orientalisch, magisch, mitreissend
Märchenadaptionen und orientalische Welten sind sehr beliebt und können auch mich immer wieder faszinieren. Und dass diese beide Attribute ausgezeichnet kombiniert werden können, beweist uns Jessica Khoury ...
Märchenadaptionen und orientalische Welten sind sehr beliebt und können auch mich immer wieder faszinieren. Und dass diese beide Attribute ausgezeichnet kombiniert werden können, beweist uns Jessica Khoury schon im ersten Kapitel von "Ein Kuss aus Sternenstaub". Sand scheint aus jeder Seite zu rieseln und die Magie der eingesperrten Dschinny in der Lampe ist beinahe greifbar.
Zahra ist nämlich schon 500 Jahren in ihrer Lampe gefangen. Die Dschinny war mir mit ihrer offenen Art von der ersten Seite an sympathisch. Sie weiss genau, was sie will und versucht diesen Wunsch nach Freiheit mit allen Mitteln zu realisieren. Sie ist clever, gerät jedoch in einen Gewissenskonflikt: Soll sie ihrem Kopf oder dem Herzen folgen?
Nachdem Aladdin die Lampe gefunden und Zahra aus ihrem Gefängnis befreit hat, muss sie ihm nun drei Wünsche erfüllen - so besagen es die Regeln. Eigentlich sollte dies für eine so mächtige und 4000 Jahre alte Dschinny auch kein Problem sein, doch erst kommen ihr ihre eigenen Wünsche in die Quere und danach die Liebe.
Die Adaption von "Aladdin und die Wunderlampe" ist Jessica Khury meiner Meinung nach sehr gelungen. Vor allem das orientalische Setting konnte mich begeistern. Uralte Tempel, trockene Wüsten und prächtige Paläste wecken in uns das 1001 Nacht-Gefühl und hauchen der Geschichte viel Magie ein.
Die Autorin wartet hier mit viel Frauenpower auf. Neben der gewieften Dschinny erleben wir auch noch die taffe Prinzessin Caspida und ihre vier Wachmaiden, die die Männer das Fürchten lernen.
Aladdin ist zwar gewieft und charmant, aber leider blieb er mir viel zu blass. Auch seine Gefühle konnte mich nicht wirklich überzeugen und so hinkte die Romantik etwas dem Rest der Geschichte hinterher.
Jessica Khoury erzählt im Präsens und aus der ich-Perspektive von Zahra. Ihr Schreibstil liest sich leicht und ist doch etwas Besonderes. Sie spielt mit den Worten und nur schon der immer wieder eingewobene Begriff tausendundein lässt einen das Märchenhafte aus 1001 Nacht nicht vergessen.
Fazit:
orientalisch, magisch, mitreissend
"Ein Kuss aus Sternenstaub" ist eine gelungene Märchenadaption und weiss mit seinem orientalischen Setting zu verzaubern. Jessica Khoury trumpft mit vielen starken Frauen auf und beschert uns zauberhafte Lesestunden.
(4.5 Sterne)