Cover-Bild Die Fäden des Glücks
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14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Knaur
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 03.04.2018
  • ISBN: 9783426226551
Julia Fischer

Die Fäden des Glücks

Roman
Ein zauberhafter Sommer-Roman von der Autorin und Sprecherin Julia Fischer über große Gefühle, Italien, die große Liebe und große Oper.
Sie kennt die Magie opulenter Stoffe und leuchtender Farben. Carlotta Calma, Damenschneiderin in Turin, hat sich ganz der subtilen Kunst verschrieben, Menschen durch Kleidung zu verändern, so wie ihre Mutter, Gewandmeisterin an der Turiner Oper. Carlotta entwirft Kleider für jede Lebenslage und stickt heimliche Botschaften unters Futter, die ihre Kundinnen auf eine Reise zu sich selbst schicken sollen. Denn für Carlotta ist eines klar: Es gibt keine hässlichen Frauen, jede Frau ist auf ihre Art schön und begehrenswert.
Auch Carlotta hat sich seit ihrer Jugend verändert, ist vom hässlichen Entlein zu einer barocken Schönheit geworden. Ihr Jugendschwarm Daniele ist fasziniert von ihr, und sie glaubt sich am Ziel ihrer Träume. Doch ist der Schwarm von einst wirklich ihre große Liebe?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.06.2018

Der Stoff, aus dem die Träume sind

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Turin im April 2016: In der Welt der Stoffe ist die 30-jährige Carlotta Calma in ihrem Element. Sie betreibt mit der Hilfe ihrer Schwestern Rosina und Susa eine Schneiderei, und das schon seit zehn Jahren. ...

Turin im April 2016: In der Welt der Stoffe ist die 30-jährige Carlotta Calma in ihrem Element. Sie betreibt mit der Hilfe ihrer Schwestern Rosina und Susa eine Schneiderei, und das schon seit zehn Jahren. Lola, wie sie auch genannt wird, hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen durch Kleidung zu verändern. Gerne stickt sie ihnen heimliche Botschaften unter das Futter. Sie selbst ist etwas fülliger und davon überzeugt, dass jede Frau schön sein kann. Das lebt ihre Mutter Mimi, die Gewandmeisterin an der Turiner Oper, ihr schließlich seit Langem vor. Seit ihrer Kindheit, als die beiden schon im bekannten Teatro Regio gespielt haben, kennt sie Daniele Giordano, den Sohn des Inhabers einer der besten Webereien Italiens. Nun sind beide erwachsen und Daniele soll das Familienunternehmen übernehmen. Carlotta hat sehnsüchtig auf seine Rückkehr nach Turin gewartet. Doch kann sie sein Herz erobern und ist er überhaupt der Richtige für sie?

„Die Fäden des Glücks“ von Julia Fischer ist ein vielschichtiger und gefühlvoller Roman.

Meine Meinung:
Der Roman besteht aus 49 Kapiteln mit einer angenehmen Länge sowie einem Pro- und einem Epilog. Erzählt wird aus der Sicht unterschiedlicher Figuren, denn außer der Haupthandlung gibt es einige Nebenstränge, die die Geschichte komplex und interessant machen. Darüber hinaus sind immer wieder Rückblenden in die Kapitel gewebt. Dieser Aufbau hat mir sehr gut gefallen.

Der liebevolle, teils etwas poetisch anmutende Erzählstil ist sehr atmosphärisch und lässt mit vielen Details beim Lesen Bilder im Kopf entstehen. Die tollen Kulissen und deren Beschreibungen vermitteln anschauliche Einblicke und sorgen für Fernweh. Ich bin gerne in die Geschichte eingetaucht und konnte mich schnell in das Buch einfinden.

Im Mittelpunkt stehen neben Carlotta und Daniele weitere Charaktere wie Danieles Vater Vincenzo (49), die Mutter und die Schwestern Carlottas, Rüstmeister Gino Occelli und Butler Pasquale Rossi, die zum Teil recht unterschiedlich sind, mir aber dennoch sympathisch waren. Sie werden vielschichtig und authentisch dargestellt. Ein wenig überspitzt werden Danieles (Ex-)Freundin Luisa und seine Mutter Beatrice beschrieben, was mich jedoch nicht sehr gestört hat.

Auch inhaltlich hat die Geschichte einiges zu bieten. Neben der Liebesgeschichte um Carlotta geht es um die Vergangenheit zweier Familien und damit verbundene Geheimnisse und Probleme. Aspekte wie unter anderem Freundschaft, Lügen, Verantwortungsbewusstsein und die Lasten, die man mit sich herumträgt, werden thematisiert. Positiv finde ich auch, dass eine Hauptprotagonistin mit etwas mehr Kilos auf den Hüften ein Bild von Mode zeigt, das im Gegensatz zu Schlankheitswahnsinn und bearbeiteten Fotos aus der Werbung steht.

