Könnte etwas mehr Pfeffer vertragen, war aber dennoch ein schönes Leseerlebnis
Klappentext
„Als die Sklavin Raisa zur Tutorin ausgebildet werden soll, kann sie es kaum fassen, denn Lesen und Schreiben ist im Königreich Qilara nur der Oberschicht vorbehalten. Gemeinsam mit Kronprinz ...
Klappentext
„Als die Sklavin Raisa zur Tutorin ausgebildet werden soll, kann sie es kaum fassen, denn Lesen und Schreiben ist im Königreich Qilara nur der Oberschicht vorbehalten. Gemeinsam mit Kronprinz Mati lernt sie nun die schwierigen Zeichen der Hohen Schrift, mit der man in Kontakt zu den Göttern treten kann. Die beiden kommen sich dabei näher als erlaubt und verlieben sich ineinander. Aber dann fordern Rebellen Raisas Unterstützung. Sie ist hin und her gerissen zwischen der Treue zu Mati und dem Wunsch, ihrem unterdrückten Volk zu helfen. Schon der kleinste Fehltritt könnte ihren Tod bedeuten.“
Gestaltung
Ich finde das Cover wunderschön, denn mir gefällt vor allem die brennende Feder richtig gut. Zum einen passt sie hervorragend zum Titel der Geschichte und zum anderen sieht sie einfach cool und aufsehenerregend aus. Die Hintergrundfarben aus braun und einer Art beschriebenem Pergamentpapier, das nach unten hin heller wird und verwischt, ergänzt das Covermotiv perfekt, denn im Buch spielt Schreiben eine wichtige Rolle.
Meine Meinung
Auf dieses Buch bin ich zuallererst aufgrund des grandiosen Covers aufmerksam geworden. Als dann auch der Klappentext sehr verlockend klang, kam ich nicht umhin, das Buch lesen zu müssen. Vor allem die besondere Bedeutung des Lesens und der Schrift hat mich fasziniert, denn diese Tätigkeiten sind eng verbunden mit den Göttern, da man durch die Hohe Schrift mit ihnen in Kontakt treten kann.
Die Autorin Kathy MacMillan hat sich hierbei etwas ganz Besonderes ausgedacht, denn der Leser erfährt an jedem Kapitelanfang etwas über die Legenden der Götter in einem kleinen Textausschnitt. Dies ist natürlich nicht ganz unwichtig für die Handlung. Zudem ist es auch sehr spannend und interessant, wie intensiv die Autorin sich Gedanken über die Gottheiten gemacht hat und wie sie dies mit der Handlung rund um Protagonistin Raisa verbindet.
Ich fand den Grundkonflikt des Buches auch sehr spannend, denn Raisa ist hin und hergerissen zwischen ihrer Liebe für Mati und ihrer Loyalität zu ihrem Volk, dem sie gerne helfen würde, der Unterdrückung zu entfliehen. Liebe und Rebellion sind mittlerweile natürlich keine neuen Handlungselemente mehr, aber nichtdestotrotz mochte ich den Aspekt an dieser Geschichte sehr gerne, weil sich die Probleme immer mehr verschärfen und es für Spannung gesorgt hat. Gleichzeitig muss ich aber auch sagen, dass mir diese Spannung ziemlich gestreckt vorkam.
Gerade die erste Hälfte des Buches, die sich vorrangig mit Raisas Alltag, ihrer Ausbildung und ihrer Liebesbeziehung befasst, kam mir sehr gedehnt vor. Hier hatte ich manchmal etwas Mühe am Ball zu bleiben, da ich mir angesichts des drohenden, im Klappentext angedeuteten Konfliktes mehr Action erwartet hatte und auch gehofft hatte, dass diese früher eintreten würde. Doch „Feuer und Feder“ wird eher langsam erzählt und die Spannung nur langsam gesteigert. Ab und an gibt es mal einen kleinen Spannungshöhepunkt, der für etwas Aufregung und Adrenalin beim Lesen sorgt, aber dennoch war mir das Buch manchmal etwas zu langgezogen. Abgesehen davon gefiel mir die Idee von „Feuer und Feder“ aber richtig gut und ich habe das Buch gerne gelesen, um zu erfahren, wie es mit Raisa und Mati ausgehen würde.
Gerade Mati mochte ich sehr gerne, denn er ist lebensfroh , klug und richtig nett. So einen Mann wünscht man sich doch an seiner Seite! Mein Herz hat er jedenfalls zum Schmelzen gebracht und zusätzlich ist er auch noch ein Kronprinz, wer kann da schon nein sagen? Gleichzeitig merkt man ihm auch seinen Wunsch nach Veränderung an, wodurch er noch mehr Facetten als die des Prinzen erhält. Raisa ist auch keine gewöhnliche Sklavin, sie erhält eine ehrenvolle Aufgabe und ist voller Stolz. Im Verlauf der Handlung entwickelt sie sich zu einer starken, aber leider auch streckenweise naiven Persönlichkeit weiter.
Fazit
Für mich war „Feuer und Feder“ ein wunderbares Fantasyabenteuer, das zwar etwas in die Länge gezogen war und das etwas mehr Action hätte vertragen können, aber gerade die wunderbare Welt, in der das Buch spielt, hat mir sehr gut gefallen. Die Götterlegenden hat die Autorin sehr schön ausgearbeitet und spannend mit der Handlung um die Protagonisten verwoben. Auch wenn die Handlung nicht vor Rasanz sprudelt, so ist sie dennoch sehr wortgewandt und angenehm erzählt, sodass das Lesen trotzdem zu einem Vergnügen wird!
4 von 5 Sternen!
Reihen-Infos
1. Feuer und Feder
2. ??? (erscheint voraussichtlich 2018 auf Englisch)