Longevity - ein teurer Lifestyle mit zu vielen englischen Begriffen
Die Aufmachung des Buches ist sehr ansprechend. In glänzenden Buchstaben steht Longevity im Vordergrund, dazu zwei Lesebändchen in Pink und Gelb. Die Hauptthemen stehen auf pinken Seiten, die Überschriften ...
Die Aufmachung des Buches ist sehr ansprechend. In glänzenden Buchstaben steht Longevity im Vordergrund, dazu zwei Lesebändchen in Pink und Gelb. Die Hauptthemen stehen auf pinken Seiten, die Überschriften und einige Markierungen sind eher in Rosa gehalten. Das liegt vermutlich daran, dass sich der Inhalt hauptsächlich auf die Zielgruppe der Frauen fokussiert. Trotz der Dicke ist das Buch sehr handlich und leicht.
Ich finde gut, dass die beiden sich vorgestellt haben und ihren Beweggrund für Longevity erörtert haben. Es gibt viele Einblicke in die Themen Ernährung, Sport oder mentale Gesundheit. Diese werden locker und nicht zu komplex erläutert. Dazu viele kleine Tipps, wie Longevity langsam in den Alltag integriert werden kann. Dabei habe ich festgestellt, dass ich verschiedene Methoden (Spazieren gehen, Atemübungen) bereits in meinen Alltag eingebaut habe, bevor ich je von dem Thema gehört habe.
Allerdings gibt es viele Punkte, die mir weniger gefallen haben. Da sich das Buch auch an die ältere Generation richten soll, ist es viel zu viel mit englischen Begriffen gespickt. Ja, sie werden zwar erklärt, aber schon an der Aussprache dürfte es scheitern und dann macht das Lesen ehe keinen Sinn oder Spaß mehr. An dem Wort Langlebigkeit ist meiner Meinung nach auch nichts auszusetzen. Gerade was Nahrungsergänzungsmittel, Proteinpulver oder Messungen bestimmter Werte angeht, sollte vieles mit Ärzten abgeklärt werden. Das ist für mich nicht zielführend. Überhaupt gewinnt man den Eindruck, dass die beiden Autorinnen quasi alles mit Ärzten, Therapeuten oder Trainern absprechen. Das ist alles ein riesiger Aufwand, den man sich auf dem Land oder alleinerziehend kaum leisten kann. Des Weiteren werden teure Fitnessgeräte, Uhren oder Messungen in Fitnessstudios vorgestellt, die sich die wenigsten leisten können oder wollen und bei denen man am Ende nicht mal genaue Werte erhält. Ja, es sind nur Vorschläge, aber wenn ich diese Methoden alle ausklammere, bleibt letztlich nur das übrig, was ich bereits selbst in meinen Alltag integriert habe.
Lifestyle of Longevity bietet durchaus Anregungen, wie man sein Leben positiver gestalten kann und auch sollte. Doch leider werden durch die Praxis der beiden Autorinnen die sozialen Gesellschaftsschichten sichtbar. Gerade auf dem Land sind viele der hier genannten Beispiele selten umsetzbar, sei es Ärzte, ÖPNV, Trainer, Fitnessstudios oder kurze Arbeitswege. Longevity ist, wenn man das komplette Potenzial ausschöpfen möchte, sehr teuer!