Cover-Bild Und dann verschwand die Zeit
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18,99
inkl. MwSt
  • Verlag: E-Books im Verlag Kiepenheuer & Witsch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 04.05.2023
  • ISBN: 9783462303650
Jessie Greengrass

Und dann verschwand die Zeit

Roman
Andrea O'Brien (Übersetzer)

Ein atemberaubender, emotional präziser Roman über Elternschaft, Aufopferung, Liebe und das Überleben unter der Bedrohung der Auslöschung, der unter die Haut geht und zeigt, was auf dem Spiel steht.
Auf einer Anhöhe abseits einer kleinen Stadt am Meer liegt das High House. Dort leben Grandy und seine Enkeltochter Sally sowie Caro und ihr Halbbruder Pauly. Das Haus verfügt über ein Gezeitenbecken und eine Mühle, einen Gemüsegarten und eine Scheune voller Vorräte – die Vier sind vorerst sicher vor dem steigenden Wasser, das die Stadt zu zerstören droht. Aber wie lange noch?

Caro und ihr jüngerer Halbbruder Pauly kommen im High House an, nachdem ihr Vater und ihre Stiefmutter, zwei Umweltforscher*innen, sie aufgefordert haben, London zu verlassen, um im höher gelegenen Haus Zuflucht zu suchen. In ihrem neuen Zuhause, einem umgebauten Sommerhaus, das von Grandy und seiner Enkelin Sally betreut wird, lernen die Vier, miteinander zu leben. Doch das Leben ist anstrengend, besonders im Winter, die Vorräte sind begrenzt.  Wie lange bietet das Haus noch die erhoffte Sicherheit?

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.05.2023

Ein wunderschöner Roman voller Emotionen, der uns bewusst macht, was auf dem Spiel steht

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„Kein Vorbote. Der Anfang. Und jetzt ist es bereits zu spät, wir können die Folgen nicht mehr abwenden. Uns bleibt nur, zu entscheiden, wen wir retten wollen.“

Als die Folgen des Klimawandels immer verheerender ...

„Kein Vorbote. Der Anfang. Und jetzt ist es bereits zu spät, wir können die Folgen nicht mehr abwenden. Uns bleibt nur, zu entscheiden, wen wir retten wollen.“

Als die Folgen des Klimawandels immer verheerender werden, eine Naturkatastrophe auf die nächste folgt, trifft die Umweltforscherin Francesca eine Entscheidung. Sie will ihre Kinder retten und erschafft mit dem High House eine sichere Zuflucht.
Zusammen mit dem Verwalter Grandy und seiner Enkeltochter Sally, kämpfen Caro und Pauly auf der kleinen Anhöhe fortan ums Überleben. Doch wie lange werden die vier dort sicher sein, wenn die Welt, die sie kannten, für immer verloren ist?

Der neue Roman von Jessie Greengrass katapultiert uns in eine Zeit, in der die Menschheit durch die Klimakatastrophe kurz vor der Auslöschung steht. Die Autorin skizziert somit ein Worst-Case-Szenario, das es dringend zu verhindert gilt. Doch auch, wenn der Roman zum Nachdenken anregt, bleibt der erhobene Zeigefinger im Verborgenen. Vielmehr geht es um das Zusammenspiel von Menschen, die durch äußere Umstände in eine Gemeinschaft gezwungen werden. Es geht darum, in einer unüberwindbaren Einsamkeit Geborgenheit und Liebe zu suchen. Und darum, in einer düsteren und trostlosen Welt etwas Glück zu finden.
„Und dann verschwand die Zeit“ ist, trotz des dramatischen und bedrückenden Settings, ein wunderschöner Roman voller Emotionen, der uns bewusst macht, was auf dem Spiel steht. Uns aber auch daran erinnert, was im Leben wirklich zählt.

„Wir müssen erkennen, dass dies unsere letzte Warnung ist – denn wenn wir dies nicht tun und jetzt nicht handeln, werden die Konsequenzen schlimmer sein als alles, was wir bisher erlebt haben, dann haben wir unsere Chance verpasst …“

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Veröffentlicht am 01.05.2023

Endzeitszenario

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Um ihre Kinder auch noch nach der drohenden Katastrophe in Sicherheit zu wissen haben ihre Eltern, beide Umweltwissenschaftler, ihr früheres Feriendomizil High House in jahrelanger Arbeit renoviert und ...

