Ich lese eher selten Liebesgeschichten, aber diese hat mich komplett gefesselt und emotional sehr berührt
Das Buch wird vor allem von Paige als Hauptprotagonistin dominiert.
Sie lebt bei ihrer Mutter, nachdem ihr Vater sie vor Jahren verlassen hat. Paige hat ein sehr gutes Verhältnis zu ihrer Mutter und ist ihr mehr als Dankbar für alles was diese für beide tut. Sie ist liebevoll, einfühlsam, unsagbar gutherzig und stets darauf bedacht das es anderen gut geht. Doch eines, kann sie nicht steuern und das sind ihre Panikattacken. Kaum einer weiß davon, denn dies hält sie Geheim.
Eine Protagonistin, die mir von Anfang an mehr als sympathisch war und ich mich komplett in sie hineinversetzen konnte. Sie ist nicht aalglatt, hat Ecken und Kanten und ist in ihren Handlungen nicht immer nachvollziehbar. Aber gerade das macht sie aus, weil sie oftmals selbstlos handelt, ohne Rücksicht auf Verluste und sich und ihre Bedürfnisse nach hinten stellt.
Ihr cooler Gegenpart ist Fitz. Paiges heimlicher Schwarm und bester Freund. Leider hat sie ihn nie für sich alleine, den Fitz ist auch der Mädchenschwarm der ganzen Schule und hat immer wieder eine neue Freundin an seiner Seite. Allerdings hält die Verliebtheit bei Fitz nicht immer lange an, er langweilt ich schnell. Das Einzige was bestand hat ist Paige. Trotz seiner Flatterhaftigkeit, ist er super sympathisch, smart, charismatisch und liebevoll.
Der Schreibstil ist leicht füßig, flüssig, schnell lesbar und einfach wunderbar gradlinig. Es wird auf verschachtelte Sätze verzichtet und man kann es schnell herunterlesen. Das Buch wird aus der Sicht von Paige erzählt und die Kapitel immer abwechselnd entweder aus NCY oder der Berghütte. Dies hat am Anfang ein wenig gedauert, in diese Art der Technik beim lesen einzufinden, aber wenn man es einmal geschafft hat, läuft es wie von selbst.
Was der zentrale Punkt in der Story ist, sind die Angststörungen von Paige. Sie leider unter ständigen Angstattacken, die ihr das Leben schwer machen. Fitz allerdings kann ihr helfen, denn er hat sich verschiedene Methoden überlegt, wie er es immer wieder schafft Paige aus der Attacke zu befreien.
Nur ihre engsten Freunde wissen davon, allerdings gehen sie damit so locker um, dass sie Paige niemals das Gefühl geben, krank oder anders zu sein.
Weil Paige denkt, dass Fitz sich niemals in sie verlieben würde, weil sie so ist wie sie ist, flüchtet sie sich in die Arme von Harrison, ihrem Tourguide in NCY, um schnell festzustellen, er ist ihr keine Hilfe, wenn wieder eine Attacke naht. Nein, sie braucht Fitz.
Der Umgang mit dem Thema Angststörung und Panikattacken wurde hier wunderbar umgesetzt. Der Leser wird nicht überfrachtet, sondern ganz lange mit dem Thema konfrontiert, seinen Auswirkungen auf das tägliche Leben und den Möglichkeiten, diesen Attacken entgegen zu wirken.
Das Paige beide Reisen erleben kann, hat vor allem damit zu tun, dass sie eine Kopfverletzung erleidet. Sie durchlebt daher beides und wurde mit vielen Gefühlen konfrontiert. Zum einen die zarten Bande, die knisternde Atmosphäre mit Fitz, aber auch die Hilflosigkeit und Angespanntheit als Paige alleine ist und sich in einer Attacke verrennt. Beides wird unsagbar gut geschildert und man kann sich richtig hineinfühlen in das was sie durchmacht.
Natürlich spielt auch die Liebe eine große Rolle in diesem Buch. Aber, sie ist so wunderbar eingebunden in das Geschehen, dass ich nicht das Gefühl habe von dieser überfrachtet zu werden. Es hat sich viel mehr gut eingefügt und mich eher neugierig gemacht, wie sie sich entscheiden wird.
Alleine das hat für eine gewisse Spannung gesorgt, mitzufiebern, wie es ausgeht. Wer ihr eine Chance gibt, eine Chance für sie und ihre Panikattacken, ihre Ängste aber auch gleichzeitig eine Chance für ihr weiteres Leben. Denn Paige weiß, dass sie irgendwann Hilfe brauchen wird. Denn nur mit dieser, kann sie endlich Frei sein und tief durchatmen ohne Angst haben zu müssen.
Aber wer wird da an ihrer Seite sein?
Meine Bewertung: 5 Sterne
Auch wenn ich dieses Buch im Sommer am Strand gelesen habe, es eigentlich im Winter spielt, habe ich mich mehr als gut unterhalten gefühlt und die gemeinsame Reise mit Paige sehr genossen. Sie hat mich ein stückchenweit nachdenklich gemacht, traurig und wehmütig! Denn Paige kämpft für etwas, dass für uns andere unvorstellbar ist. Und dieses Buch ist eine Reise, die uns ein Stückchen mitnimmt in ihr Leben. Eine Geschichte, die mich komplett berührt hat!