Solider Krimi
Kommissar Wisting ist ein sympathischer und bodenständiger Ermittler, der ohne das übliche Drama auskommt. Gerade das ist mal eine schöne Abwechslung. Trotzdem ist er nicht langweilig, sondern einfach ...
Kommissar Wisting ist ein sympathischer und bodenständiger Ermittler, der ohne das übliche Drama auskommt. Gerade das ist mal eine schöne Abwechslung. Trotzdem ist er nicht langweilig, sondern einfach besonnen und professionell. In diesem speziellen Fall ist er mir an manchen Stellen im Buch aber etwas zu entspannt und sorglos. Auch wenn Norwegen vielleicht nicht die Verbrechenshochburg ist, erscheinen mir einige Entscheidungen fast naiv. Das hat mich in diesem zweiten Band auch bei seiner Tochter Line etwas gestört. Auch wenn ich es mag, dass die Ermittler nicht ein Paket psychischer Probleme mit sich herumschleppen, hätte ich mir ein paar mehr Worte zu den Charakteren gewünscht. Adrian Stiller bleibt diesmal nur eine Randfigur, zu der man überhaupt nichts erfährt.
Insgesamt laufen die Ermittlungen klassisch und unaufgeregt ab. Die Spannung baut sich eher langsam und unterschwellig im Hintergrund auf, da die Bedrohungslage eindeutig unterschätzt wird. Der Krimi ist vielleicht nicht unbedingt ein Pageturner, aber auf jeden Fall bis zum Ende spannend. Es gibt einige überraschende Wendungen, die ich so nicht erwartet hätte.
Im Vergleich zum ersten Band bleiben hier die Charaktere etwas blass. Der Aufbau und Erzählstil des Krimis gefallen mir persönlich aber gut.
Von mir gibt es gern eine Leseempfehlung und gute 4 Sterne!