Cover-Bild Unter Wasser ist es still
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Limes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 24.04.2024
  • ISBN: 9783809027775
Julia Dibbern

Unter Wasser ist es still

Roman
Vom Ankommen und Loslassen

Nach fast zwanzig Jahren kehrt Maira zurück in den Ort ihrer Kindheit. Sie will nur eins: ihr Elternhaus räumen, das seit dem Tod ihrer Mutter leer steht, und es so schnell wie möglich an einen Investor verkaufen.
Stück für Stück bereitet Maira das Haus für den geplanten Abriss vor und unausweichlich kehren die Erinnerungen zurück – die Tage am Wasser mit ihren besten Freunden, die magischen Begegnungen mit der Natur der Ostseeküste, die schwere Krankheit und der Verlust ihrer Mutter. Und eine alte Frage will endlich eine Antwort finden: Was ist damals während Mairas letzten Tagen auf dem Darß wirklich geschehen?

Bewegend, mitreißend und ohne Kitsch erzählt Julia Dibbern von der vielleicht letzten Chance einer jungen Frau, sich ihren schlimmsten und besten Erinnerungen zu stellen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.05.2024

Traurig-schöne Geschichte von Liebe und Freundschaft, vom Bewahren und Loslassen, von Abschieden und Heimat - dramatisch und spannend zugleich

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Maira hat von ihrem Arbeitgeber, der wie ein Ziehvater für sie ist, das Angebot erhalten, seinen Restaurationsbetrieb zu übernehmen. Nach kurzer Bedenkzeit, ob sie sich der Verantwortung stellen möchte, ...

Maira hat von ihrem Arbeitgeber, der wie ein Ziehvater für sie ist, das Angebot erhalten, seinen Restaurationsbetrieb zu übernehmen. Nach kurzer Bedenkzeit, ob sie sich der Verantwortung stellen möchte, stimmt sie zu, schließlich gilt es das Lebenswerk der Person zu bewahren, die sich vor einigen Jahren bedingungslos ihrer angenommen hat.
Vor der Übergabe muss Maira ihr Elternhaus an der Ostsee verkaufen, das von Investoren heiß begehrt ist und das Maira seit dem Tod ihrer Mutter Katharina vor knapp 18 Jahren nicht mehr betreten hat. Der Weg zurück fällt ihr schwer, ist er doch mit traurigen Erinnerungen verbunden und mit einer Schuld, die auf Maira lastet, weshalb sie am liebsten niemanden vor Ort treffen möchte. In dem kleinen Dorf bleibt ihre Rückkehr nicht lange verborgen und dann ist es doch schön, ihre besten Freunde wieder zu sehen, bei denen sie sich nie mehr gemeldet hatte und die sie dennoch mit offenen Armen empfangen.
Ohne sich dagegen wehren zu können, holen Maira auf dem Hof die Erinnerungen ein und auch die Frage, was am Tag des Todes ihrer Mutter tatsächlich passiert ist.

Der Roman wird aus der Perspektive von Maira geschildert, die im Juni in ihre Heimat an der Ostsee zurückkehrt. Rückblenden schildern Episoden aus ihrer Kindheit, in der sie früh Verantwortung übernehmen musste. Daneben gibt es vereinzelte Briefe ihrer Mutter, die wie ein Tagebuch aufgebaut sind und Erinnerungen bewahren sollen. Die Perspektive einer dritten Person trägt dazu bei, das Rätsel um Katharinas Tod zu lösen.

Trauer, Schmerz, Nostalgie und Melancholie sind von Anbeginn spürbar und machen nachvollziehbar, welche Last auf Mairas Schultern lastet. Indem sie sich schrittweise öffnet und Erinnerungen zulässt, erfährt man allmählich, wie grausam das Schicksal war und wie abrupt eine Kindheitsidylle endete.

