Cover-Bild Eines Tages in der Provence
18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diana
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 10.09.2018
  • ISBN: 9783453292116
Karine Lambert

Eines Tages in der Provence

Roman
Pauline Kurbasik (Übersetzer)

Ein beschauliches südfranzösisches Dorf ist in Aufruhr: Der prachtvolle alte Baum auf dem Marktplatz soll gefällt werden. Wo, wenn nicht in seinem wohltuenden Schatten, wird die Barbesitzerin Suzanne Pastis servieren, wo Manu Artischocken verkaufen? Der junge Clément liebt es, in den Ästen zu klettern, und die Schwestern Adeline und Violette tröstet nichts so sehr wie der Anblick der Blätter, die sich seit ihrer Kindheit im Sommerwind wiegen. Widerstand formiert sich unter den Dorfbewohnern. Und auch der Baum, der seit Jahrzehnten das Kommen und Gehen auf dem Platz verfolgt, wird von ihren Emotionen mitgerissen.

Bestsellerautorin Karine Lambert erzählt warmherzig und voller Poesie von den großen und kleinen Wahrheiten des Lebens und unserer tiefen Verbindung zur Natur.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.10.2018

Der Mensch und die Natur

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Diese beschauliche Geschichte spielt nur wenige Wochen im März in einem französischen Dorf, wo die über 100 Jahre alte Platane auf dem Marktplatz auf Anordnung der Gemeindeverwaltung gefällt werden soll. ...

Diese beschauliche Geschichte spielt nur wenige Wochen im März in einem französischen Dorf, wo die über 100 Jahre alte Platane auf dem Marktplatz auf Anordnung der Gemeindeverwaltung gefällt werden soll. Die Dorfbewohner gründen rund um den pfiffigen Schuljungen Clément eine Initiative, um das zu verhindern. Die Dorfbewohner und der Baum sind es dann auch, die im Mittelpunkt stehen: zwei betagte Schwestern, die junge Frau Fanny, die Wirtin Suzanne, der herumvagabundierende Manu, der entscheidungsunfreudige Raphael, der sich strikt an Regeln haltende Gemeindearbeiter Francois, und eben die Platane. Sie ist die älteste Dorfbewohnerin, sie weiß um die Geheimnisse der Menschen, ohne sie jemals zu verraten, war Zeugin von tragischen und freudigen Ereignissen, wurde schon von so vielen Kindern beklettert. Dieser Baum ist mehr als eine Pflanze, er ist ein Wesen, das Herz des Dorfes.
Das eigentlich Faszinierende an dem Buch ist, dass sich der Leser quasi hineinversetzt fühlt auf diesen Marktplatz und teilnimmt an den Sorgen der Bewohner und eben des Baumes. Ein ungewöhnlicher, aber interessanter Clou ist auch, dass der betroffene Baum als Ich-Erzähler eingebunden ist und wir so seine Sichtweise und seine Gefühlswelt kennenlernen. Alles wird sehr warmherzig erzählt.

Veröffentlicht am 09.10.2018

Warmherzig und voller Poesie wird hier eine Geschichte erzählt von den großen und kleinen Wahrheiten und Weisheiten des Lebens und von der tiefen Verbindung von Menschen mit der sie umgebenden Natur.

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Karine Lambert, Eines Tages in der Provence, Diana Verlag 2018, ISBN 978-3-453-29211-6

Ihren letzten Roman „Und jetzt lass uns tanzen“, in dem sie eine späte Liebe zweier zuvor allein lebenden alten Menschen ...

