geniale, märchenhafte Idee - allerdings ohne Werte
Band 1 von 3
Inhalt
Wer die Geschichte von Dornröschen aus der Sicht der Dreizehnten Fee erwartet, wird diese hier nicht finden. Zwar gibt es dreizehn Feen, doch nicht Dornröschen, sondern die Dreizehnte ...
Band 1 von 3
Inhalt
Wer die Geschichte von Dornröschen aus der Sicht der Dreizehnten Fee erwartet, wird diese hier nicht finden. Zwar gibt es dreizehn Feen, doch nicht Dornröschen, sondern die Dreizehnte Fee selbst schläft ungewollt für tausende Jahre. Auch sind die restlichen zwölf Feen nicht zwingend gut. Manche sind sogar richtig böse und von Hass erfüllt. Die Menschen nennen daher alle Feen Hexen.
Ein Mann hat sich deshalb verpflichtet die Menschen von der Schreckensherrschaft der Hexen zu befreien. Er wird einfach nur der Hexenjäger genannt. Und genau dieser Hexenjäger ist zugegen, als die Dreizehnte Fee aus ihrem Schlaf erwacht. Doch kann er sie nicht wie ihre Schwestern einfach töten. Wie jeder andere verfällt auch er ihrer Schönheit und gemeinsam machen sie sich auf den Weg, um die anderen Feen zu töten. Denn die Dreizehnte Fee sehnt sich selbst nach Rache an ihren Schwestern, selbst wenn das ihren eigenen Tod bedeutet …
Meine Meinung
Am meisten hat mich die Vermischung der verschiedensten Märchen gefallen. Man erkennt viele Märchenfiguren wider. Auch einzelne Orte oder Begebenheiten erinnern sofort an bestimmte Märchen. Doch sind diese in einen ganz anderen Kontext gesetzt und somit völlig anders, und doch wohlbekannt. Auf mich hat dieses Einbeziehen der unterschiedlichsten Märchen nicht zwanghaft oder konstruiert gewirkt. Die einzelnen Figuren passen perfekt in dieses neue Märchen. Mich hat der kreative Umgang mit den alten Märchen sehr begeistert.
Auch der Schreibstil hat mir gut gefallen. Man möchte am liebsten ständig weiter lesen. Die Gegebenheiten und Umgebungen sind in einer angemessenen Ausführlichkeit beschrieben, gerade die richtige Länge. Die Szenen und Figuren wurden so in meinem inneren Auge lebendig, ohne von Beschreibungen gelangweilt zu werden.
Man kann sich zudem sehr gut in die Dreizehnte Fee hineinversetzen. Ihr innerer Wandel wird eindrücklich beschrieben. Man kann daher gut nachvollziehen, wie für sie Gefühle neu sein können, die für einen selbstverständlich sind; oder wieso sie manche Gefühle nicht zuordnen kann.
Sex
Allerdings ist das Buch trotz allem Märchenhaften definitiv nicht für Teens unter 16 Jahren geeignet. Denn Sex wird in dem Buch offen angesprochen. Er wird zwar nicht ganz so ausführlich wie in Erotikromanen beschrieben, aber doch immer deutlich erwähnt und ansatzweise beschrieben. Was mich dabei am meisten gestört hat, ist, dass die Dreizehnte Fee mit dem Mann schläft ohne etwas für ihn zu empfinden. Es geht allein um den Sex, um das Verlangen und das Vergnügen. Selbst als sie Gefühle für ihn entwickelt – die sie selbst nicht zuordnen kann und bei denen man als Leser auch nicht sicher sein kann, dass es sich um Liebe oder Zuneigung handelt – ist für den Mann der Sex reine Befriedigung der Triebe. Zumindest wird es so dem Leser dargestellt.
Daher ist das Buch meiner Meinung nach nicht einmal etwas für Jugendliche über 16. Es werden definitiv die falschen Werte vermittelt bzw. es werden überhaupt keine Werte vermittelt. So etwas kann bei Jugendlichen und auch bei Erwachsenen großen Schaden anrichten, da man mit Sex einfach nicht leichtfertig umgehen kann. Erst recht für Christen halte ich daher das Buch für unpassend.
Natürlich muss jeder selbst entscheiden, ob er damit umgehen kann, oder nicht. Doch da überhaupt keine Werte vermittelt werden, werden erstrecht keine christlichen vermittelt.
Fazit
Das Konzept der Geschichte und auch der Schreibstil gefallen mir sehr gut. Allein von der Handlung her würde ich dem Buch daher fünf von fünf Sternen geben. Allerdings finde ich es nicht nur aus christlicher Sicht nicht richtig, wie in diesem Buch Sex dargestellt wird. Daher ziehe ich wieder zwei Sterne ab.