Der Bär
Zwei Schwestern leben mit ihrer totkranken Mutter auf der Insel San Juan, umgeben von Meer und uralten nordpazifischen Regenwäldern - Kaskadien. So paradiesisch ihr Wohnort ist, umso weniger paradiesisch ...
Zwei Schwestern leben mit ihrer totkranken Mutter auf der Insel San Juan, umgeben von Meer und uralten nordpazifischen Regenwäldern - Kaskadien. So paradiesisch ihr Wohnort ist, umso weniger paradiesisch ist ihre Lebenswelt. Vor allem die jüngere Schwester Sam, setzt alle ihre Erwartungen in das Weggehen von diesem Ort, diesen prekären Verhältnissen, ihrer verhassten, schlecht bezahlten Arbeit. Sie hängt an ihrer Schwester und orientiert sich in allem an ihr, ein fast symbiotisches Verhältnis. Sie geht davon aus, dass ihre Schwester genau so denkt wie sie, sie reden nicht darüber, so wie über vieles Wesentliche nicht geredet wird, aus Angst vor Verletzung. Doch eines Tages, mit dem Erscheinen eines Bären tut sich zwischen beiden eine Kluft auf, die Sam in Verzweiflung stürzt. Sie will unbedingt die Schwester zurückhaben, die sie vermeintlich all die vergangenen Jahre kannte. Sie fasst einen Plan, der in einer Katastrophe endet.
Die Autorin hat ein Buch geschrieben, das tief berührt, das im Gedächtnis bleibt. Sie hat von der ersten Seite an eine Spannung erzeugt, die den Leser atemlos läßt, bis zur letzten Seite. Es ist ein Buch über den Menschen in der Gesellschaft mit anderen und mit sich, ohne Halt an übergeordneten Entitäten, eingebettet in die Natur dieser Welt.
Den ursprünglichen amerikanischen Titel "The Bear" hätte ich als aussagekräftiger empfunden.