Ein (sehr) guter Grisham
Für die Menschen, die gerne Grisham-Bücher lesen ist dies eine absolute Leseempfehlung. Ich muss sagen, dass mich die letzten zwei Bücher, die ich von ihm gelesen hatte nur teilweise überzeugt hatten, ...
Für die Menschen, die gerne Grisham-Bücher lesen ist dies eine absolute Leseempfehlung. Ich muss sagen, dass mich die letzten zwei Bücher, die ich von ihm gelesen hatte nur teilweise überzeugt hatten, und ich deswegen eine lange "Grisham-Pause" eingelegt hatte. Dieses Buch bietet allerdings wieder eine klassischen Gerichtsgeschichte, die mir bei anderen Büchern von ihm so gefallen hatte.
Für die Menschen, die noch nie ein Grisham-Buch in der Hand hatten ist es auch eine absolute Leseempfehlung.
Inhalt ist ein Prozess bei der der Angeklagte die zwei Vergewaltiger seiner kleinen Tochter in Selbstjustiz erschoss. Er ist schwarz, die erschossenen weiß. Genauso wie die Jury, die Anwälte und der Richter.
Es geht hier also um mehr als nur die Frage inwieweit die Ermordung aus Rache gerechtfertigt oder gar entschuldigt werden kann.Es gibt in dem 1989 verfassten Roman (also zu einer Zeit in der "schwarz" und"weiß" eine noch gewichtigere Rolle gespielt hat) sehr viele verschiedene Facetten. Wir haben neben der Frage nach der Selbstjustiz und dem Rassenkonflikt vor allem auch die Interessen der handelnden Personen (Richter, Anwalt, Verteidiger, etc.), die ihr Handeln seltener danach ausrichten einen fairen Prozess zu führen und zu einem fairen Urteil zu gelangen, sondern eher darauf schauen, was ihnen persönlich mehr Klienten, eine erfolgreiche Wiederwahl o.ä. bietet. Außerdem werden auch die "Rassenkämpfe" die in der Gesellschaft (im Bezug auf diesen Fall) ereignen erläutert.
Dieser Roman ist gut, aber nicht zu kompliziert oder verwirrend geschrieben, hat eine gewisse Spannung (ohne dass sie einen auch nur ansatzweise ängstigt), und zeigt ein erschreckend real wirkendes (der Autor war selbst Anwalt und kennt sich in diesem Bereich also bestens aus) Verfahren mit all seinen Nebenschauplätzen.