Karine Lambert, Eines Tages in der Provence, Diana Verlag 2018, ISBN 978-3-453-29211-6

Ihren letzten Roman „Und jetzt lass uns tanzen“, in dem sie eine späte Liebe zweier zuvor allein lebenden alten Menschen warmherzig und liebevoll beschreibt, habe ich im vergangenen Jahr mit großer Begeisterung gelesen. In einer Rezension schrieb ich über die beiden:
„Gegen alle Widerstände der jüngeren Mitglieder ihrer beiden Familien führen sie ihre Beziehung nach der Kur weiter und sie öffnen sich wieder dem Leben und der Liebe. Sie wagen es, sich neu auf einen anderen Menschen einzulassen. Sie schaffen es, sich ihr bisheriges Leben zu lassen und es zu würdigen und können so miteinander etwas völlig Neues erleben. Ja, auch im Alter geht das, sich neu einzulassen und trotz knapper Zukunft noch einmal neu zu beginnen.“

Auch in ihrem neuen Roman beschreibt Karine Lambert, wie Menschen gegen alle Widerstände sich zusammentun und etwas nicht für möglich Gehaltenes erreichen. Sie entführt in diesem kleinen Roman ihre Leser in ein kleines Dorf in der Provence. Dort steht auf dem Marktplatz ein prächtiger über einhundert Jahre alter Baum, eine Platane, die schon Generationen im Sommer ihren Schatten gespendet hat, unter dem Markttage stattfinden und ausgelassene Feiern. Ein wunderbarer Ort der Kommunikation und Gemeinschaft. Suzanne, die Besitzerin der Bar serviert dort ihren Gästen vom Frühjahr bis in den späten Herbst Pastis und andere Leckereien, Manu verkauft seine Artischocken, der junge Clement liebt es in seinen Ästen herumzuklettern, wie so viele Kinder vor ihm und die beiden uralten Schwestern Adeline und Violette erinnert er an ihre Jugend, als sie in zwei junge Männer verliebt waren, die aber dann im Krieg gefallen sind.

Nun hat der Bürgermeister beschlossen, dass der alte Baum gefällt werden soll und seinen Mitarbeiter Francois Lebrun damit beauftragt, eine entsprechende Ankündigung mit dem Datum der Fällung an den Stamm des Baumes zu hängen.

Alle regen sich furchtbar auf, scheinen aber das Schicksal des Baumes für besiegelt zu halten und zu resignieren. Doch Clement ist nicht bereit, das hinzunehmen und er beginnt Zettel aufzuhängen, die auf die Fällung hinweisen und zum Protest auffordern. Selbst einen Brief an den Staatspräsidenten schreibt er. Schon nach wenigen Tagen hat er viele Menschen aus dem Dorf überzeugt und sie formieren ihren Widerstand für die Rettung des Baumes.

Liebevoll werden die Anwohner rundum den Marktplatz von Karine Lambert proträtiert und ihre Geschichte wird erzählt. Beginnend mit dem 1, März, als Francois Lebrun die Ankündigung an den Baum hängt bis zum 21. März, als sich alles aufklärt, schildert die Autorin durchaus spannend, mit welchen tiefen Emotionen die Bewohner um den Erhalt ihres Baumes kämpfen. Der, und das ist das Fantasyelement in dem Buch, selbst mit seinen Erinnerungen zu Wort kommt.

Warmherzig und voller Poesie wird hier eine Geschichte erzählt von den großen und kleinen Wahrheiten und Weisheiten des Lebens und von der tiefen Verbindung von Menschen mit der sie umgebenden Natur.



Veröffentlicht am 17.10.2018

Stimmt nachdenklich über unsere Verbindung zur Natur und das Leben im Zeitablauf

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„Eines Tages in der Provence“ von Karine Lambert beschreibt den rührenden Einsatz der Bewohner eines Dorfs in Südfrankreich für den Erhalt der Platane, die den Marktplatz ihres Ortes schmückt. Es sind ...

„Eines Tages in der Provence“ von Karine Lambert beschreibt den rührenden Einsatz der Bewohner eines Dorfs in Südfrankreich für den Erhalt der Platane, die den Marktplatz ihres Ortes schmückt. Es sind nur wenige Tage, genauer gesagt 21, von der Ankündigung des Fällens bis zu dessen Vollzug die den Anwohnern bleibt.

