ihrer Vergangenheit, ihrer Jugendliebe, ihrer wahren Meinung über diese Wohnanlage und auch über ihre Ehe. Und auch in Virgils Gedankengänge tauchen wir ein. Gefangen zwischen Verantwortung der Familie gegenüber und seinen Wünschen. Beide haben ihre Geheimnisse, ob sie es schaffen, die Karten letztlich auf den Tisch zu legen?

Im Jahr 1957 tickten die Uhren noch anders, was besonders herauskommt an dem Bild, welches Virgil von seiner Frau hat, wie peinlich berührt er von ihrem aus seiner Sicht zu knappen Badeanzug ist. Das Jahr in dem die Hündin Leika mit dem Sputnik in den Himmel flog. „Es geht mir gut“ ist ein Buch, welches bei mir eher im Nachgang gearbeitet hat und seine wirkliche Tiefe gezeigt hat. Es liest sich sehr angenehm und flüssig und ich fühlte mich mit Kathleen im Pool. Das Bild was sich von Virgil in meinem Kopf entwickelt hat, ist alles andere als ein Mann mit Rückgrat und Familiensinn, Feigheit zieht sich durch sein Leben wie ein roter Faden. Ich mochte es sehr, wie wir nachbilden nach erst mehr aus Kathleens Leben erfahren. Ganz sacht, ohne ausdrückliche Anklage und doch voller Kraft. Das Bild einer glücklichen Kleinfamilie bröckelt Stück für Stück.

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Veröffentlicht am 13.02.2025

Geschichten einer Ehe

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Kathy und Virgil sind seit neun Jahren verheiratet und haben 2 Kinder. Sie leben in einer Apartmentanlage mit vielen älteren Menschen zusammen, Sonntags geht es in die Kirche, Virgil arbeitet bei einer ...

Kathy und Virgil sind seit neun Jahren verheiratet und haben 2 Kinder. Sie leben in einer Apartmentanlage mit vielen älteren Menschen zusammen, Sonntags geht es in die Kirche, Virgil arbeitet bei einer Versicherung. Auf den ersten Blick alles recht durchschnittlich, fast schon langweilig. Ein warmer Sonntag im November 1957 und Kathy streikt. Sie geht in den Pool und bleibt dort. Virgil wird immer unruhiger und versucht Kathy zu überzeugen aus dem Pool zu kommen.

Im Wasser treibend beginnt Kathy ihre Ehe zu reflektieren. Eigentlich war sie eine erfolgreiche Tennisspielerin und verliebt in Billy. Auch Virgil reflektiert seine Ehe. Viele geplatzte Träume und einige Ehejahre später beginnen die Beiden sich mit sich auseinandersetzen. Hier bekommt man tiefe Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle. Warum haben sie eigentlich geheiratet? Ein Buch, das nachhallt und zum nachdenken anregt. Eine Rebellion gegen den Menschen, der man nie sein wollte, klug und scharfsinnig erzählt.

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Veröffentlicht am 31.03.2025

Eine scheiternde Ehe

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Eine scheiternde Ehe


USA in den 50er-Jahren. Das Ehepaar Kat und Virgil ziehen mit ihren beiden Söhnen in eine Wohnanlage, die von einem griechischen Hausverwalter betreut wird.
Dort wohnen allerdings ...

Eine scheiternde Ehe


USA in den 50er-Jahren. Das Ehepaar Kat und Virgil ziehen mit ihren beiden Söhnen in eine Wohnanlage, die von einem griechischen Hausverwalter betreut wird.
Dort wohnen allerdings mehr ältere Menschen als wie in dem Werbeprospekt angekündigt. Der Pool wurde allerdings seit längerer Zeit nicht mehr benutzt, mit einem gewissen Hintergrund. Der Pool wird auf Wunsch von Kat hergerichtet und eines
Sonntags im November, ein warmer Tag für diese Jahreszeit, beschließt Kat einfach mal in den Pool zu gehen. Und zwar so lange wie nötig. Kat denkt über ihre Vergangenheit nach und diese Frage: Was wäre wenn?!Und wie geht es jetzt weiter? Auch Virgil denkt über sehr vieles nach. Die Ehe scheint jedenfalls nicht aus Liebe geschlossen worden zu sein und beide sind definitiv nicht glücklich…

Eine kleine aber doch feine Geschichte für zwischendurch mit einigen Überraschungen. Der Schreibstil der Autorin Jessica Anthony hat mir auch gut gefallen. Auch das Cover ist so passend.

