Cover-Bild Die Analphabetin, die rechnen konnte
(11)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 01.08.2016
  • ISBN: 9783328100157
Jonas Jonasson

Die Analphabetin, die rechnen konnte

Roman
Wibke Kuhn (Übersetzer)

Mit fünf fing sie an zu arbeiten, mit zehn wurde sie Waise, mit fünfzehn von einem Auto überfahren. Im Grunde deutete alles darauf hin, dass Nombeko ihr Dasein in ihrer Hütte im größten Slum Südafrikas fristen und sehr früh sterben würde. Aber Nombeko war ein Rechengenie – und schon bald lag das Schicksal der Welt in ihren Händen ...

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.10.2018

stilvoll, intelligent, besonders!

0

Nach "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" mein zweiter Roman von Jonasson. Sein Erzählstil, in dem er tatsächliche Weltgeschehnisse in seine fiktive Story einbaut, finde ich einfach ...

Nach "Der Hundertjährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand" mein zweiter Roman von Jonasson. Sein Erzählstil, in dem er tatsächliche Weltgeschehnisse in seine fiktive Story einbaut, finde ich einfach genial!

Leider ab der Mitte einige Längen, aber insgesamt dennoch ein äußerst gelungener Roman, der gute Unterhaltung bietet! Während des Lesens fühlt man sich zum nachdenken angeregt und hier und da auch gefordert. Hat mir gut gefallen!

Veröffentlicht am 13.02.2018

Fantasievoll, witzig, schreibgewandt, skurril, unterhaltsam, wissenschaftlich, aber ab der Mitte mit einigen Längen!

0

Jonasson beginnt seine Geschichte im Apartheidsystem Südafrikas. Wir begleiten die junge Nombeko, die dank einer Hochbegabung ein Rechengenie ist und dank ihrer harten Lehre im Slum eine Kämpferin wurde ...

Jonasson beginnt seine Geschichte im Apartheidsystem Südafrikas. Wir begleiten die junge Nombeko, die dank einer Hochbegabung ein Rechengenie ist und dank ihrer harten Lehre im Slum eine Kämpferin wurde und so ohne Zugang zu Bildung trotzdem Lesen und Schreiben lernte, außerdem noch Chinesisch und Atomphysik. Nach einem Unfall arbeitet sie als Putzfrau beim Chef der südafrikanischen Atombehörde und eignet sich das nötige Fachwissen an. Schliesslich kommt sie illegal nach Schweden, im Gepäck eine von den Behörden unbekannte Atombombe. Doch Nombeko weiß sich zu helfen.

Ihr Ehrgeiz und ihr Kämpfergeist ist weiterhin ungebrochen und so lernt sie Holger 2 kennen, ihre Liebe des Lebens und gemeinsam erleben sie einige Abenteuer, die sie bis auf höchstes politisches Parkett bringt.
Inhaltlich zeigt Jonasson hier einerseits die Kritik an der Apartheid und andererseits zeigt er die Problematik der Gefahr durch Atomwaffen und deren politische Machthaber.
Mit seinen vielen skurrilen Figuren weiß er gut zu unterhalten. Nombeko ist zwar Putzfrau, hat aber politische Einflussnahme und ist den Mächtigen der Weltpolitik überlegen. Es wird hier sehr deutlich, wie sehr menschliche Marionetten im politischen Getriebe wirken können.
Ich habe mich wirklich gut unterhalten gefühlt. Das Buch war zwar völlig abstrus, aber auch sehr witzig und durch die tolle Mischung aus
Absurditäten und Weltgeschichte wirkte es auf mich wie eine Humoreske.
Es ist zwar eine völlig irreale Geschichte, aber dennoch zeigen die Themenrealen und aktuellen Bezug und man erlebt die Kritik am Wettrüsten, an der Apartheid und politischen Machenschaften im Allgemeinen hier sehr deutlich.

Der Autor kann toll schreiben, ohne Frage! Wie er fast
beiläufig politische Themen und die kritische Sicht auf die Apartheidspolitik verbindet, ist sensationell. Dabei legt er mit viel Witz eine Geschichte hin, die seinesgleichen sucht.

Mit den skurrilen Figuren, den unglaublichen Ideen und den unerwarteten Wendungen hat mich der Roman wirklich mitgerissen. Ab der Mitte des Buches hatte er jedoch einige Längen. Vielleicht haben auch die unerhört vielen absurden Situationen bei mir auch zu einer Art Reizüberflutung geführt. Es waren zum Teil die politischen Themen, die sich um Mossad-Geheimdienst und Apartheid drehen und dann noch die allgegenwärtige Atombombe im Gepäck. Da geht einem als Leser fast die Puste aus. Doch man sollte weiter lesen, das Unrealistische ausblenden und dann bringt ein spannendes Ende das Buch wieder ins rechte Lot.