Obwohl es vielerlei Verflechtungen gibt, bleibt der Roman bis zum Ende schlüssig und kann eine gelungene Auflösung präsentieren. Dabei gelang es, durch unerwartete Wendungen für die eine oder andere Überraschung zu sorgen. Nur an manchen Stellen war die Handlung etwas vorhersehbar. Beim Lesen kam jedenfalls keine Langeweile auf.

Bemerkenswert ist, wie viel Recherche die Autorin für ihren Roman betrieben hat. Der Geschichte ist anzumerken, dass sie vieles selbst erlebt und mit eigenen Augen gesehen hat. Nicht zuletzt werden auf unterhaltsame Art und Weise interessante Fakten zur Herstellung von Stoffen, zur Textilgeschichte Italiens und weiteren Dingen rund um die Stadt Turin geliefert, wodurch die Lektüre lehrreich ist. Zusätzliche Infos bieten das umfassende Nachwort, was ich ebenfalls lesenswert finde, eine Literaturliste und eine Linksammlung.

Das hübsche Cover ist ebenso gelungen wie der treffende und ansprechende Titel des Romans.

Mein Fazit:
Nicht nur für Italienfans ist „Die Fäden des Glücks“ von Julia Fischer eine empfehlenswerte Lektüre, die zum Träumen verleitet. Der Roman verbindet auf gekonnte Weise eine bewegende Liebesgeschichte, interessante Familiengeheimnisse und wissenswerte Fakten.

Veröffentlicht am 01.05.2018

Die Magie der Farben - das Kaleidoskop der Liebe

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Schon als junges Mädchen hat Carlotta in der Turiner Oper, wo ihre selbstbewusste Mutter Mimi als Gewandschneiderin arbeitet, Zuflucht vor den Verspottung anderer Kinder gesucht, die sie als dick und unansehnlich ...

