Nettie leidet unter der Rutschpartie, die sie absolviert hat, und kann sich nicht vorstellen nochmal ins Hasenkostüm zu klettern. Doch es bleibt ihr nichts anderes übrig, denn ihr Job ist in Gefahr. Also stellt sie sich den Aufgaben und kommt nebenbei mit ihrem Schwarm, dem Musiker Jamie, näher in Kontakt. Sie verguckt sich mehr und mehr in ihn, aber hält ihre Vergangenheit zurück. Bis sie Nettie zum Verhängnis wird…
Nettie wirkt sehr sympathisch, auch wenn sie mir ab und zu bezüglich ihrem Verhalten „ich finde keine passende Wohnung und bleibe Zuhause“ auf die Nerven ging. Sie bleibt bei ihrem Vater zu Hause und traut sich nicht, den nächsten Schritt zu wagen.
Jules ist die beste Freundin von Nettie und zeitgleich auch eine Arbeitskollegin. Zusammen sind sie ein eingespieltes Team, was sich auch bei der Hasensache deutlich zeigt – auch wenn Nettie sich mit ihrer Rolle nicht so wohl fühlt.
Zwar macht Jules einen netten Eindruck, aber ich war mir auch sicher, das sie ihre Freundin sofort ins Messer laufen lassen würde, wenn Jules was nicht passt.
Dan ist der beste Freund und irgendwie auch große Bruder von Nettie – sie verbringen viel Zeit zusammen. Er arbeitet als Klempner, eine Rebellion gegenüber seiner Eltern.
Dan macht einen sympathischen Eindruck und ich hatte nie das Gefühl, das er tiefere Gefühle für Nettie hat. Irgendwie fehlte mir da was, um es zu sehen.
Jamie ist Musiker und unglaublich erfolgreich. Sein Leben besteht aus Tourneen, Reisen und kleineren Auftritten. Wirklich Zuhause ist er schon lange nicht mehr gewesen. aber dieses Jahr will er sich nach Weihnachten eine Auszeit nehmen. Eines Tages wird ihm ein Video von einem blauen Hasen auf einer Piste gezeigt und er entscheidet sich der Frau im Kostüm zu folgen. Nimmt Kontakt auf und am Ende steht er mit ihr zusammen auf der Bühne…und verguckt sich in sie. Aber haben sie überhaupt eine Zukunft?
Jamie fand ich leider nicht sonderlich sympathisch, was vielleicht auch daran lag, das er recht oberflächlich blieb. Man erfährt zwar ein paar Hintergründe über seine Familie oder sein Leben, aber er bleibt trotzdem austauschbar. Niemand an den man sich nach dem Lesen des Buches noch erinnern würde.
Der Schreibstil ist schlicht und einfach gehalten, sodass man die Geschichte ohne Verständnisschwierigkeiten lesen kann. Erzählt wird nur aus der Sicht von Nettie, was zwar einen Einblick in ihre Gefühls- und Gedankenwelt gibt – aber auf Dauer auch recht langweilig wurde. Ein paar Kapitel aus der Sicht von Jamie oder der Mutter von Nettie wäre interessant gewesen.
Die Grundidee, das sich eine gestandene Frau und ein bekannter Musiker (beide Mitte 20) ineinander verlieben und mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben, ist nicht schlecht gewesen. Hätten sich die Charaktere entsprechend ihres Alters verhalten – für mich wirkten alle Charaktere (Haupt- und Neben-) wie Teenager, die keinen wirklichen Plan vom Leben haben. Und von dieser Art von Geschichten gibt es mehr als genug.
Die Handlung rund um die Mutter fand ich furchtbar – wie kann man nur so kaltherzig sein und alle verlassen – ohne das die Familie weiß, wo die Mutter / Ehefrau hin ist, nur weil diese deren Einstellung nicht akzeptieren kann? Irgendwie passte das alles für mich auch nicht zur Mainstory. Auch im Bezug auf Dan, wo im Klappentext „…auch noch Netties bester Freund Dan, der den einen Kuss zwischen ihnen nicht vergessen kann..“ steht, und in dieser Hinsicht so gut wie nichts passiert. Es gibt zwar ein paar leichte Eifersüchteleien, aber mehr nicht. Warum erwähnt man es dann überhaupt?
Alles in allem blieb „Winterglücksmomente“ hinter meinen Erwartungen zurück, da ich einfach auf eine tiefer gehende Liebesgeschichte gehofft habe.