Dieses Buch hat mit seiner unglaublich absurden Handlung und der humorvollen Erzählweise eine fesselnde Wirkung auf mich gehabt. Dabei war für mich der Erzählstil Neuland und hat mich überrascht. Die kritischen Untertöne finde ich gelungen.
Von der Latrine zur Weltpolitik könnte der Lehrsatz des Romans heißen!

Veröffentlicht am 01.03.2017

Geschichtliche Ereignisse leicht überspitzt mit Fiktion vermischt

0

Nombeko lebt im größten Slum Südafrika. Mit fünf beginnt sie zu arbeiten, früh verliert sie die Eltern. Sie ist 15 Jahre alt als sie zur Chefin des Latrinenbüros befördert wird. Aber das kann doch nicht ...

Nombeko lebt im größten Slum Südafrika. Mit fünf beginnt sie zu arbeiten, früh verliert sie die Eltern. Sie ist 15 Jahre alt als sie zur Chefin des Latrinenbüros befördert wird. Aber das kann doch nicht alles im Leben sein? Das junge Mädchen, welches als einziges unter lauter Analphabeten lesen und sogar überragend rechnen kann, verlässt schließlich die Heimat, um die Nationalbibliothek aufzusuchen. Doch es kommt ganz anders als sie denkt. Denn wie der Zufall es will, hängt plötzlich das Schicksal der Welt von ihr ab.

Nombeko ist klug, wortgewandt, schlussfolgert blitzschnell. Deshalb überflügelt sie ihre Mitmenschen schnell mit ihrem Wissen, da sie zur Expertin in mehreren Gebieten wird. Diese Kenntnisse setzt sie allerdings stets sehr geschickt und oft im Verborgenen ein. Sie macht immer das Beste aus ihrer Situation und arbeitet geduldig auf ihre Ziele hin.

Natürlich geht es nicht nur um Nombeko selbst, sondern auch um die Menschen, die sie im Verlauf ihres Lebens kennen lernt. Dies wären drei chinesische Schwestern, ein Zwillingspaar, bei dem beide Geschwister Holger heißen und eine junge Zornige nebst einer allgegenwärtigen Atombombe. Sämtliche Charaktere wirken äußerst authentisch und können in voller Linie überzeugen.

Idee und Handlung sind, wie sämtliche Werke des Autoren, besonders und einzigartig. Jonas Jonasson besticht mit einem humorvollen und teilweise sarkastischen Schreibstil, der von der ersten Seite an fesselt. Der Autor hat nicht nur einen teilweise witzigen und skurrilen Roman geschrieben, er behandelt auch sozial- und wirtschaftskritische Themen. Dabei führt er uns in eine Zeit des atomaren Wettrüsten, in der dunkelhäutige Mädchen dafür bestraft werden, dass sie sich anfahren lassen. Doch eben dieses Mädchen trotzt allen Widerständen, um letztendlich ihre Träume auf Umwegen und auf verrückte und turbulente Art und Weise wahr werden zu lassen.

Ein absolut gelungener und lesenswerter Roman, der leicht überspitzt geschichtliche Ereignisse mit Fiktion vermischt.

Veröffentlicht am 25.08.2019

Zwei Welten treffen aufeinander

0

Die hochintelligente Protagonistin, geboren in den Slums von Südafrika zu Zeiten von Apartheid muss sich seit frühester Kindheit alleine durchschlagen, kann aber aufgrund ihrer Rechenkünste gut im Leben ...

Die hochintelligente Protagonistin, geboren in den Slums von Südafrika zu Zeiten von Apartheid muss sich seit frühester Kindheit alleine durchschlagen, kann aber aufgrund ihrer Rechenkünste gut im Leben bestehen. Bis zu einem tragischen Unfall, der sie mit Zwischenstation letztendlich nach Schweden führt.

Der zweite Erzählstrang beginnt in Schweden und zeigt die Unzufriedenheit mit der Monarchie in drastischer Weise. Die zweite Hauptperson existiert eigentlich gar nicht, lebt mit seiner Familie, deren Eigenarten er nicht verstehen kann und will, zusammen, bis er auf die Südafrikanerin trifft. Die beiden Erzählstränge werden hier zusammengeführt und zeigen sich bis zum Ende des Buches offen für viele Wendungen.