Schon als junges Mädchen hat Carlotta in der Turiner Oper, wo ihre selbstbewusste Mutter Mimi als Gewandschneiderin arbeitet, Zuflucht vor den Verspottung anderer Kinder gesucht, die sie als dick und unansehnlich bezeichnet haben. Nur Daniele, der Sohn des Stofffabrikanten Giordano, ist ihr ein enger Freund und die beiden erleben so manche Abenteuer in dem Opernhaus, bis Daniele in ein Internat muss und Carlotta nie wieder etwas von ihm hört, ihn über all die Jahre aber schmerzlich vermisst. Nun besitzt Carlotta, die inzwischen zu einer schönen und selbstbewussten Frau geworden ist und insgeheim vom Bereisen der Welt träumt, zusammen mit ihren jüngeren Schwestern Rosina und Susa die kleine Damenschneiderei „La Cerentola“ in Turin. Die drei lieben es, in bunten Stoffen und leuchtenden Farben zu schwelgen und den Kundinnen, die ihr Geschäft betreten, eine individuelle Kreation auf den Leib zu schneidern, der ihrer Persönlichkeit Ausdruck verleiht und sie sich wie neugeboren fühlen zu lassen. Vor allem Carlotta lässt es sich nicht nehmen, jedem Kunden eine geheime Botschaft in den Saum zu sticken, auf dass dieser Wunsch sich erfüllen möge. Als Carlotta eines Tages die geerbte Weberei ihres Vaters verkaufen möchte, trifft sie in dem interessierten Käufer auf Vincenzo Giordano, den Vater von Daniele, der kurz davor ist, sein Unternehmen an seinen Sohn zu übertragen, um dann seinen Lebensabend im Ausland zu verbringen. Wird Carlotta auf ihren alten Jugendfreund treffen, den sie immer schon geliebt hat? Oder hat das Leben etwas anderes mit Carlotta vor?
Julia Fischer hat mit ihrem Buch „Die Fäden des Glücks“ einen sehr fesselnden und gefühlvollen Roman vorgelegt, der den Leser nicht nur mit Worten in einen Farbenrausch versetzt, sondern auch den Hauch italienischen Flairs und dem wundervollen Gefühl von Liebe, Sinnlichkeit und stilvoller Mode so nah bringt, dass es eine wahre Pracht ist. Der Schreibstil ist flüssig, detailreich und bildgewaltig, der Leser taucht nicht nur in dramatische Opernszenen ein, sondern auch in melancholische Erinnerungen und in pure Lebensfreude. Durch die lebhaften und farbenfrohen Beschreibungen der Autorin wird ein Streifzug durch Turin und seine Umgebung zu einem wahren Highlight, denn der Leser darf es hautnah erleben und ist doch unsichtbar mal an der Seite von Carlotta, Vincenzo, Mimi, Pasquale oder einer Kundin, die sich gerade überlegt, ob sie den Mut hat, die Schneiderei zu betreten, um ihr Leben zu verändern. Das Handwerk der Schneiderei wird so wunderbar in diesem Buch zelebriert, dass das Annähen von Glasperlknöpfen einem fast die Tränen in die Augen treibt, so hoffnungsvoll anmutig und traurig zugleich ist die Situation. Durch die eingewebten Verwicklungen der Personen untereinander und die nicht vorhersehbaren Wendungen ist der Leser immer wieder zum Mitdenken animiert, wie sich die Lage wohl weiter entwickeln wird. Die Autorin hat ein wunderschönes und märchenhaftes Kaleidoskop von Farben geschaffen, die je nach Lichteinstrahlung immer wieder anders leuchten, mal vorherrschen oder sich zurücknehmen und untermalt werden von den sinnlich schönen Tönen mancher Opernarie, die von Verlust, Leid, Hoffnung oder Liebe erzählen.
Die Charaktere sind sehr liebevoll und individuell ausgestaltet worden, die in ihrer Denk- und Handlungsweise alle sehr real und doch auch irgendwie märchenhaft anmuten. Es gibt den etwas schrulligen und klapprigen Butler, der auch eine kriminelle Energie zu besitzen scheint, die man gar nicht glauben will. Der Rüstmeister der Oper ist der ewig Verschmähte, der seiner Angebeteten immer zur Seite steht und vielleicht wird er doch endlich einmal von ihr erhört. Carlotta ist eine Frau, die anderen Träume erfüllt, vielleicht weil sie selbst nicht die Courage besitzt, ihre zu leben? Vincenzo ist ein erfolgreicher Geschäftsmann, der lieber in Stoffen und Farben schwelgt, als sich mit dem eigentlichen Business zu befassen. Ergreift er deshalb lieber die Flucht, in dem er das Geschäft seinem Sohn übergibt? Beatrice ist eine Goldgräberin und hält am liebsten selbst die Fäden in der Hand. Daniele will das Unternehmen in die Zukunft führen, noch es fehlt ihm die Leidenschaft für das, was er tut. Er hat sich selbst noch nicht gefunden und sucht danach. Mimi ist eine selbstbewusste Frau, die Angst vor Bindungen hat, dafür aber drei Töchter von nur ihr bekannten Vätern und einen sehr individuellen Geschmack, mit dem sie immer wieder aus der Menge heraussticht. Selbst die Protagonisten sind hier ein vielfältiger bunter Strauß von Individuen, die allerdings hervorragend miteinander harmonieren und der Geschichte auch gerade dadurch Einzigartigkeit verleihen. Man kann sie fast alle nur lieben!
„Die Fäden des Glücks“ ist ein zauberhafter gesponnener und gewebter Traum von Farben, Erinnerungen, Hoffnungen, Musik und vor allem der Liebe, der sich in das Herz des Lesers bohrt und sich dort verhakt – es gibt kein Entrinnen. Chapeau, besser geht es nicht!!! Absolute Leseempfehlung für ein sehr gelungenes Kleinod!

Veröffentlicht am 30.04.2018

Eine literarische Reise nach Turin

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Carlotta ist die älteste von drei Töchtern der alleinerziehenden Mimi, Gewandmeisterin an der Oper in Turin.

Umgeben von schönen Stoffen aller Art ist es geradezu selbstverständlich für sie Schneiderin ...

Carlotta ist die älteste von drei Töchtern der alleinerziehenden Mimi, Gewandmeisterin an der Oper in Turin.

Umgeben von schönen Stoffen aller Art ist es geradezu selbstverständlich für sie Schneiderin zu werden. 

Carlotta ist etwas molliger als es das vermeintliche Schönheitsideal des 21. Jahrhunderts verlangt. Aber das ist ihr egal. Sie steht selbstbewusst zu ihren Rundungen.

In ihrem Laden Cenerentola (Aschenputtel), den sie mit ihren Schwestern gemeinsam betreibt, schneidert sie Kleider, die ihren Trägerinnen einen ganz besonderen Zauber verleihen.

Vielleicht weil sie kleine individuelle Botschaften, versteckt unter dem Futter, in ihre Werke einstickt....?