Die Autorin überraschte mich von Beginn an dadurch, dass sie den betroffenen Baum als Ich-Erzähler sprechen lässt. Aufgrund dieser Sichtweise machte sie mir als Leser deutlich, welche Kraft ein solch lange existierender Baum aussenden kann und wie machtlos er ist gegen den Unbill der Zeit. Die Einwohner des Dorfs fühlen sich ihm auf vielfache Weise verbunden beispielsweise als Träger von Lampions zu besonderen Festen, durch das Sitzen in seinem Schatten oder dem Zuhören beim Rascheln seiner Blätter im Wind.

Es sind die unterschiedlichsten Charaktere die Karine Lambert zum Widerstand gegen die Fällung zusammen kommen lässt. Den Impuls dazu gibt der erst 10 Jahre alte Clément. Mit dabei sind unter anderem aber auch zwei über neunzigjährige Schwestern, die Barbesitzerin am Marktplatz und die Foodstylistin Fanny, die im dritten Stock eines Gebäudes mit Blick auf die Platane wohnt. Einzig der Gemeindediener Francois handelt entsprechend der Anweisungen seines städtischen Arbeitgebers. Er hält den Platz sauber und daher ist ihm das Abholzen gar nicht so unrecht, denn dann braucht er im Herbst nicht so viel Laub zu fegen …

Vielleicht hat so ein einzelner Baum nicht die gleiche Bedeutung für uns wie zum Beispiel der Hambacher Forst. Aber Karine Lambert hat eine so warmherzige Erzählweise, dass ich mich von der ersten Seite ebenso wie die Dorfbewohner um die Platane sorgte. Der Originaltitel des Romans, der übersetzt „Ein Baum, ein Tag“ lautet, machte mir deutlich, wie es innerhalb weniger Stunden zu einer kompletten Veränderung im öffentlichen Erscheinungsbild eines Ortes kommen kann durch das Verschwinden einer inzwischen zur Institution gewordenen Platane. Ich hoffte von Beginn an, dass es gelingen wird, den Baum zu retten, was eine gewisse Spannung in den Roman brachte. Von Bedeutung bei dieser Geschichte ist vor allem, dass grundsätzlich das Reden und Handeln miteinander über Dinge für die man sich gemeinsam interessiert einander näher bringen.

Karine Lambert schreibt einfühlsam in einem leicht lesbaren und einnehmenden Schreibstil, der jedoch einer heiteren Leichtigkeit in manchen Szenen nicht entbehrt. Der Roman stimmt nachdenklich über unsere Verbindung zur Natur und das Leben im Zeitablauf an sich. Gerne empfehle ich den Roman weiter.

Veröffentlicht am 18.11.2018

Eine Hommage an die Achtsamkeit

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„Eines Tages in der Provence“ führt den Leser in ein kleines Dörfchen. Mittelpunkt dieses Örtchens ist eine uralte Platane.
Das Cover gibt einen guten Eindruck der Szenerie vor lavendelfarbenem Hintergrund ...

„Eines Tages in der Provence“ führt den Leser in ein kleines Dörfchen. Mittelpunkt dieses Örtchens ist eine uralte Platane.
Das Cover gibt einen guten Eindruck der Szenerie vor lavendelfarbenem Hintergrund - DIE Farbe der Provence.
Nun sollen die Bewohner dieses Baums jedoch beraubt werden. Einfach so.
Klar, dass zu diesem Vorhaben jeder eine Meinung und etwas zu sagen hat...
Ein Schüler, der sogleich zum Protest aufruft, Besucher und Dienstleister des Dorfes und nicht zuletzt auch der Gemeindearbeiters, der den Baum fällen soll sowie die Platane selbst....

Das Buch wirkt hochwertig verarbeitet, Hardcover mit farblich abgestimmtem Lesebändchen.
Die Schrift ist recht groß, jedoch besser als zu klein.