Um ihre Kinder auch noch nach der drohenden Katastrophe in Sicherheit zu wissen haben ihre Eltern, beide Umweltwissenschaftler, ihr früheres Feriendomizil High House in jahrelanger Arbeit renoviert und Grandy, das Faktotum des Ortes, als Verwalter eingesetzt. Caro ist achtzehn und ihr kleiner Halbbruder Pauly erst vier, als der Anruf ihrer Eltern kommt, sie sollen London unverzüglich verlassen und High House aufsuchen, das weiter im Norden an einem Fluss auf einer Anhöhe nahe am Meer liegt. Das ehemalige Sommerhaus ist umgebaut und verfügt nun über ein eigenes Gezeitenbecken, eine Mühle, einen großen Gemüsegarten, einen Trinkwasserbrunnen und eine Scheune voller Vorräte. Als die beiden dort ankommen, werden sie von Grandy und seiner Enkelin Sally empfangen. Abgeschieden von der Zivilisation müssen die vier Menschen jetzt miteinander auskommen. Doch das Leben ist hart, die Winter nass und kalt und die Sommer glühendheiß – und die Vorräte sind begrenzt. Wie lange sind sie dort noch in Sicherheit vor dem einsetzenden Regen und der steigenden Flut?

Jessie Greengrass, geb. 1982, ist eine britische Schriftstellerin, die heute in Berwick-upon-Tweed lebt. Sie studierte Philosophie in Cambridge und London. 2015 veröffentlichte sie einen Band mit Erzählungen, für den sie den Somerset Maugham Award und den Edge Hill Short Story Prize erhielt. Ihren ersten Roman veröffentlichte sie 2018 mit dem Titel „Sight“, es folgte 2021 „The High House“, der nun, 2023, unter dem deutschen Titel „Und dann verschwand die Zeit“ vom Verlag Kiepenheuer & Witsch veröffentlicht wurde.

Der Roman ist eine Dystopie über eine Zeit, die zwar in weiter Ferne zu liegen scheint, vielleicht aber schon näher ist als man zu glauben vermag. Es war anfangs etwas verwirrend, den Kontext der Geschichte herauszufinden, doch nach und nach ergibt das ganze einen Sinn. Bald müssen vier Menschen zusammen in einem Haus abseits der Zivilisation leben und versuchen, das Beste aus ihrer Situation zu machen. Durch die ausgefeilte Schreibweise der Autorin haben wir das präzise Bild der Landschaft, des Anwesens und auch der Eigenheiten seiner Bewohner vor Augen, die sie abwechselnd in den einzelnen Kapiteln zu Wort kommen und über ihre Sichtweise berichten lässt.

Wohl ganz bewusst hat die Autorin den Fokus auf das Zusammenleben der Personen und deren Überleben gesetzt, denn was in der weiteren Umgebung und in anderen Ländern geschieht, wird nicht erwähnt. Die Spannung wird dadurch aufrecht erhalten, dass man als Leser ständig darüber nachdenkt und rätselt, wie lange der alte Grandy noch lebt und was nach seinem Tod passieren wird. Wie sieht das Leben der drei jungen Menschen in der Zukunft aus? Wird sich ihre Situation einmal ändern?

Fazit: Ein sehr emotionaler Roman der aufrüttelt und uns zeigt, wohin die bisherige Mentalität der Gleichgültigkeit führen wird. Wir müssen unsere Einstellung zur Natur ändern, bevor es zu spät ist. Meine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 26.05.2024

Erzählung einer kommenden Katastrophe

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Ab und an greift man durch Zufall zu einem Buch das schon länger auf dem SuB wartet und es passt gerade gut zur eigenen Verfassung und Umwelt. Dieses Werk ist so eines für mich. Die Autorin Jessie Greengrass, ...

Ab und an greift man durch Zufall zu einem Buch das schon länger auf dem SuB wartet und es passt gerade gut zur eigenen Verfassung und Umwelt. Dieses Werk ist so eines für mich. Die Autorin Jessie Greengrass, nimmt uns in ihrem ersten Roman mit auf eine emotionale Reise durch eine in der Zukunft liegenden immer näher kommenden Katastrophe. Ich mochte die Verbindung zwischenmenschlicher und dystopischer Themen. Die Protagonisten waren mir allesamt sympathisch und jeder hatte sowohl seine eigene hervorstechende Persönlichkeit, als auch seine jeweilige Beziehungsart. Der Schreibstil liest sich überwiegend sehr gut und flüssig. Die Geschichte und die Gefühle die damit einhergehen entwickeln sich eher langsam, aber sie sind intensiv und man muss das Eine oder andere Mal tief durchatmen. Mir gefielen die emotionalen Themen und deren Atmosphäre sehr gut. Die Katastrophe auf die, die Protagonisten in ihrem bisherigen beschaulichen High House zusteuern, ist beklemmend authentisch beschrieben. Von mir gibt es eine klare Empfehlung sich dieses Werk zu Gemüte zu ziehen.
«...,denn gebraucht zu werden, heißt, verankert zu sein.»
«..., doch es ist viel einfacher, das Zerbrochene zu lieben, als das Heile.»

