Cover-Bild Adressat unbekannt
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11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Atlantik Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 80
  • Ersterscheinung: 12.11.2014
  • ISBN: 9783455650136
Kathrine Kressmann Taylor

Adressat unbekannt

Dorothee Böhm (Übersetzer)

Der Deutsche Martin Schulse und der amerikanische Jude Max Eisenstein betreiben in den USA eine gut gehende Kunstgalerie. 1932 entscheidet sich Schulse, mit seiner Familie nach Deutschland zurückzukehren. Eisenstein betreibt die gemeinsame Galerie in San Francisco weiter. Die beiden Männer bleiben in Kontakt und tauschen sich in ihren Briefen über Berufliches und Privates aus. Zunächst scheint die Freundschaft nicht unter der räumlichen Trennung zu leiden. Doch Schulse, der die politischen Entwicklungen in Deutschland anfangs noch kritisch betrachtete, entwickelt sich nach und nach zum bekennenden Nationalsozialisten.

Adressat unbekannt, 1938 erstmals veröffentlicht, ist ein Buch von beklemmender Aktualität. Gestaltet als Briefwechsel zwischen einem Deutschen und einem amerikanischen Juden in den Monaten um Hitlers Machtübernahme, schildert dieses Meisterwerk die dramatische Entwicklung einer Freundschaft und die Geschichte einer bitterbösen Rache. »Ich habe nie auf weniger Seiten ein größeres Drama gelesen. Diese Geschichte ist meisterhaft, sie ist mit unübertrefflicher Spannung gebaut, in irritierender Kürze, kein Wort zuviel, keines fehlt ... Nie wurde das zersetzende Gift des Nationalsozialismus eindringlicher beschrieben«, resümiert Elke Heidenreich in ihrem Nachwort.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.11.2018

Wie durch die Macht von Hitler und die Nationalsozialisten sich alles schlagartig ändern kann...

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Ich habe die Kurzfassung gelesen!
Dieses kleine und dünne Büchlein mit gerade mal 62 Seiten hat mich vollkommen umgehauen. Der Briefwechsel zwischen Max, amerikanischer Jude und Martin, Deutscher hat die ...

Ich habe die Kurzfassung gelesen!
Dieses kleine und dünne Büchlein mit gerade mal 62 Seiten hat mich vollkommen umgehauen. Der Briefwechsel zwischen Max, amerikanischer Jude und Martin, Deutscher hat die Story so lebensecht und dramatisch dargestellt. Der Briefwechsel begann als Martin mit seiner Familie nach Deutschland zog, kurz danach kam Hitler an die Macht und Martin fing an sich gegen die Juden zu stellen und der Meinung Hitlers zu befürworten. Diese Entwicklung kann der Leser durch den Briefwechsel ganz klar mit verfolgen und zusehen wie eine tiefe Freundschaft zugrunde geht.
Trotz des Verbots Martin zu schreiben, bittet Max ihn dennoch auf Grisele acht zu geben (kleine Schwester von Max), da sie ihre Schauspielkarriere in Berlin fortführt und von jetzt auf gleich eine gejagte Judin wird. Sie bittet Martin um Hilfe lässt sie aber ins Messer laufen.
Fazit: ein kurzer, atemberaubender und aufwühlender fiktiver Briefroman der mich am Schluss mit offenen Mund da sitzen ließ. Sie fesselt mit toller Sprache und zeigt wie das “Gift“ der Nationalsozialisten sich ausbreitet. Ein lesenswertes Buch. Genial und perfekt als Schullektüre!
“Wer ist dieser Adolf Hitler?“ das Zitat des Buches. Geschrieben von Max an Martin.

Veröffentlicht am 27.11.2024

Mein treuer alter Gefährte

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Zwei Männer betreiben in San Francisco eine erfolgreiche Galerie. Der Jude Max Eisenstein ist alleinstehend, geht aber in der Familie von Martin Schulse ein und aus wie ein enger Verwandter und ist jeden ...

Zwei Männer betreiben in San Francisco eine erfolgreiche Galerie. Der Jude Max Eisenstein ist alleinstehend, geht aber in der Familie von Martin Schulse ein und aus wie ein enger Verwandter und ist jeden Sonntag zum Essen eingeladen. 1932 zieht die Familie Schluse zurück nach Deutschland, die Kinder sollen dort zur Schule gehen. Wir lernen die beiden Männer ab diesem Zeitpunkt kennen, durch Briefe, die sie sich über den Atlantik schicken. Innerhalb kürzester Zeit verändert sich der Ton zwischen den einst so engen Freunden drastisch.

Auf nur 63 Seiten mit 17 Briefen und einem Telegramm über einen Zeitraum von Mitte November 1932 bis Anfang März 1934 wird eine Geschichte erzählt, die zeigt, wie die um sich greifende NS-Gesinnung wirkte. "Du findest ein demokratisches Deutschland vor, ein Land mit einer tief verwurzelten Kultur, in dem der Geist einer wunderbaren politischen Freiheit aufzublühen beginnt." (S. 8) Diese Annahme findet Max bereits nach wenigen Briefen widerlegt. Wie sich die Geschichte bis zu ihrem überraschenden Schluss entwickelt, ist spannend und erschütternd zugleich zu lesen. Ein unglaublich treffender Titel, der noch besser zeigt, um was es hier geht, als der Originaltitel (Address unknown), den hier geht es um die Menschen hinter der Adresse.

Ein beeindruckendes Zeitdokument, denn die Erstveröffentlichung erschien 1938. Ein schmales Büchlein, das man sich als Schullektüre wünscht. Unbedingte Leseempfehlung.

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