Inhalt:
Nachdem Maddie zu ihrem Bruder nach L.A. gezogen ist, muss sie sich dort eigentlich unauffällig verhalten. Doch beim Besuch einer virtuellen Disco kann sie einfach nicht mehr anders, sie muss den Leuten zeigen, dass das digitale Leben, dass sie führen, fürchterlich ist. Ihre Aktion hat jedoch schwere Folgen, denn sie wird in ein Umerziehungscenter geschickt, welches ihr die rebellischen Gedanken austreiben soll. Wird Maddie die 6 Monate überstehen und dabei trotzdem die alte bleiben?
Meine Meinung:
"Der Widerstand geht weiter" ist der zweite Teil von Katie Kacvinskys Reihe um Maddie Freeman, welche sich der Rebellion gegen die digitalisierte Welt anschließt. Den ersten Teil habe ich schon vor ungefähr 2,5 Jahren gelesen, doch trotzdem kam ich wieder relativ gut in das Buch rein, was mir nicht oft passiert. Lediglich bei den Namen von Maddies Freunden hatte ich ein wenig Probleme, wer denn noch mal wer war, aber da gewöhnte ich mich recht schnell dran. Erzählt wird, genau wie der erste Teil auch, aus der Ich-Perspektive von Maddie.
Maddie lebt inzwischen bei ihrem Bruder in L.A., doch verdeckt, da sie eigentlich in ein Umerziehungscenter kommen sollte, wovor sie gerade noch gerettet wurde. Ihr Bruder geht voll und ganz in der digitalen Welt auf und verbringt nicht viel Zeit mit Maddie. Diese trifft sich lieber mit ihren realen Freunden, was ich voll und ganz nachvollziehen kann, denn die Vorstellung des hier beschriebenen Lebens ist teilweise echt gruselig. Ein Disco-Besuch beispielweise sieht so aus, dass alle in einem dunklen Raum zusammen hocken, jeder mit seinem eigenen Computer verbunden und dann in der digitalen Welt ihr Wunsch-Aussehen annehmen, tanzen und chatten können, so dass eigentlich keiner weiß, wie der andere in echt aussieht. Ich konnte beim Lesen sehr gut verstehen, dass Maddie sich dagegen zur Wehr setzen wollte, auch wenn sie teilweise lieber ein wenig mehr nachdenken sollte, bevor sie handelt. Doch die Autorin hat es hier geschafft, dass ich selbst ihre nicht so schlauen Handlungen nachvollziehen konnte und sie daher nicht für ein dummes Mädel gehalten habe.
Insgesamt kam mir der zweite Teil sehr viel ernster vor als der erste, jedenfalls nachdem, was ich von diesem beim Lesen noch in Erinnerung hatte. Die Rebellion wird heftiger und es gibt ziemlich viel Psychoterror für Maddie, so das ich echt ziemliches Mitleid mit ihr hatte. Der erste Teil kam mir sehr viel weniger grausamer vor, als manch andere Dystopien, doch die Behandlungsmethoden des Umerziehungscenters, die man in diesem Teil mitbekommt, haben es echt in sich. Hier fand ich es aber gut, dass Maddies Freund Justin nicht, wie in manch anderen Jugendbüchern, den typischen Beschützer spielt, der seine Freundin, auch gegen ihren Willen, gegen jede Gefahr abschirmt, sondern sie ihre eigenen Entscheidungen treffen lässt und diese dann auch respektiert.
Der Einzige Kritikpunkt den ich anbringen kann, ist das Ende, was meiner Meinung nach zu offen war. Natürlich ist klar, dass in einer Reihe noch Erzählstoff für die nächsten Teile übrig bleibt, doch bei einigen Fragen hatte ich erwartet, dass sie in diesem Buch noch beantwortet würden. Außerdem fand ich im Vergleich den ersten Teil wesentlich abgeschlossener, so das dieser ruhig auch alleine hätte stehen können. Beim zweiten Teil hätte ich schon gerne noch einen Teil hinterher, der mir ein paar Fragen beantwortet.
Fazit:
Katie Kacvinskys "Maddie - Der Widerstand geht weiter" ist der zweite Teil einer Dystopie um die Rebellion gegen eine vollständige Digitalisierung unserer Welt. Er ist genau wie der erste Teil spannend und gut nachvollziehbar geschrieben, aber auch düsterer. Von mir gibt es 4,5 von 5 Muscheln.