Cover-Bild Mr. Hicks feiert Weihnachten
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Wunderlich
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 176
  • Ersterscheinung: 15.10.2019
  • ISBN: 9783805200516
Kate Roseland

Mr. Hicks feiert Weihnachten

Mortimer Hicks, 72 und seit Jahren verwitwet, legt Wert auf Ruhe, Ordnung und Sparsamkeit. Doch kurz vor Weihnachten gerät seine perfekt organisierte Welt aus den Fugen: Seine Nachbarin schiebt ihm ihren kleinen Sohn in die Tür, mit der Bitte, auf ihn aufzupassen. Dabei verabscheut Mortimer nichts mehr als Kinder, weil sie jedes seiner drei Prinzipien verletzen: Ruhe, Ordnung, Sparsamkeit. Und dann platzt auch noch Gwendolyn in sein Leben, eine resolute und ziemlich propere Museumswärterin. Unmöglich, wie forsch sie ihn immer zurechtweist! Trotzdem will sie Mortimer nicht aus dem Kopf gehen. Ohnehin ist ihm in letzter Zeit oft so anders, er leidet unter Schwächeanfällen und seltsamen Visionen. Wird er langsam senil? Oder ist das etwa...Liebe? In seinem Alter?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.11.2019

Besinnlich und schön

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An Weihnachten soll niemand allein sein



Wenn man sich das Buch mit seinem Cover anschaut, könnte man eine klassische Weihnachtsgeschichte vermuten. Wobei es natürlich auch eine Interpretationssache ...

An Weihnachten soll niemand allein sein



Wenn man sich das Buch mit seinem Cover anschaut, könnte man eine klassische Weihnachtsgeschichte vermuten. Wobei es natürlich auch eine Interpretationssache ist, was genau denn in dem Fall „klassisch“ ist.

Ich denke da sofort an „Der kleine Lord“. Eine Weihnachtsgeschichte, die nie aus der Mode geht, weil deren Inhalt soviel Liebe und Wärme versprüht. Weil Nächstenliebe, Barmherzigkeit und das Beisammensein eine große Rolle spielen und weil man am Ende, vor Freude, sogar ein paar Tränchen vergießt.

Mortimer Hicks, 70 Jahre alt, ist ähnlich wie der Großvater vom kleinen Lord Fauntleroy. Zwar nicht ganz so griesgrämig, aber andere Leute meidet er, seit dem Tod seiner geliebten Frau Margaret. Er lebt seinen Alltag nach einer festen Struktur. Alles ist durchgetaktet, da wirft es ihn schon ein wenig aus der Bahn, als sich eines Tages ein kleiner, ausgehungerter Kater in sein Leben schleicht, die Nachbarin ihn um einen Gefallen bittet und auch noch seine Hemden bei der Wäscherei vertauscht wurden.

Dass diese Unannehmlichkeiten sich ausgerechnet als das große Glück erweisen, hätte Mortimer, noch ein paar Wochen vor Heilig Abend, nie für möglich gehalten. Doch an Weihnachten, wo doch wirklich niemand allein sein sollte, schaut er besinnlich auf die lieben Menschen um sich herum, die ihn von nun an begleiten werden.

Was für eine süße traditionelle Weihnachtsgeschichte, die wieder einmal zeigt, dass die Lieben um uns herum das Wichtigste überhaupt sind.

Bis auf ein paar Kleinigkeiten, das waren die kurzen Zeitreisen von Mortimer, fand ich die Geschichte wirklich schön. Diese mysteriösen Zeitsprünge, da bin ich ehrlich, habe ich nicht wirklich verstanden und hätten für mich auch nicht sein müssen. Auch wenn die Tränchen am Ende ausblieben, möchte ich dieses Buch jeden der diese Art von Weihnachtsgeschichten liebt, weiterempfehlen.

Fazit:

Eine besinnliche, relativ kurze Weihnachtsgeschichte, die langsam anfängt, sich zum Ende hin aber steigert.

