Cover-Bild Die lustlosen Touristen
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Edition CONVERSO
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 11.03.2021
  • ISBN: 9783982225210
Katixa Agirre

Die lustlosen Touristen

Silke Kleemann (Übersetzer)

Die Baskin Ulia ist gescheiterte Mezzosopranistin, nun Doktorandin in Musikwissenschaften, der Spanier Gustavo ein erfolgreicher Jurist und Genussmensch. Kennengelernt haben sie sich in der Metro, am Tag der Terroranschläge in Madrid. Sie verlieben sich, heiraten bald, kein Blatt scheint zwischen sie zu passen. Doch auf einer Reise durchs Baskenland zeigt sich, dass jeder der beiden etwas zu gestehen hat.
Eine Reiseerzählung mit vielen überraschenden Wendungen, die in beschwingt-sarkastischem Ton Verletzungen und Leerstellen umkreist, Themen wie Terror, Herkunft, Zugehörigkeit, Engagement, die Bedingungen eines Scheiterns oder Gelingens der Liebe behandelt und dabei nie ihre Leichtfüßigkeit verliert.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.03.2021

Katixa Agirre - Die lustlosen Touristen

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Eigentlich ist es nur eine Reise durch ihre Heimatregion, die Ulia ihrem Mann Gustavo zeigen möchte. Zufällig hatten sie sich nach den Madrider Attentaten von 2004 kennen und später auch lieben gelernt. ...

Eigentlich ist es nur eine Reise durch ihre Heimatregion, die Ulia ihrem Mann Gustavo zeigen möchte. Zufällig hatten sie sich nach den Madrider Attentaten von 2004 kennen und später auch lieben gelernt. Begleitet werden sie jedoch von einem Geheimnis, das Ulia selbst erst als erwachsene Frau von ihrer Mutter erfuhr und zu dessen Enthüllung es gegenüber Gustavo nie den richtigen Zeitpunkt gab. Das Baskenland zu bereisen geht nicht ohne politische Diskussion und bald schon merkt Ulia, dass hier die Perspektiven zwischen ihr als geborener Baskin und ihrem Mann, dem Spanier, kaum vereinbar sind. Während sie auf den Straßen von Ort zu Ort fahren, drängt auch ihre Doktorarbeit um Benjamin Britten und dessen Pazifismus immer wieder in ihre Gedanken – wie soll sie als Kind einer Region, die seit je her auch mit Terror um Unabhängigkeit kämpft, dies in sich vereinen?

„Ich sehe ganz klar, dass das eine Reaktion auf die negative Überrepräsentation ist, die ihr in den Medien bekommen habt. Von klein auf zu sehen, wie Eurer Scheiß jeden Tag auf Neue die Nachrichten eröffnet, das muss unauslöschliche Spuren hinterlassen.“

Die ETA, vermutlich das, was man als erstes mit dem Baskenland verbindet, wenn man in den letzten Jahrzehnten die Nachrichten verfolgt hat. Unweigerlich muss dies zum Streitpunkt werden und die Autorin Katixa Agirre bindet die politische Diskussion geschickt in ihre Geschichte um „Die lustlosen Touristen“ ein. Auch wenn Ulia dies nicht möchte, sie kann sich nicht von der Geschichte lösen, die auch die ihre ist. So entwickelt sich die Handlung von einem fröhlichen Urlaubtrip zu einer Beziehungsprobe und zu einer neuen Positionsbestimmung, die im Alltag in der Hauptstadt immer verdrängt werden konnte.

Der Roman weigert sich, in irgendeine vorgefertigte Schublade zu passen. Die Einschübe über Benjamin Britten, über den die Musikwissenschaftlerin Ulia promoviert, genauso wie die Zeitungsartikel der englischen Journalistin, der sie auf ihrer Reise wiederholt begegnen, unterbrechen die Handlung immer wieder. Sie retardieren die Detonation, die sich anbahnt, die kommen muss, die Enthüllung dessen, was Ulia mit sich trägt und bislang verschwiegen hat. Dabei ist sie selbst zerrissen zwischen der Heimat, in der sich aufgewachsen ist, deren Geschichten sie kennt und dem aufgeklärten Friedenswillen, den sie selbstverständlich als Akademikerin befürwortet. So wird die Reise nicht nur eine Entdeckung für ihren Mann, sondern auch für sie selbst, denn in die Ecke bedrängt, entdeckt sie auch in sich unbekannte Flecken.

Kein leichter Roman, sondern eine Geschichte, die man sich erlesen muss – was sich aber ohne Frage lohnt.

Veröffentlicht am 07.03.2021

Poetisch und Tiefgründig

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Vor vielen Jahren entgingen die baskische Musikwissenschaftlerin sowie Gustavo, der Jurist, dem Terroranschlag am 11.3.2004 in der Metro. Danach werden sie zu einem Paar und heiraten.
Nun entscheiden ...


