Ein sehr umfangreiches Werk vieler geläufiger Themengebiete rund ums Thema Essen, an der ein oder anderen Stelle aber auch herausfordernd.
Ich habe mich sehr über den Titel "Die Heißhunger-Kur" von Julia Ross gefreut, welcher mir vom Klett-Cotta Verlag freundlicherweise als kostenfreies Rezensionsexemplar via Netgalley zur Verfügung gestellt ...
Ich habe mich sehr über den Titel "Die Heißhunger-Kur" von Julia Ross gefreut, welcher mir vom Klett-Cotta Verlag freundlicherweise als kostenfreies Rezensionsexemplar via Netgalley zur Verfügung gestellt wurde. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bedanken und darauf hinweisen, dass meine Meinung zum Buch dadurch in keiner Weise beeinflusst wird.
Es handelt sich hierbei um mein erstes Werk der Autorin, auf welches ich besonders durch den Titel aufmerksam wurde.
In diesem Buch wird das Thema der Ernährung sehr umfangreich thematisiert und gerade für Menschen, die sich eh schon sehr viel mit der Angelegenheit auseinander setzen, wird vieles kein Neuland mehr sein. So ertappe ich mich an der ein oder anderen Stelle, dass ich Dinge, die mir bereits bekannt sind, eher überfliege. Doch es werden auch einige Aspekte – und das eben sehr detailliert – beleuchtet, mit denen ich mich in dieser Form noch nicht beschäftigt habe. Hier bekommt der Leser wirklich sehr viel wissenschaftliches Know-How geliefert, welches erst einmal verarbeitet werden muss. Dieses Buch ist also nichts für "mal eben", da es schon in gewisser Weise anspruchsvoll ist.
Der Schreibstil ist dabei auch die ganze Zeit sehr fachlich, mir fehlt hin und wieder die persönliche Note der Autorin. So kann das Lesen an der ein oder anderen Stelle auch schon mal recht zäh sein. Will man sich allerdings bilden, macht man mit diesem Werk nichts falsch. Ich habe nämlich das eindeutige Gefühl, dass die Autorin wirklich weiß wovon sie spricht, sprich sich mit der Materie sehr gut auseinander gesetzt hat. Allein das lange Literaturverzeichnis am Ende spricht da schon für sich
Ich persönlich wollte mich durch dieses Buch nicht nur weiterbilden, sondern mich vor allem noch mal ein wenig besser kennen und verstehen lernen, da ich mich von Heißhungerattakten selber nicht gänzlich freisprechen kann. Daher fand ich die verschiedenen Heißhunger-Typen sehr spannend kennen zu lernen, die die Autorin hier beleuchtet und die Tests insgesamt auch sehr gut, die der Leser hier durchführen kann, um herauszufinden, wo man sich selbst am besten einordnen kann. Denn ist einmal klar, zu welchem Typus man gehört, kann einfach mehr auf die Persönlichkeit eingegangen werden. Hier werden verschiedene Ansätze geboten.
Allerdings werden hier auch Vermutungen aufgestellt oder gar Aussagen getroffen, die meiner Meinung nach mit großer Vorsicht zu genießen sind. Denn nur weil mal x oder y auf den Leser bzw. Betroffenen zutrifft, heißt das nicht gleich, dass dieser einem speziellen Krankheitsbild unterliegt. Das kann dem Ein oder Anderen sicher auch etwas negativ aufstoßen und durchaus skeptisch werden lassen, wenn dem dann nicht so ist. Ausnahmen bestätigen schließlich immer die Regel.
Ich persönlich konnte aus "Die Heißhunger-Kur" eine Menge mitnehmen – auch, wenn ich dabei oftmals auch nur "altes" Wissen von mir aufgefrischt habe. Die ein oder andere neue Erkenntnis war für mich aber auch dabei und die Dinge, denen ich eher kritisch gegenüberstehe, habe ich einfach nicht den Raum gegeben, mich zu sehr negativ zu beeinflussen. Insgesamt durchaus lohnenswert, wenn auch sehr langatmig.
Ich vergebe demnach eine Lese- und Kaufempfehlung und 4 Sterne ****