Die Rückblenden ergänzen die Handlung in der Gegenwart passend und sorgen für einen spannenden Aufbau. Die Dramatik in der Geschichte bewegt und lässt mit der Aufarbeitung der Vergangenheit gleichzeitig hoffen, dass Maira sich ihren Dämonen stellen und Frieden mit der Vergangenheit machen kann und dadurch Kraft für einen Neuanfang schöpft.
Die Geschichte ist wie die Entwicklung von Maira authentisch und handelt neben der Verarbeitung eines Traumas und der Klärung von Schuldfragen, von Liebe und Freundschaft, vom Bewahren und Loslassen, von Abschieden und Heimat. Die Atmosphäre der rauen Ostsee sowie die Einbeziehung der Folgen von Tourismus und Umweltverschmutzung ergänzen die Handlung und geben der Erzählung den passenden Rahmen.
"Unter Wasser ist es still" mutet schwermütig und traurig an, entwickelt sich am Ende jedoch versöhnlich und hoffnungsvoll, ohne ein kitschiges Happy End zu erzwingen.

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Veröffentlicht am 19.06.2024

Emotional ergreifend und fesselnd - trotz ein paar kleiner Stolpersteine

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Ein Buch, das Aufmerksamkeit verdient - auch wenn ich ein paar Verbesserungswünsche habe. Doch trotz dessen hat mich der Debütroman von Julia Dibbern in seinen Bann gezogen und damit extrem überrascht.

Das ...

Ein Buch, das Aufmerksamkeit verdient - auch wenn ich ein paar Verbesserungswünsche habe. Doch trotz dessen hat mich der Debütroman von Julia Dibbern in seinen Bann gezogen und damit extrem überrascht.

Das Eröffnungskapitel blickt 17 Jahre zurück und ist herzzerreißend. Protagonistin Maira kümmert sich um ihre Mutter - warum, wird später erklärt. Sie ist aber erst 17 und entsprechend überfordert mit der immensen Aufgabe. Eines Tages kehrt sie zurück zum Haus, während ihre Mutter leblos in einen Krankenwagen geschoben wird. Voller Schuldgefühle bricht sie zusammen. Und ihre Mutter ist nicht das einzige Todesopfer an diesem Tag.. 💔

Darauf aufbauend hat die Autorin einen atmosphärischen und emotionalen Roman über unterdrückte Trauer, Schuldgefühle und Vergangenheitsbewältigung geschrieben. Maira lebt mittlerweile in Frankfurt, benötigt für ihre Zukunft aber eine größere Menge Geld und entschließt sich deshalb dazu, ihr Haus in Soeterhoop an der Ostsee zu verkaufen. Davor fährt sie allerdings noch einmal hin, das erste Mal seit dem Tod ihrer Mutter, und trifft dort nicht nur auf ihre Kinderheitsfreund*innen, sondern auch auf längst verschüttete Erinnerungen.

Der Roman ist streckenweise ziemlich beschreibend und ich bin eher Fan von dichten Dialogen. Deshalb wäre mir die Handlung an einigen Stellen etwas kürzer lieber gewesen. Auch manche Nebenfiguren hätte ich gern noch genauer kennengelernt. Einige Handlungsstränge wurden lange angedeutet und erst sehr spät aufgelöst, manche blieben sogar offen.

Doch trotzdem konnte ich nicht aufhören zu lesen und war emotional sehr mitgenommen. Maira ist eine greifbare Protagonistin mit einem tiefen Trauma und die Aufarbeitung dessen emotional sehr detailliert beschrieben. Ihre Naturverbundenheit und ihr Idealismus im Kampf für eine bessere Welt ist spürbar und absolut liebenswert. Auch die Umgebung des Darß ist ein Highlight für alle Wassermenschen. Und außerdem gibt es wunderschöne Walszenen, für die es sich meiner Meinung nach dreimal lohnt! 🐋

Besonders für alle, die eine Figur intensiv bei ihrer Entwicklung begleiten wollen, ländliche Meeres-Settings mögen und vielleicht sogar etwas Heilung suchen für die eigene Trauer, empfehle ich das Buch von Herzen. ❤️‍🩹

PS: Einen besonderen Platz in meinem Herzen hat die Autorin für einen Satz ihrer Danksagung: „Danke deswegen an alle engagierten Buchhändlerinnen und Bibliothekarinnen (Männer sind mitgemeint).“ 😃

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Veröffentlicht am 19.06.2024

Einfühlsamer Aufarbeitungsprozess der Vergangenheit

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"Unter Wasser ist es still" von Julia Dibbern ist ein tiefgründiges Buch, das seinem Titel gerecht wird. Es bietet eine introspektive Erzählung, die den Leser mit auf eine emotionale Reise nimmt.

