Gute Ansätze, schlechte Umsetzung
In "Infinity Alchemist" von Kacen Callender begleiten wir den jungen Alchemisten Ash durch eine Welt voller Gefahren und treffen auf viele unterschiedliche Protagonisten. Zwei davon sind Ramsay und Callum, ...
In "Infinity Alchemist" von Kacen Callender begleiten wir den jungen Alchemisten Ash durch eine Welt voller Gefahren und treffen auf viele unterschiedliche Protagonisten. Zwei davon sind Ramsay und Callum, die dafür sorgen, dass nicht nur Alchemie in dieser Geschichte zu finden ist, sondern auch die Liebe.
Die Geschichte rund um Ash startet vielversprechend, auch wenn es etwas verwirrend sein kann zu Beginn, findet man in die Geschichte. Bis sich größere Verwirrungen einschleichen. Wie zum Beispiel der Fakt, dass Ramsay das Geschlecht ändern kann. So wechseln ganz plötzlich die Pronomen und man fragt sich, ob man es auf einmal mit einem anderen Charakter zu tun hat. Zwar findet man sich irgendwann damit ab, aber trotzdem wäre es schön gewesen im Vorhinein darauf hingewiesen zu werden, dass Ramsay so etwas kann. Dies ändert deshalb aber nichts an dem Fakt, dass Ramsay als Charakter wirklich interessant ist. Besonders die Vergangenheit und die Familiengeschichte sorgen für interessante Momente.
Doch genau wie bei Ash bekommt man das Gefühl, dass ihre Handlungen nicht ihrem Alter entsprechen. So ging mir Ash mit seinem Verhalten irgendwann sehr auf die Nerven. Einzig Callums Handlungen waren zum Großteil nachvollziehbar, was super schade ist. In jedem der drei liegt viel verstecktes Potenzial, das nicht genutzt wurde.
Bei dem Plot ist es ebenfalls so. Viele starke Ideen, die nicht richtig ausgearbeitet wurden. Stattdessen wird alles in die Geschichte geworfen, anstatt sich auf zwei bis drei Sachen zu fokussieren und diese bis und kleinste Detail auszuarbeiten. Deshalb kam für mich auch nie richtige Spannung auf. Denn wenn eine Szene auch nur Andeutungen gemacht hat, spannend zu werden, gab es direkt eine Lösung und die Sequenz war vorbei. Und so ist man von Szene zu Szene gesprungen.
Was noch auffällig ist, sind die Massen an Fehlern, die in diesem Buch auftauchen. So fehlt in einem Satz mal ein Wort oder der Name vom Protagonisten wird dreimal unterschiedlich geschrieben. Dazu kommen fehlende Absätze, die einen Cut und den Sprung zur nächsten Szene kennzeichnen würden. Zwar ist der Schreibstil recht angenehm, aber durch die Fehler wurde das Lesen zwischendurch zur Herausforderung.
Immer wieder hatte ich das Gefühl, dass mehr Arbeit in das Äußere als das Innere gesteckt wurde.
Schlussendlich bleibt mir zu sagen, dass ich besonders die Welt, und er die Geschichte spielt, interessant finde und mich gerne mehr damit auseinandergesetzt hätte.
Alles in allem ist so unfassbar viel Potenzial ungenutzt geblieben, dass ich leider keine Empfehlung aussprechen kann.