Die einzelnen Entwicklungen sind sehr eigenartig und nicht immer leicht nachzuvollziehen. Der eigenwilliger Schreibstil vereint historische Ereignisse und Fakten mit einer skurrilen fiktiven Geschichte. Sprache und Erzählung passen gut zusammen.

Der Buchtitel suggeriert, dass eine (nach kurzer Zeit nicht mehr) Analphabetin hervorragend rechnen kann, was im Buch dann nicht wirklich thematisiert wird. Letztendlich hatte ich andere Erwartungen an dieses Buch als mir geliefert wurden. Nach anfänglichen Anpassungsproblemen und trotz einiger Längen hat es mich gut unterhalten.

Veröffentlicht am 26.09.2017

Die Analphabetin

0

Nach dem „Hundertjährigen“ ist die „Analphabetin“ das nun zweite Buch von Jonas Jonasson, welches ich (Markus) gelesen habe.

Wieder sind sowohl die Charaktere, als auch ihre Geschichte abstrus und eigenartig, ...

Nach dem „Hundertjährigen“ ist die „Analphabetin“ das nun zweite Buch von Jonas Jonasson, welches ich (Markus) gelesen habe.

Wieder sind sowohl die Charaktere, als auch ihre Geschichte abstrus und eigenartig, dafür aber mit skandinavisch dunklem Humor erzählt und erst am Ende fügt sich alles wieder zusammen.

Doch von Anfang an. Die Protagonisten, das ist zum einen Nombeko, zum anderen sind es zwei Holgers und ihr Vater. Nombeko Mayeki ist eine junge Südafrikanerin, die in den Slums von Soweto geboren wurde und sich dort schon in jungen Jahren als Assistentin des Chefs des Büros für Latrinentonnenträger verdingt. Sie ist ein schlaues Mädchen, doch sie gehört den sogenannten Analphabeten, der schwarzen Unterschicht im von der Apartheit beherrschten Südafrika.

Ihr Talent, nämlich rechnen zu können, und ihre unstillbare Neugier bringen sie nicht nur beruflich voran, sondern nach einigen Jahren auch weg aus dieser Gegend. Leider erreicht sie ihr eigentliches Ziel nicht, sondern wird Opfer eines betrunkenen Ingenieurs, eine Begegnung die ihr Leben von da an prägt.

Auf der anderen Seite der Welt, im monarchistischen Schweden ist Holgers Vater ein glühender Verehrer des Königs und hat kein anderes Lebensziel, als selbigem die Hand zu schütteln. Doch, es kommt wie es kommen muss, das geht gründlich in die Hose und so kehrt sich sein komplettes Leben um und er wird zum Feind der Monarchie.

Trotz seines Kampfes für die Republik schafft er es nach Jahren zwei Söhne in die Welt zu setzen – Holger und Holger. So sehr sie sich äußerlich gleichen, so unterschiedlich fällt ihr Geist aus.

Warum diese Holgers, Nombeko, der König und der Ministerpräsident von Schweden dann irgendwann in einem Kartoffellaster mit gestohlenen Kennzeichen auf explosiver Fracht sitzen und was drei Chinesische Mädchen, der Mossad und eine Statue von Lenin damit zu tun haben – das alles steht auf über 400 Seiten in diesem Buch.

Zugegeben, wem der „Hundertjährige“ gefallen hat, der macht auch sicher mit diesem Werk nichts falsch. Zum Teil pechschwarzer und staubtrockener Humor, Geschehnisse zum Kopfschütteln und einmalige Protagonisten sind der Garant für einen fast kurzweiligen Lesespaß.

Fast, weil das Buch auch Längen hat. Phasen in denen alles schief geht, mehr als menschenmöglich ist, in denen Dinge und Vorkommnisse so an den Haaren herbei gezogen sind, dass man fast meint, der Autor hätte die Seitenvorgabe ernster genommen als die Geschichte selbst.

Auch sind die Darsteller dieses Stücks schon unfassbar speziell – man weiß manches Mal nicht, ob man lachen oder das Buch beiseitelegen soll.

Ich habe es weitergelesen, über die Längen hinweg, und bin schließlich mit einem skurrilen und witzigen Schluss belohnt worden.

Und so schwanke ich zwischen 3,5 und 4 von 5 Sternen. Ich denke, es liegt vor allem am individuellen Lesegeschmack, ob man die Analphabetin verschlingt, oder sich durch quält.

Kleine Anmerkung am Rande: Schon nach 10% des Buches trifft der Begriff Analphabetin nicht mehr zu und dass sie rechnen kann wird auch nicht so intensiv thematisiert, wie es der Titel suggeriert.