Ich kann das Büchlein auf jedenfall empfehlen :)

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Veröffentlicht am 14.02.2025

Wahrheiten einer Ehe

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„Es geht mir gut“ von Jessica Anthony wurde aus dem Amerikanischen übersetzt von Andrea Stumpf und Gabriele Werbeck.
Verlag: Kein&Aber

Die Autorin erzählt in ihrem Roman über eine Ehe im Jahr 1956.
Virgil ...

„Es geht mir gut“ von Jessica Anthony wurde aus dem Amerikanischen übersetzt von Andrea Stumpf und Gabriele Werbeck.
Verlag: Kein&Aber

Die Autorin erzählt in ihrem Roman über eine Ehe im Jahr 1956.
Virgil hatte sich im Krieg den Knöchel verstaucht, jedoch die Lüge eines gebrochenen Knöchels daraus gemacht, und nutze die Chance nach Hause geschickt zu werden. Er hinkte noch etwas, um bei den Mädchen Eindruck zu schinden und lernte auf Krücken gestürzt die große, schlanke und erfolgreiche Tennisspielerin Kathleen in der Bibliothek der University of Delaware kennen.
Kathleen wusste schon damals, dass er ein Schwindler war.

Die beiden heirateten und führten von Beginn an eine Ehe mit Geheimnissen, Lügen, Täuschungen und unerfüllten Sehnsüchten. Die Autorin lässt uns einen schonungslosen Blick auf die fragile Dynamik der Ehe werfen, die auf unausgesprochenen Wahrheiten beruht. Jessica Anthony zeigt uns durch ihre präzise Sprache und subtile Beobachtung ein tiefgründiges Porträt einer Ehe.

Die Komplexität menschlicher Beziehungen wird durch diesen Tag im November aufgezeigt. Kathleen steigt in den Pool und verlässt diesen nicht mehr. Im Wasser treibend, aufgedunsen und doch unglaublich klar lässt sie ihr Leben Revue passieren. Und stellt sich die Frage, ob es so bleiben soll?
Aber zuerst muss Virgil sprechen, er bekommt seine Chance zuerst die Wahrheit zu sagen. Kathleen hat mehr Ausdauer und die Dinge werden sich ändern, ob sie es will oder nicht.

„Kathleen war noch nicht bereit, aus dem Pool zu steigen. Sobald sie draußen war, würde alles wieder so sein wie immer, normal, und normal war nicht mehr länger hinnehmbar.“ (Pos. 1559)

Virgil kümmert sich nicht ernsthaft um seine Frau, geht dem gewohnten sonntäglichen Kirchgang und Golfspiel nach. Er versucht verzweifelt seine Ehe aufrecht zu halten. Seine Frau soll funktionieren, er liebt sie und doch lässt ihn dieser Tag nachdenken. Er möchte endlich die Wahrheit sagen, die Vergangenheit aufarbeiten und in die Zukunft blicken. Er war bereit oder?

Die Autorin zeichnet ein einfühlsames und zugleich unbehagliches Buch. Die Geschichte dieser Ehe zeigt auf, wie schwer es ist, die Wahrheit in Beziehungen zu finden oder zu akzeptieren.

Ich habe das Buch in einem Ruck durchgelesen, der Schreibstil war klar und präzise, die Charaktere gut ausgearbeitet und die Tatsache, dass sich alles an diesem einen Tag abspielt sehr faszinierend und unglaublich gut zur Geltung gebracht. Eine Beziehung aus dem Jahr 1956 und doch nicht in der Vergangenheit behaftet.

Jessica Anthony zeigt mit diesem schmalen Roman auf, dass unter der Oberfläche alltäglicher Beziehungen oft ein ganzes Universum an Emotionen, Geheimnissen und Lügen verborgen liegt.

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