Es geht um Sterbehilfe und Freitod, um das Recht der Entscheidung, dem eigenen Leben ein Ende zu setzen. Jojo Moyes zaubert rund um dieses Thema eine (Liebes-) Geschichte über zwei Menschen, die unterschiedlicher ...
Es geht um Sterbehilfe und Freitod, um das Recht der Entscheidung, dem eigenen Leben ein Ende zu setzen. Jojo Moyes zaubert rund um dieses Thema eine (Liebes-) Geschichte über zwei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein könnten und eher zufällig und gezwungen aufeinander treffen. Doch auch das "zarte Band", das sich im Verlauf der Geschichte zwischen den beiden Haupt-Protagonisten entwickelt, kann das vermeintliche, unausweichliche Ende wohl nicht mehr ändern - oder doch?!
Die Geschichte, die Jojo Moyes hier erzählt, ist in gewohnter Manier fesselnd verfasst. Bereits nach wenigen Seiten mag man das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Trotz des wirklich schweren Themas ist der Schreibstil flüssig und eingängig, trägt nie auf. Die Figuren, Louisa Clark und Will Traynor, sind überaus authentisch und sympathisch dargestellt und weisen charakterlich eine dichte Tiefe auf. Der Leser erhält zudem einen geschärften, offenen wie einfühlsamen Einblick in die Protagonisten, sozusagen in die psychosozialen Prozesse. Man fiebert über 520 Seiten mit. Jojo Moyes schafft durch ihren üblichen sensiblen Schreibstil eine intensive Spannung und tiefgründige, sehr bewegende Dialoge. Das eigentliche Thema ist dabei maßgeblich und zieht sich wie ein roter Faden durch den Roman. Als Leser steht man wohl so manches Mal beinahe fassungslos daneben, möchte die Protagonisten „rütteln“. Ich kann nur sagen: Trotz manch witziger und beherzter Szene konnte ich die Tränen nicht zurückhalten und war zutiefst ge- und berührt. Jojo Moyes hat es einfach wieder geschafft, dass man von den Hauptfiguren mitgerissen wird, mitleidet und das Buch bis zum Schluss nicht mehr aus der Hand legen mag. Gänsehaut pur!