Sommermädchen
Als die Profilerin Lot van Dijk von Amsterdam eine kleine niederländische Gemeinde auf dem Land versetzt wird, besteht der Polizeialltag hauptsächlich daraus, ein paar ausgebrochene Pferde wieder einzufangen. ...
Als die Profilerin Lot van Dijk von Amsterdam eine kleine niederländische Gemeinde auf dem Land versetzt wird, besteht der Polizeialltag hauptsächlich daraus, ein paar ausgebrochene Pferde wieder einzufangen. Nach einem Sturm wird in einer Hütte jedoch die Leiche eines Mädchens gefunden und Lot beginnt sofort, ein Täterprofil zu erstellen. Obwohl es eindeutig auf einen Serienkiller hinweist, wird sie von ihren Kollegen nicht ernst genommen. Erst als ein zweites ermordetes Mädchen gefunden wird, beginnt man ihre Arbeit ernst zu nehmen.
Die Autorin Jobien Berkouwer hat selbst 15 Jahre bei der niederländischen Polizei gearbeitet und ist heute u.a. als Profilerin tätig. Dies zeigt sich auch in ihrem Schreibstil und in der Arbeitsweise von Lot. Die Polizeiarbeit wird sehr realitätsnah beschrieben und die Gedankengänge von Lot sind sehr detailliert und gut nachvollziehbar.
Die Geschichte wird sowohl aus der Sicht des Möders, als auch der Polizei erzählt. Zu Beginn erlebt man die Handlung allerdings auch aus der Perspektive eines Opfers. Man spürt sofort die Angst und den Überlebenskampf des Mädchens und ist gleich mittendrin in der Geschichte.
In den Kapiteln, die aus der Sicht des Möders geschrieben sind, erfährt man seine komplette Lebensgeschichte und kann besonders in seiner Kindheit Mitleid mit ihm empfinden. Obwohl man so viel über ihn erfährt, bleibt seine Identität aber dennoch bis zum Schluss unklar.
Das Ende der Geschichte wirkte im Hinblick auf einige private Entwicklungen ein wenig „unfertig“, als wären noch weitere Bücher über Lot van Dijk geplant gewesen. Möglicherweise wird es ja doch noch eine Fortsetzung geben, obwohl seit der Veröffentlichung dieses Buches schon einige Zeit vergangen ist.