Die ...

"Unter Wasser ist es still" von Julia Dibbern ist ein tiefgründiges Buch, das seinem Titel gerecht wird. Es bietet eine introspektive Erzählung, die den Leser mit auf eine emotionale Reise nimmt.

Die Protagonistin Maira lebt in Frankfurt und hat sich als Restauratorin eine stabile Existenz aufgebaut. Ihr Leben scheint geordnet, solange sie sich nicht zu sehr mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzt. Diese Ruhe wird gestört, als ihr Chef Ingmar ihr anbietet, sein Geschäft zu übernehmen, was sie zwingt, sich mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzen. Zur Finanzierung der Geschäftsübernahme muss Maira ihr Haus an der Ostsee verkaufen. Hier setzt die eigentliche Reise ein: eine Reise in die Vergangenheit, um das Haus auszumisten und letztlich sich selbst zu finden.

Der Roman wechselt gekonnt zwischen Gegenwart und Rückblenden, die nach und nach das tragische Schicksal von Mairas Mutter enthüllen. Diese Struktur erlaubt es dem Leser, die Tiefe von Mairas inneren Konflikten und die Schwere ihrer Erinnerungen Schritt für Schritt zu erfassen.

Mairas Begegnungen mit Menschen aus ihrer Vergangenheit, insbesondere mit ihren alten Freunden Jasper und Anne, sind berührend und laden den Leser dazu ein, Mairas emotionalen Aufarbeitungsprozess nachzuempfinden. Die Rückblenden in Mairas Kindheit und Jugend sind besonders schmerzhaft und bewegend. Sie zeichnen ein klares Bild von Mairas glücklichen Momenten und den enormen Herausforderungen, die durch die Krankheit ihrer Mutter entstanden sind.

Julia Dibbern schreibt in einem ruhigen und einfühlsamen Ton, der die Atmosphäre des Dorfes, des Meeres und der Küste lebendig werden lässt. Diese ruhige Schreibweise ist ein wesentlicher Bestandteil des Buches, der die introspektive Natur der Erzählung unterstützt und den Leser tief in Mairas Welt eintauchen lässt.

"Unter Wasser ist es still" ist eine bewegende und authentische Geschichte über Trauer, Schuld und Selbstfindung. Obwohl der Ausgang der Handlung teilweise vorhersehbar erscheint, bietet das Ende eine nachdenklich stimmende Wendung, die dem Leser lange im Gedächtnis bleibt.

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Veröffentlicht am 19.06.2024

Mairas Reise in die Vergangenheit

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Schon der Titel hat mich neugierig auf die Geschichte gemacht und dank dem Cover konnte ich mir alles schön vorstellen.

Zum Inhalt:

Es geht um Maira. Sie hat ein Trauma, das bis in die Vergangenheit ...

Schon der Titel hat mich neugierig auf die Geschichte gemacht und dank dem Cover konnte ich mir alles schön vorstellen.

Zum Inhalt:

Es geht um Maira. Sie hat ein Trauma, das bis in die Vergangenheit zu ihrer Jugendzeit reicht. Die Geschichte spielt in zwei Ebenen. Einmal Maira in der Vergangenheit als Jugendliche und einmal in der Gegenwart wieder zurück in der Heimat seit langen Jahren. Eigentlich lebt und arbeitet sie heute in Frankfurt als Restauratorin und soll den Betrieb von ihrem Chef Ingmar übernehmen, aber dafür benötigt sie Geld und würde gerne ihr Haus verkaufen. Aber erstmal wandelt sie auf den Spuren der Vergangenheit. Was ist damals wirklich passiert, als ihre Mutter starb?

Der Schreibstil hat mir gut gefallen, deshalb war es für mich im Verlauf der Geschichte immer schwerer das Buh aus der Hand zu legen. Die Geschichte hat mir gut gefallen und ebenfalls die Charaktere. Aber es reicht für mich nur für 4 Sterne. Ich empfehle aber die Lektüre trotzdem sehr gerne weiter!

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