Mit 18 erbt Carlotta die Weberei ihres bis dahin unbekannten Vaters und trifft fast zur gleichen Zeit ihren Freund Daniele aus Kindertagen wieder. Fast vergessene Gefühle werden wach...

Danieles Vater Vincenzo möchte Carlotta die Weberei abkaufen und ein Museum daraus machen. Er plant dazu außerdem noch, das Familiengeschäft an Daniele zu übergeben, der die Zentrale nach Mailand verlegen wird.

Ist Daniele der richtige Mann für Carlotta? Will sie ihre Heimatstadt Turin wirklich verlassen und mit ihm nach Mailand gehen?

Was wird aus ihren Träumen die Welt zu bereisen?


Der Roman besticht durch seinen gefühlvollen, fast schon poetischen Schreibstil und die bildhaften und farbenprächtigen Beschreibungen der Stadt Turin. 

Man möchte durch die Strassen und Parks der Stadt streifen, in die Oper gehen, oder in einem der zahlreichen Cafés einen Bicerin trinken - die traditionelle Kaffeespezialität Turins.

Hervorzuheben ist unbedingt eine bemerkenswert detaillierte Recherche in der Welt der Stoffe und der Welt der Oper! Die Schilderungen waren faszinierend!

Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, was den Erzählfluss noch lebendiger macht und einem gleichzeitig die Protagonisten noch näher bringt. 

Die selbstbewusste, liebenswerte Carlotta muss man sofort ins Herz schließen!

Angetan haben es mir aber auch Mimi, ihre eher unkonventionelle Mutter, und ihr langjähriger Verehrer Gino. Und natürlich Pasquale, der Butler des reichen Vincenzo Giordano.

In Vincenzo selber habe ich mich sogar (fast) sofort verliebt!


Gefallen hat mir auch der Epilog, beantwortet er noch offene Fragen (z.B.: "Was wird aus Pasquale" und "Wer ist die Dame im maigrünen Kleid"?)


Ich habe mich beim lesen nach Turin geträumt, denn die Autorin erzeugt mit ihren Worten eine zauberhafte, warmherzige Geschichte, die einen umhüllt wie ein zart gewebter Plaid.

Veröffentlicht am 22.04.2018

Ein wahrer Lesegenuss mit Sehnsuchtsfaktor

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Cover:
Das Cover ist ein echter Blickfang und gefällt mir sehr, mit dem Blick über der italienischen Stadt Turin, in der das Buch spielt. Auch spiegelt sich die wichtige Rolle von Stoffen im Cover durch ...

Cover:
Das Cover ist ein echter Blickfang und gefällt mir sehr, mit dem Blick über der italienischen Stadt Turin, in der das Buch spielt. Auch spiegelt sich die wichtige Rolle von Stoffen im Cover durch das Fadenmuster wider, so dass das Cover aussieht als wäre es auf Stoff bedruckt.

Inhalt:
Die 30-jährige Carlotta Calma lebt mit ihren beiden jüngeren Schwestern Rosina und Susa in Turin. Um die beiden hat sie sich wie eine Mutter gekümmert, denn die Mutter der drei, Mimi Calma, welche Gewandmeistern an der Oper in Turin ist, ist ein eher sorgloser Mensch. Ihre Töchter sind zwischen den Stoffen und den von der Mutter hergestellten Kostümen aufgewachsen, so dass es nicht verwunderlich ist, dass die drei Schwestern gemeinsam in Carlottas Damenschneiderei arbeiten. In dieser vermittelt Carlotta den Frauen durch die individuell geschneiderte Kleidung ein (neues) Selbstwertgefühl, denn für sie ist jede Frau schön. Die Frauen müssen bzw. dürfen dies jedoch, unterstützt durch Carlotta und die von ihr geschneiderte Kleidung, erst entdecken und Selbstliebe entwickeln. Carlotta selbst musste dies auch erst lernen, denn in ihrer Kindheit wurde sie gehänselt, doch heute steht sie zu ihren Kurven und weiß diese durch die perfekten Schnitte und Stoffe in Szene zu setzen.
Als der Webereibesitzer Vincenzo Giordano die alte Weberei ihres Vaters kaufen möchte, trifft sie auch seinen Sohn Daniele wieder. Die beiden waren in ihrer Kindheit die besten Freunde und sie hat für ihn geschwärmt, bevor er ins Internat musste und der Kontakt abbrach. Das Wiedersehen mit Daniele weckt alte Erinnerungen und lässt ihr Herz höher schlagen, doch ist es wirklich Liebe zwischen den beiden?

