Cover-Bild Und vor uns das Meer
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16,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 28.03.2024
  • ISBN: 9783492065061
Jule Henning

Und vor uns das Meer

Roman | Ein Urlaubsroman mit Tiefgang für alle LeserInnen von Dora Heldt

Eine unvergessliche Reise nach Sylt
Als Mette erfährt, dass ihre Schulfreundin Josefa mit Anfang fünfzig an Krebs verstorben ist, trifft deren Tod sie, obwohl sie schon lange keinen Kontakt mehr zu Josefa hatte. Ausgerechnet Ole, ein gemeinsamer Freund aus der Schulzeit, überbringt ihr die traurige Nachricht und berichtet ihr vom letzten Wunsch der Verstorbenen:

Gemeinsam sollen sie deren Asche auf Sylt verstreuen.

Auf der Insel angekommen, wird Mette von ihren Erlebnissen als Verschickungskind eingeholt und setzt sich endlich mit ihrer Vergangenheit auseinander. Nur die Gespräche mit dem einfühlsamen Ole lenken sie ab. Dabei wird ihre Verbindung zueinander immer stärker … 

Einfühlsam und gut recherchiert erzählt Jule Henning vom Schicksal der Verschickungskinder auf Sylt und greift damit ein schwarzes Kapitel in der deutschen Geschichte auf. 

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.04.2024

Verdrängte Erinnerungen schmerzen auch im Unterbewusstsein

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Mette und Josefa waren früher beste Freundinnen, doch dann ist der Kontakt abgebrochen. Der letzte Wunsch der Verstorbenen ist für Mette nicht gerade einfach umzusetzen, denn es gilt, die Asche von Josefa ...

Mette und Josefa waren früher beste Freundinnen, doch dann ist der Kontakt abgebrochen. Der letzte Wunsch der Verstorbenen ist für Mette nicht gerade einfach umzusetzen, denn es gilt, die Asche von Josefa nach Sylt zu bringen. Auch der Reisebegleiter Ole hat früher eine Rolle im Leben von Mette gespielt und so wird der Trip an die Nordsee auch eine Reise in die Vergangenheit. Noch ahnt Mette nicht, dass schmerzende Erinnerungen auch eine Wendung im Leben bedeuten können.....


Hinter dem Namen Jule Henning steckt die Autorin Susanne Fülscher, die für ihre einfühlsamen und sehr emotionale Romane mehr als bekannt ist. Mit "Und vor uns das Meer" öffnet sie eine Erinnerungskiste mit sensiblen Themen, die für eine ganze Generation mit einschneiden Erlebnissen und Traumata verbunden ist ist.

Die Kinderverschickung in den Jahren 1950 bis 1980 nimmt sie als Grundlage für ihre Handlung und lässt mit Mette eine der Betroffenen sprechen. Aber so ganz gelingt es ihr leider nicht, die Aufarbeitung von Machtmissbrauch, emotionaler, physischer und psychischer Gewalt nachvollziehbar und authentisch umzusetzen.

Mette hat die schlimmen Kindheitserlebnisse verdrängt, aber im Unterbewusstsein prägen sie ihr Leben, führen sogar dazu, dass sie sich bewusst gegen das Kinderkriegen entscheidet. Doch warum das so ist und wie die Erkenntnis ihre weitere Entwicklung beeinflusst, das erfahren die Leser;innen leider nicht oder nur am Rande.

Über zwei Drittel der Handlung plätschert diese mehr oder weniger seicht vor sich hin, Geplänkel mit Ole, ein Pubertier namens Mia als unfreiwillige Reisegefährtin und wunderschöne Landschaftsbeschreibungen von Sylt füllen die Seiten, aber wirklich zu Potte kommt niemand. Auch die Umsetzung des eher außergewöhnlichen Wunsches von Josefa, der ja der eigentliche Grund der Reise ist, wird ganz zum Schluss in wenigen Worten abgehandelt.

Das Buch bietet reichlich Potenzial, um die gleichgültige Brutalität in den Kindererholungsheimen, die meist noch von Personal mit braunem Hintergrund geführt wurden, ans Tageslicht zu holen und denjenigen zuzuhören, die dort diszipliniert und tagtäglich gedemütigt und misshandelt wurden. Es scheint aber so, als übe sich die Schreibende in Zurückhaltung aus Angst vor ihrer eigenen Courage. Das Thema verschwindet regelrecht in der drumherum gestrickten Handlung und geht leider unter.

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Veröffentlicht am 02.04.2024

Unterhaltsam

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Unvorbereitet trifft Mette die Nachricht, dass iihre ehemals beste Freundin Josefa an Krebs verstorben ist. Kurz darauf erhält sie einen Brief von einem Notar, dem der letzte Wunsch Josefas beigefügt ist. ...

Unvorbereitet trifft Mette die Nachricht, dass iihre ehemals beste Freundin Josefa an Krebs verstorben ist. Kurz darauf erhält sie einen Brief von einem Notar, dem der letzte Wunsch Josefas beigefügt ist. Sie soll zusammen mit Ole, einem gemeinsamen Freund aus der Schulzeit, Josefas Asche auf Sylt verstreuen. Auf der Insel angekommen, wird Mette
von Erinnerungen überwältigt, die mit ihrer Kindheit und Sylt in Verbindung stehen. Denn hier gab es ein Kinderverschickungsheim, an das sie die schrecklichsten Erinnerungen hat. Ole steht Mette zur Seite. Durch lange Gespräche kommen sie sich langsam näher.
Dieser Roman, der aus der Sicht von Mette geschrieben ist, steht für das Schicksal der vielen Kinder, die in den 1950er bis in die 1970er zur Erholung verschickt wurden. In vielen Fällen, und das ist historisch belegt, wurden sie misshandelt und missbraucht.
Jule Henning hat diese Geschichte sehr genau recherchiert. Mit einer sensiblen und flüssigen Schreibweise führt sie durch die Handlung, in der sie die einzelnen Charaktere bildhaft gezeichnet hat.
Obwohl ich anhand des Klappentextes gehofft hatte, mehr über einzelne Schicksale der Kinder zu erfahren, hat mir dieses Buch unterhaltsame Lesestunden bereitet. 3 Sterne.

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