Ich hab mehr erwartet
Das neue Buch von Johanna Danninger beginnt direkt mit einem Weltuntergangsszenario. Tsunamis, Erdbeben, Vulkanausbrüche. Während Mila auf einer Autobahn das Ende ihrer Familie mit erleben muss, ist Logan ...
Das neue Buch von Johanna Danninger beginnt direkt mit einem Weltuntergangsszenario. Tsunamis, Erdbeben, Vulkanausbrüche. Während Mila auf einer Autobahn das Ende ihrer Familie mit erleben muss, ist Logan die rechte Hand des Vizepräsidenten Straton und für seinen Schutz zuständig. Mehr oder weniger. Auch Cait, die umher watet im Wasser, um Überlebende zu versorgen, treffen wir schon in den ersten Kapiteln. Doch was haben die drei Charaktere gemeinsam? Sie kämpfen auf die ein oder andere Art für die Zukunft.
2 Jahre nach den Katastrophen steigen wir in die Geschichte mit Mila ein. Vielleicht ist es meiner schnellen Auffassungsgabe zu zu schreiben, aber nachdem was halt so vor sich geht, auf wen sie trifft und was angedeutet wird, kannte ich nach dem ersten Drittel ansatzweise den Hergang des Buches.
Auch Logan hielt da leider nur bedingte Überraschungen für mich bereit. Er ist sympathisch und ausdrucksstark, aber ebenso vorhersehbar. Irgendwie fehlte einfach was.
Das Setting und der Aufbau der neuen Weltherrschaft ist ganz cool, konnte mich so aber leider auch nicht richtig vom Hocker reißen. Zwar fliegt man durch den Schreibstil von Johanna Danninger sehr leicht über die Seiten. Sie konnte mich, was den dystopischen Teil betrifft auch durchaus mitreißen, doch nicht völlig überzeugen.
Oftmals war mir das Drumherum einfach etwas zu langwierig und leider hatte ich durch zu offensichtlich gesetzte Hinweise eine zu große Ahnung was da kommt.
Was mich aber am meisten enttäuscht hat, war die Liebesgeschichte. Ich hab wirklich kein Problem damit, eine Liebesgeschichte im Buch nur ganz am Rande zu bekommen. Manchmal muss es auch gar keine sein. Aber ein 20 Jähriges Mädchen, dass erst wenig Erfahrung hatte und vom Charakter her sehr schüchtern ist, nach nichtmal 4? oder 5? Tagen die große Liebe anzudichten, mit einem quasi Fremden, ohne jegliche Annäherung, ohne beschriebenes Knistern, ohne irgendwas richtig aufzubauen… das hat mich so genervt, dass ich bei der Hälfte des Buches Pause machen musste. Ich fühlte nichts. Keine emotionale Bindung. Ich fand zu den Hauptcharakteren wenig Zugang im Gesamten. Da haben mich die verrückte Doris und der Waschbär mehr amüsiert.
Ich kenne viele Bücher der Autorin und die fand ich einfach besser. Klar ist es immer schwierig zu vergleichen, da auch Autoren gern mal anderes schreiben wollen, aber trotz des ganz schönem Weltenaufbaus war hier die Handlung zu überschaubar und die Emotionen waren zu wenig.