Meine Meinung:
Die "Plötzlich Fee"-Reihe der Autorin hatte mich total überzeugt. Damals fand ich insbesondere die Atmosphäre, die die Autorin in ihrer neuen Welt schaffen konnte, besonders gut. Die Figuren waren mit Liebe zum Detail konstruiert, wodurch man wirklich in die Geschichte eintauchen konnte. Aufgrund der guten Erfahrungen mit der Autorin, hatte ich hier auf eine atmosphärische Story im Leben der Drachen gehofft. Leider bekommt man aber nur wenig Atmosphäre und wenig Drachen - und das ist ziemlich schade.
Ember ist ein Drache und befindet sich in ihrer Ausbildung. Dabei lernt sie sich erst einmal in der Menschenwelt zurecht zu finden und sich anzupassen. Dabei trifft sie auf Garret und erfährt zum ersten Mal, was eigentlich Liebe ist. Was sie nicht weiß - Garret ist ein Krieger und sucht Drachen, um diese zu töten. Doch auch Garret selbst stellt plötzlich sein Tun in Frage, da Ember eben so anders ist als die Kreaturen, die er bisher getötet hat. Aber natürlich gibt es da noch einen Drachen von dem Ember ebenfalls nicht abgeneigt ist - schwupps - da haben wir die klassische Dreieck-Liebesbeziehung, die wir doch alle so lieben..... nicht!
Ich denke, diese typische Liebesbeziehung, bei der sich die Protagonistin nicht richtig entscheiden kann, hängt uns allen schon zum Halse raus. Und leider bleibt das nicht das einzig Bekannte in der Story. Der Verlauf ist sehr ähnlich zu vielen anderen Fantasy-Geschichten. Es wird dadurch vorhersehbar, langatmig und wenig spannend. Ich hatte immer wieder gehofft, dass die Autorin vielleicht etwas mehr Atmosphäre schaffen kann, indem sie uns die Welt der Drachen näher bringt - das gelingt ihr allerdings nicht, da die Drachen auch einfach eine zu geringe Rolle spielen. Wir erleben eigentlich sehr wenig aus der Drachenwelt, bekommen nur kleine Wissenshappen hingeschmissen, die Kleinigkeiten über diese Welt preis geben, aber so richtig atmosphärisch und neu wirkt das Ganze dabei leider nicht. Es fehlt einfach die gewisse Originalität, die Liebe zum Detail und das Erfrischende. Für mich wirkte alles sehr ausgelutscht und "zu oft erzählt". Die Figuren bleiben dabei flach und facettenlos. Mit "Plötzlich Fee" und den vielen lieben Figuren aus der Reihe kann dieser Reihenauftakt leider so gar nicht mithalten.
Man muss dem Buch aber zu Gute halten, dass zumindest die Drachenidee nicht schlecht ist (wenn auch extrem ausbaufähig) und der Epilog ziemlich viel wieder raushaut. Der Epilog macht nämlich sehr viel Lust auf mehr und lässt auf ein tolles Gefühlschaos und viel Spannung hoffen. Ich habe also Lust auf Band 2, obwohl mich Band 1 wahrlich nicht vom Hocker gehauen hat.
Fazit:
Die Drachenidee ist super, aber sehr ausbaufähig. Die Dreieck-Liebesbeziehung überwiegt (mal wieder), wobei die Drachen einfach zu kurz kommen. Die Atmosphäre und die Liebe zum Detail, die ich von anderen Büchern der Autorin gewohnt war, fehlte mir hier völlig. Dafür ist das Buch definitiv auch für Nicht-Fantasy-Liebhaber geeignet, weil eben die Drachen gar nicht so eine riesige Rolle spielen. Leider nur 3 Sterne, auch wenn das Ende sehr viel Lust auf mehr macht.