Veröffentlicht am 17.10.2019

Stimmungsvoller Weihnachtsroman mit Botschaft in wunderschöner Buchgestaltung

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Mortimer Hicks lebt in einem Vorort von London, ist seit sieben Jahren verwitwet und hat den Tod seiner Frau Margaret noch nicht richtig verwunden. Der pensionierte Buchhalter hat sich einen strengen Tagesablauf ...

Mortimer Hicks lebt in einem Vorort von London, ist seit sieben Jahren verwitwet und hat den Tod seiner Frau Margaret noch nicht richtig verwunden. Der pensionierte Buchhalter hat sich einen strengen Tagesablauf auferlegt und hasst es, wenn gewisse Vorkommnisse ihn aus dem zeitlichen Trott bringen. Doch eines Tages ist alles anders. Zunächst verschläft er, ein Unding! Dann läuft ihm eine abgemagerte rote Katze zu, die sich einfach in seine Wohnung drängt und sich nicht wieder verjagen lässt und die Reinigung im Ort, hat seine frisch gereinigten Hemden verschlampt- zu allem Überfluss wird er von einer neu zugezogenen Nachbarin gefragt, ob er für ein paar Stunden, während die Krankenschwester Dienst hat, auf deren kleinen Sohn Charlie aufpassen kann.

Außerdem scheint es mit seiner Gesundheit nicht zum Besten zu stehen. Mehrfach fällt er in Ohnmacht und erwacht im viktorianischen England. Mr. Hicks ist verwirrt. All diese Unannehmlichkeiten kurz vor dem Weihnachtsfest! Eigentlich hatte er doch geplant allein zu bleiben, denn er hasst Menschen um ihn herum, die seine Ruhe und Ordnung durcheinander bringen. Doch dann trifft Mr. Hicks ausgerechnet auf die Dame, die er im Verdacht hat, seine verloren geglaubten Hemden aus der Reinigung in ihrem Besitz zu haben. Gwendoline überrascht ihn mit ihrer Freundlichkeit und Herzensgüte…

Mit „Mr. Hicks feiert Weihnachten“, ist der Autorin Katharina Naumann alias Kate Roseland, eine stimmungsvolle, moderne Interpretation der Dickenschen Weihnachtsgeschichte gelungen. Mr. Hicks, der Romanheld ist anfangs ein grantiger älterer Herr, der seiner Frau, während diese noch lebte, seine zurückgezogene Art zu leben aufgezwungen hatte. Und auch nach ihrem Tod hat er noch nicht begriffen, worauf es im Leben wirklich ankommt. Die Menschen, die er in dieser Geschichte nacheinander kennenlernt, bringen ihn durch ihre Freundlichkeit und Geselligkeit aber zum ersten Mal ins Grübeln. Doch Mr. Hicks ist kein Ebenezer Scrooge. Sein Verhalten macht sehr schnell deutlich, dass er im Grunde seines Herzens, wie auch andere Akteure im Roman, einfach nur einsam ist und das Herz auf dem rechten Fleck hat.

Ich mochte diese, leider nur 173 Seiten kurze Weihnachtsgeschichte sehr, doch hätte ich es mir gewünscht, dass sie vielleicht noch etwas länger ausgefallen wäre. Denn dann hätte die Möglichkeit bestanden, die Romancharaktere noch ein wenig umfassender zu beschreiben; also dabei noch ein wenig mehr in die Tiefe zu gehen und ihnen dazu ein wenig mehr Dialoge auf den Leib zu schreiben. Dennoch, „Mr. Hicks feiert Weihnachten“, ist ein schöner Weihnachtsroman mit Botschaft und besonders gefreut hat es mich, dass die Autorin eine kleine Begebenheit aus einem meiner Lieblingsfilme „Notting Hill“, für eine ihrer Romanpassagen genutzt hat, die ich an dieser Stelle natürlich nicht preisgeben werde.
Richtig toll fand ich dazu die Buchgestaltung, so dass der Roman auch optisch ein Hingucker ist und sich perfekt als Weihnachtsgeschenk eignet.

Kurz gefasst: Stimmungsvoller Weihnachtsroman mit Botschaft in wunderschöner Buchgestaltung.