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Veröffentlicht am 05.05.2023

Eine ergreifende Dystopie

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Diese ergreifende Dystopie wird aus der Sicht der Protagonisten Caroline, Sally und Pauly erzählt, die in High House Zuflucht vor einer herannahenden Umweltkatastrophe suchen.
Die sehr unterschiedlichen ...

Diese ergreifende Dystopie wird aus der Sicht der Protagonisten Caroline, Sally und Pauly erzählt, die in High House Zuflucht vor einer herannahenden Umweltkatastrophe suchen.
Die sehr unterschiedlichen Charaktere sind sympathisch und eindrucksvoll beschrieben, wobei ich jedoch mein Herz an den liebevollen, umsichtigen und gütigen Grandy verlor. Die Geschichte pendelt zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft, die Zukunft ist jedoch speziell auf Pauly gerichtet. Oftmals hatte ich Schwierigkeiten, mich an der richtigen Zeit orientieren zu können. Der sehr ruhige und nüchterne Schreibstil von Jessie Greengrass erhöht die Dramatik dieses Romans.
Mein Fazit:
Ein fesselndes und hochdramatisches Buch, das ich gerne weiterempfehle. 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 04.05.2023

Arche High House

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Caros Vater und ihre Stiefmutter sind als Umweltforscher sehr engagiert und bereisen auch viele fremde Länder. Mit Sorge beobachten sie das Ansteigen des Meeresspiegels, woraufhin Francesca ihr Sommerhaus ...

Caros Vater und ihre Stiefmutter sind als Umweltforscher sehr engagiert und bereisen auch viele fremde Länder. Mit Sorge beobachten sie das Ansteigen des Meeresspiegels, woraufhin Francesca ihr Sommerhaus in einer kleinen Stadt am Meer ausbaut und für ein autonomes Leben vorbereitet. Der handwerklich geschickte alte Grandy aus dem Dorf soll mit seiner Enkelin Sally eine eigene Wohnung im Haus beziehen und das Gezeitenbecken, die Mühle, den Gemüsegarten und alles andere, was eben nötig ist, betreuen. Schon bald reist das Forscherpaar in die USA, während Caro und ihr sehr viel jüngerer Halbbruder Pauly in London bleiben. Und es ist schließlich ein Telefonanruf aus Übersee, der die beiden dazu veranlasst, sofort die Stadt zu verlassen und sich im High House mit Grandy und Sally ein neues Leben einzurichten. Ein perfekt vorbereiteter Ort wartet auf sie, aber sind auch sie selber vorbereitet auf ein Leben zu viert, ein Leben in karger Einfachheit?

Wie im Titel, so verschwimmt und verschwindet auch im Buch selber die Zeit. Jessie Greengrass erzählt aus den unterschiedlichen Perspektiven der vier Hauptfiguren, manchmal im Jetzt, manchmal in der Erinnerung an die Vergangenheit und manchmal auch von einen bestimmten Zeitpunkt aus in die bekannte Zukunft blickend. Als Leser ist es nicht immer ganz einfach, diesen Sprüngen zu folgen, einzuschätzen, wer in etwa wie alt ist, und was genau in welcher Reihenfolge geschieht. Anfangs dauert es ohnehin eine gewisse Zeit, bis man die Personen einordnen und in Beziehung zueinander setzen kann. Mit ihrer unkomplizierten Sprache in der Ich-Form erreicht die Autorin den Leser emotional und versetzt ihn direkt in verschiedene Szenen hinein, die weder chronologisch ablaufen, noch einem langatmigen Tagebuch gleichen. Vielmehr betrachtet Greengrass punktuell einzelne Ereignisse, die detailliert dargestellt werden und so zu einem Gesamtbild über das rettende High House führen.

Hinter einem sehr schönen Titelbild verbirgt sich eine dystopische Geschichte, in beeindruckender Weise in Worte gefasst und überzeugend durch genau diese Erzähltechnik, die so wunderbar zum Titel passt, auch wenn der Inhalt eher düster ist. Hoffnung oder Resignation? Überleben zu welchem Preis? Geniale Strategie oder Hinauszögern des Unvermeidlichen? Viele Fragen wirft Greengrass hier auf. Ist es für uns schon zu spät?

Auch wenn es ein wenig dauert, bis man sich zurechtfindet, so handelt es sich jedenfalls um einen lesenswerten Roman, der berührt und zum Nachdenken anregt. Gerne vier Sterne.


Titel Und dann verschwand die Zeit
Autor Jessie Greengrass
ASIN B0BJMLCJW4
Sprache Deutsch
Ausgabe ebook, auch erhältlich als Gebundenes Buch (288 Seiten)
Erscheinungsdatum 4. Mai 2023
Verlag Kiepenheuer & Witsch
Originaltitel The High House
Übersetzer Andrea O‘Brien