Meinung:
Der sehr poetische und bildhafte Schreibstil liest sich leicht und flüssig. Das Buch ist aus der Perspektive von Carlotta, Daniele, Vincenzo, Mimi, Gino und anderen Charakteren geschrieben, so dass man ihre jeweiligen Gedanken und Gefühle hautnah miterleben kann.
Man merkt dem Buch die intensive Recherche an, denn die Autorin besticht durch eine große Detailtreue, sei es im Hinblick auf Carlottas Arbeit als Schneiderin, die Weberei oder die Beschreibungen von Turin und Umgebung, so dass man die Bilder direkt vor Augen hat. Gekonnt entführt die Autorin uns in die Welt der Oper und Märchen, der Magie von Stoffen, deren Farben und Schnitten. Es ist ein schwelgen in Stoffen, in Bildern, in gutem Essen und dem wunderschönen Turin. Lesen auf eigene Gefahr, denn man möchte sofort die Koffer packen und sich auf den Weg nach Turin machen.
Auch die Charaktere sind in ihren unterschiedlichen Persönlichkeiten wunderbar dargestellt, ihre Gefühle und Handlungen absolut nachvollziehbar beschrieben, so dass man nicht anders kann als mit ihnen mitzufiebern. Vor allem die Geschichte um Pasquale, den Butler von Vincenzo, und seine Machenschaften bringen einem immer wieder zum Lachen und sorgen für Spannung und Rätselraten.

Fazit:
Ein wunderschöner Roman über die Liebe, das Leben, Familie, Freundschaft, dem Weg zu sich selbst und zur Selbstliebe, der mit sympathischen Charakteren mit Ecken und Kanten aufwartet. Auch Spannung und der Humor kommen nicht zu kurz. Ein wahrhaftiger Lesegenuss und ich freue mich außerordentlich darüber, dass ich eine neue Autorin für mich entdecken konnte. Absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 13.04.2018

Bezaubernder Roman, der mich berührt und bereichert hat

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Der neue Roman von Julia Fischer spielt in Turin und dreht sich um das Schneiderhandwerk, schöne Stoffe und noch viel mehr.

Carlotta und ihre beiden kleinen Schwestern betreiben eine kleine individuelle ...

Der neue Roman von Julia Fischer spielt in Turin und dreht sich um das Schneiderhandwerk, schöne Stoffe und noch viel mehr.

Carlotta und ihre beiden kleinen Schwestern betreiben eine kleine individuelle Schneiderei, mit der sie es schaffen, vielen Menschen eine ganz andere Ausstrahlung zu schenken, weil sie für sie passende Kleidung schneidern.
Daniele, Carlottas Jugendfreund, kommt zurück in die Stadt, um die Firma seines Vaters, die schöne Stoffe herstellt, zu übernehmen.
Wird es zwischen den beiden wieder funken?
Wie passt es damit zusammen, dass Daniele den Firmensitz nach Mailand verlagern will.


Meine Meinung:
Der Roman hat mich von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Die Erzählweise ist flüssig, aber nicht flach. Man nimmt bei der anspruchsvollen Lektüre sehr viel Informationen auf und kann gleichzeitig in Formulierungen, Bildern und Gefühlen schwelgen.
Das ganze Buch hat etwas Märchenhaftes: Dies liegt sowohl in den Motiven des Romans, der auf Märchen oder auch die Aufnahme in Opern anspielt, als auch in den tollen Schauplätzen in Turin, an denen die Handlung spielt.

Die handelnden Figuren werden - wie auch in "Die Galerie der Düfte" der Autorin - wieder sehr behutsam und entwicklungsfähig beschrieben, dabei doch immer authentisch und glaubwürdig.

Besonders Carlotta und ihre aufkeimende Liebe haben mich sehr berührt und dabei habe ich auch die eine oder andere Träne der Rührung geweint.

Ganz besonders gut gefallen hat mir, dass man zwischen jeder Zeile merkt, wie genau und detailliert Julia Fischer für den Roman recherchiert hat. Die Schauplätze oder auch die Beschreibung der Stoffe, des Schneiderhandwerks und der Umgebung von Oper / Theater atmen mit jedem Wort so viel mehr Details, die noch hinter der Romanhandlung stecken.
Dabei bringt der Roman dies nicht trocken an die Leserin, sondern so gefühlvoll, dass man an den Seiten klebt und die Lektüre von vorne bis hinten einfach nur genießt.


Fazit:
"Die Fäden des Glücks" ist ein wunderschönes Buch, das mir unheimlich viel gegeben hat - für den Kopf und für das Herz! <3