Sehr langatmiger, weitgehend spannungsarmer Thriller mit einer Prise Erotik
Einen knappen Einblick in die Handlung erlaubt die Kurzinfo hier auf der Buchseite. Ich ergänze lediglich meine persönliche Meinung:
Es ist erst etwas über zwei Monate her, da habe ich den Vorgängerband ...
Einen knappen Einblick in die Handlung erlaubt die Kurzinfo hier auf der Buchseite. Ich ergänze lediglich meine persönliche Meinung:
Es ist erst etwas über zwei Monate her, da habe ich den Vorgängerband "Dornenkleid" gelesen. Es ist bezeichnend, dass mir die damalige Handlung bei der Lektüre des neuen Buches nur noch sehr vage in Erinnerung ist, obwohl recht häufig Bezug auf dortige Geschehnisse genommen wird. Auch das neue Buch wird vermutlich nicht lange in Erinnerung bleiben.
Das liegt einerseits daran, dass die Autorin bei bisher allen Büchern der "Dornen-Reihe" eigentlich immer ein und dem demselben "Strickmuster" folgt. Also einem Mix aus leichter Spannung, gewürzt mit einem kleinen Schuss Erotik. Das wäre ja alles so in Ordnung, wenngleich nun wirklich kein neuer Einfall.
Leider wird der Lesespass durch massive, sehr ärgerliche Längen deutlich eingeschränkt. Ausserdem bezieht sie eine sehr grosse Anzahl von Figuren in die Handlung ein - fast alle nämlich, die schon in den Vorgängerbänden eine Rolle gespielt haben. Das hat normalerweise zwar einen positiven Effekt; hier aber nicht. Es sind einfach zu viele, die noch dazu in komplizierten Verhältnissen zueinander stehen. Alle sind miteinander verschwistert, verschwägert, verheiratet, verliebt oder sonst wie verbandelt.
Da verliert der Leser schnell den Überblick.
Die Charaktere sind sehr einseitig gezeichnet: Alle haben "ein schweres Päckchen zu tragen", sind seelisch verletzt und traumatisiert. Dabei aber trotz allem bis zur Selbstaufgabe edel und gut; bis auf die Bösewichte natürlich...!
Einen richtigen Spannungsbogen gibt es nicht. Die Handlung plätschert so vor sich hin, unterbrochen von endlosen, langatmigen Dialogen und ab und zu ein wenig (echt schöner) erotischer Liebespassagen. Erst im letzten Drittel kommt Spannung auf, endlich!
Das ist ein guter Kunstgriff der Autorin, bleibt doch beim Lesende ein positiver letzter Eindruck zurück. Ich werde diesmal aber nicht darauf hereinfallen und verweigere den (bei "Dornenkleid" noch gewährten) Bonuspunkt.