Dieses Buch enthält 28 Vorlesegeschichten über Minna, ein siebenjähriges Mädchen mit jeder Menge Fantasie und ständig neuen Erlebnissen.
Anfangs lernt man Minna kennen, die gerne Kartoffelpuffer ist, manchmal auch heimlich in der Nacht. Dabei trifft sie jeder Menge ungewöhnlicher kleiner Gestalten, die sie durch den Alltag begleiten und in ihr den Entschluß Ideen-Mechanikerin zu werden, reifen lassen. Minna trifft in ihrer Welt Entdecker, Könige, eine Blaubeer-Prinzessin, Einhorn-Parfüm, eine Fußball-Kuh, einen Glücksbotaniker, Mini-Schafherden und Cowboys. Das mischt sich oft mit realen Kindererlebnissen, wie Eltern, die unbedingt ganz schnell in den Urlaub fahren wollen und dann doch gefühlte Ewigkeiten brauchen, ehe sie loskommen, wobei dies echt nicht an den Kindern liegt. Es geht um die Liebe zur Oma, die Bedeutung von Freundschaft, tolle Ferien und der Kunst, das Leben als schieres Abenteuer zu betrachten.
Die Geschichten sind zwar in sich abgeschlossen, bauen aber aufeinander auf, weshalb man sie unbedingt der Reihe nach lesen sollte. Jede Vorlesegeschichte dauert so rund 5 Minuten, so daß man gut mal 3 Geschichten am Stück vorlesen kann, sofern die Konzentrationsspanne des Kindes reicht. Durch die farbigen Illustrationen von Yayo Kawamura, die zwischen Tokyo und Deutschland aufwuchs und nun nach einem Kommunikationsdesignstudium mit ihrer Familie in Berlin Kreuzberg lebt und Kinderbücher illustriert.
Die Geschichten sind humorvoll und fantastisch oder „die sind aber mit viel Fantasie“ wie meine Tochter sagte. Als Vorlesegeschichten eignen sie sich am Besten für Kinder von 5 bis 7 Jahren. Immerhin geht Minna schon in die Schule und der Humor zwischen den Zeilen und in Minnas Fantastereien, können jüngere Kinder noch nicht so abstrahieren und würden alles für bare Münze nehmen. Außerdem spielen einige Geschichten zu Beginn des Buches, ehe sie in den Urlaub ans Meer fahren, in der Schule. Das ist als Thema für Vorschulkinder sehr viel interessanter, als für 3-Jährige. Dabei erlebt Minna viel am Strand, in der Natur oder auf dem Schulweg. Die Geschichten sind absolut analog, d.h. Frei von Handy- Internet oder Fernsehen in der Geschichte. 7-jährige können auch so genug entdecken und erleben und benötigen dazu keine Technik. Die Schrift ist zwar angenehm groß, so daß auch Großeltern die Schrift noch bequem lesen können, aber nicht groß genug für Leseanfänger. Auch die Schriftart entspricht nicht der üblichen Fibelschrift für Leseanfänger, aber an diese richtet sich das Buch auch nicht. Es sind einfach Geschichten zum Träumen, Spaß haben und weiterspinnen. Kleine Gegebenheiten aus Minnas Erlebnissen, werden einem auch im Alltag immer wieder in den Sinn kommen. Die Geschichten sind trotz des Einhorneinflusses nicht so typisch mädchenhaft. Es gibt auch einen Ritter mit seinem Drachen, Abenteurer und Mechaniker, man kann die Geschichten daher auch Geschwistern vorlesen. Jungen werden auch ihre Freunde an diesen „Quatsch-Geschichten“ haben. Quatsch insofern, als sie vor allem Spaß machen und so nicht real sind. Sie zeigen, daß Kinder zum Glücklichsein nicht viel mehr brauchen als Zeit und Fantasie.
Autorin Kathrin Rohmann ist gelernte Landwirtin und Argraringenieurin und wahrscheinlich auch Ideen-Mechanikerin. Seit 2008 schreibt sie Geschichten für Kinder. Ihre Geschichten von Minna entstanden, weil sie über ihre eigene Oma Minna nachdachte, die sie nie kennenlernte. Vielleicht hat sie ihre überschäumende Fantasie ja von ihr? Sie selbst lebt im Norden von Hannover.
Schöne, abwechslungsreiche Vorlesegeschichten für Mädchen und Jungen von 5 – 7, die wir gerne mit 4 von 5 Sternen weiterempfehlen.