potenzial nicht ausgeschöpft
Als ich das Buch anfing habe ich doch etwas anderes erwartet als das heutige England. Irgendwie habe ich erwartet das es eher Mittelalter oder so spielt aber nun gut. Die Hexen hier haben noch mit den ...
Als ich das Buch anfing habe ich doch etwas anderes erwartet als das heutige England. Irgendwie habe ich erwartet das es eher Mittelalter oder so spielt aber nun gut. Die Hexen hier haben noch mit den Nachwehen eines Krieges zu kämpfen. Dieser hatte vielen etwas genommen. Es gab nämlich eine Gruppe von Hexen die die Menschen unterdrücken wollten. So gibt es innerhalb der Hexen selber auch Spaltungen was auch nicht an den Kindheitsfreundinnen Helena, Elle, Niamh und Leonie vorbeigeht. Helena ist das Oberhaupt des obersten Hexenzirkels und hält dementsprechend alle Fäden in den Händen. Trotzdem gibt es ein Teil der Hexen die sich ausgeschlossen fühlen. Sie sind nicht mit den strengen Regeln einverstanden, da queere Hexen und Hexer alles andere als willkommen im Zirkel sind.
So passiert hier allerhand und vor allem gibt es hier viel Unverständnis auf beiden Seiten. Als dann noch der junge Hexer Theo auftaucht, mit unvollstellbaren Kräften, wird dieser zum Mittelpunkt einer alten Prophezeiung. Genau diese sorgt für viel Unmut und Sorge beim Zirkel da er den Untergang aller Hexer voraussieht.
Der Schreibstil war sehr gewöhnungsbedürftig, da hier alle Charaktere zu Wort kommen. Zudem fand ich das die Geschichte etwas überladen war. Die Geschichte greift viele soziale Themen, wie LGTBQIA – Rassismus, Transfeindlichkeit sowie Feminismus, auf die meiner Meinung auch sehr wichtig sind aber dadurch das soviel auf einmal angesprochen wird wirkt es als ob sich die Autorin hier ein wenig übernommen hat.
Ich habe mir hier auch sehr viel mehr an Spannung und viel mehr Fantasy vorgestellt aber irgendwie war da nicht viel. Dabei gab es hier so viele tolle Gelegenheiten diese einzubringen, mit Voodoo Zauber, der Besessenheit sowie die Hexenkriege. Es ist nicht so das die Ansätze nicht dagewesen wären aber es fehlte irgendwie an der großen und ganzen Umsetzung. Vieles wurde einfach nur kurz angeschnitten und das wars dann aber auch. Gerne hätte ich viel mehr darüber erfahren. Auch konnte mich die Story um die junge Transhexe Theo nicht wirklich mitnehmen. Dadurch das sie selbst nicht zu Wort kommt und man alles nur über dritte erfährt hat mich das leider kaum berührt. Das macht schon viel aus finde ich, gerade durch das Thema möchte man ja das die Charaktere in ein besonderes Licht rücken, so wirkte alles eher blass und austauschbar.
“Der Hexenzirkel der Majestät. Das begabte Kind” ist ein durchaus interessantes Buch mit vielen wichtigen Themen aber leider konnte es mich nicht ganz von sich überzeugen, allem voran lag es daran das das Hexen Thema selbst ziemlich zu kurz kam. Es gab viele gute Gelegenheiten die aber immer nur kurz angeschnitten wurden was sehr schade war. Aber vielleicht ist es ja eine Geschichte für den ein oder anderen der eine Coming of Age Geschichte sucht.