Auch die Idee der Handlung ist wunderbar - und ebenso überzeugend umgesetzt, finde ich. Man lernt viele Menschen kennen, die irgendeinen Bezug zum baum haben oder plötzlich wahrnehmen. Man fühlt sich als Leser unter ihnen, als würde man die Dinge nicht lesen, sondern von ihnen persönlich erzählt bekommen, in diesem französischem Ambiente.
Alle Charaktere haben etwas Interessantes an sich, das man als Leser gespannt verfolgt. Manche bleiben einem gut im Gedächtnis, andere wirken eher blass. Wie im wahren Leben auch!

Das Buch lässt alles geschehen.
Große Spannungsmomente bleiben aus.
Aber es ist schließlich ein Roman.
Und dazu einer, dessen Absicht es, denke ich ist, Menschen Achtsamkeit wieder näher zu bringen. Das Beachten der Umwelt, der Menschen, ihren Gedanken und den Dingen, die sie steuern.
Aus dieser Sicht ist es für mich ein gelungenes kleines Büchlein.

Liebenswert, warmherzig und achtsam!

Veröffentlicht am 10.11.2018

Mein Freund, der Baum

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Eines Tages in der Provence
Eines Tages in der Provence
Karine Lambert
Rezension vom 10.11.2018 (3)

"Mein Freund, der Baum" war ein bekanntes Lied von Alexandra in den späten 1960er Jahren, das von der ...


Eines Tages in der Provence
Eines Tages in der Provence
Karine Lambert
Rezension vom 10.11.2018 (3)

"Mein Freund, der Baum" war ein bekanntes Lied von Alexandra in den späten 1960er Jahren, das von der engen Verbundenheit von Mensch und Natur erzählt, die durch einen brutalen Eingriff zerstört wird . Auch der Roman "Eines Tages in der Provence" von Karine Lambert greift diese Problematik auf. Ein beschauliches südfranzösisches Dorf ist in Aufruhr: Der prachtvolle alte Baum auf dem Marktplatz soll gefällt werden. Wo, wenn nicht in seinem wohltuenden Schatten, wird die Barbesitzerin Suzanne Pastis servieren, wo Manu Artischocken verkaufen? Der junge Clément liebt es, in den Ästen zu klettern, und die Schwestern Adeline und Violette tröstet nichts so sehr wie der Anblick der Blätter, die sich seit ihrer Kindheit im Sommerwind wiegen. Widerstand formiert sich unter den Dorfbewohnern. Und auch der Baum, der seit Jahrzehnten das Kommen und Gehen auf dem Platz verfolgt, wird von ihren Emotionen mitgerissen.

Das Cover ist kunstvoll gestaltet und wirkt sehr ansprechend. Der Betrachter bickt auf einen großen Baum, der den Mittelpunkt eines Dorfplatzes bildet und alle Häuser, die um ihn herum gebaut worden sind, überragt. Sein Schatten fällt auf die Bewohner des Dorfes, die - wie Scherenschnitte aus einem vergangenen Jahrhundert - nur schememhaft zu erkennen sind. Der Titel bleibt bewusst vage und erinnert an ein Märchen aus längst vergangenen Zeiten, wie man es selbst gehört hat.

Karine Lambert erzählt eine unspektakuläre Geschichte, wie sie sich überall ereignen könnte. Das Geschehen wird aus mehreren Perspektiven geschildert, nicht nur die jungen und alten Dorfbewohnern, sondern sogar der betroffene Baum selbst kommt zu Wort und erzählt aus seiner Vergangenheit. Leider bleiben die menschlichen Protagonisten etwas blass. Der Leser muss sich mit winzigen Fragmenten aus ihrem Leben begnügen, so dass es schwierig ist, mit ihnen warm zu werden. Aber dennoch ist diese leise Geschichte anrührend. Denn der gemeinsame Kampf um den alten Baum eint die Bewohner des Dorfes, die nicht allzu viel Kontakt miteinander gepflegt haben. Sie werden wieder lebendig und entwickeln ein neues Gemeinschaftsgefühl. Trés charmant, n'est-ce pas?