Vor vielen Jahren entgingen die baskische Musikwissenschaftlerin sowie Gustavo, der Jurist, dem Terroranschlag am 11.3.2004 in der Metro. Danach werden sie zu einem Paar und heiraten.
Nun entscheiden sich beide dazu, einen Roadtrip ins Baskenland zu unternehmen, da Ulla Gustavo ihre Heimat zeigen möchte. Auf dem Trip werden Themen wie die Zuneigung zwischen zwei Personen, der Terror, der Pazifismus sowie das aktuellste Thema: Heimat, thematisiert.

Heute am letzten Tag meines Lesemarathons nahm ich mir vor, zum Schluss diese tiefgründige Lektüre zu lesen. Das sehr lebhafte Cover lud mich dazu ein, mich auf eine scharfsinnige sowie rationale Reise zu begeben. Dabei muss ich den Schreibstil der Autorin loben, da dieser sehr bildhaft, sarkastisch, leicht und flüssig ist. Man muss sich bei diesem Buch einfach auf die Geschichte einlassen. Besonders die Du-Perspektive, die in Form eines Briefes zur Geltung kommt, stellt eine gewisse Nähe zur Erzählerin her.

Auf dieser Reise lernen wir die Basken viel näher kennen. Dadurch erhält man als Leser ein sehr ausführliches Bild über die Basken.
Die Thematisierung der genannten Themen wird sehr ausführlich durchgeführt. Deswegen kann ich auch sagen, dass es sich bei diesem Buch um keine leichte Lektüre handelt. Es ist eher ein Buch, welches einem helfen soll, einen anderen Blickwinkel auf die verschiedene Dinge zu tätigen. So kann ich sagen, dass es für mich - als hauptsächlichen Krimi und Thrillerleser - es mal gut getan hat, was "anderes" zu lesen.

Schlussendlich kann ich sagen, dass es für mich ein sehr tiefgründiges Buch ist, welches mit einem sehr bildhaften und poetischen Schreibstil untermauert wird.

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Veröffentlicht am 11.05.2021

die Reise

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"Die lustlosen Touristen" ist ein Roadtrip der anderen Art. Auch eine Reise in die Vergangenheit.

Auf drei Ebenen erzählt die Autorin Katixa Agirre diese Geschichte.

Ulia die Baskin, und Gustavo der ...

"Die lustlosen Touristen" ist ein Roadtrip der anderen Art. Auch eine Reise in die Vergangenheit.

Auf drei Ebenen erzählt die Autorin Katixa Agirre diese Geschichte.

Ulia die Baskin, und Gustavo der Spanier, die sich bei dem Terroranschlag in Madrid kennengelernt haben und heirateten, sind unterwegs durchs Baskenland. Ein Urlaub, der vieles was bisher unausgesprochen blieb, zur Sprache kommen lässt. Beide haben ihre Geheimnisse, in die der Leser im Laufe der Reise eingeweiht wird.
Vorrangig geht es um Ulia, ihre Mutter und deren Herkunft.

Der Schreibstil ist etwas anspruchsvoll und die Geschichte liest sich nicht mal schnell weg. Eine Reiseführer ist es definitiv nicht.

Es ist eine interessante Thematik und gibt auch einen guten Blick in die Seele der Basken frei. Dieses Buch findet bestimmt seine Leser, aber mich konnte es nicht packen.

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Veröffentlicht am 18.05.2021

Die lustlosen Touristen und Britten

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weckten mein Interesse - den Anfang mit dem Treffen mit Britten und seinem Lebensgefährten und die daraus resultierende Session fand meine Zustimmung - ich kann sogar sagen, ich war begeistert!

Doch ...

weckten mein Interesse - den Anfang mit dem Treffen mit Britten und seinem Lebensgefährten und die daraus resultierende Session fand meine Zustimmung - ich kann sogar sagen, ich war begeistert!

Doch irgendwie verlor ich mich in der Zweisamkeit der Baskin Ulia ud des Spaniers Gustavo, was eindeutig an mir und meiner fehlenden Antenne für diese Problematik lag: nein, dieser Thematik ist leider überhaupt nicht meins, feinsinnige Anspielungen und elegante Übergänge perlen einfach an mir vorbei. Ich begann, auf weitere Auftritte von Team Britten zu warten, was zugegebenermaßen der falsche Ansatz für die Rezeption des Romans war.

Mir schien er wirr und sehr weit weg zu sein von dem, was ich aufzunehmen bereit war - ich ging zwar offen an den Ansatz heran, aber es reichte einfach nicht aus. Schon bin ich dabei, dieses Werk der Vergessenheit anheim fallen zu lassen - ganz eindeutig meine eigene Schuld!

Veröffentlicht am 25.04.2021

Kein einfacher Roman

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Ulia und Gustavo lernen sich während der Terroranschläge in Madrid kennen und begeben sich auf eine gemeinsame Reise, eine Autofahrt, ins Baskenland. Man ist nicht direkt dabei, da Ulia diese Geschichte ...

Ulia und Gustavo lernen sich während der Terroranschläge in Madrid kennen und begeben sich auf eine gemeinsame Reise, eine Autofahrt, ins Baskenland. Man ist nicht direkt dabei, da Ulia diese Geschichte in einem Brief an ihren Mann Gustavo Revue passieren lässt. Eine Reise in ihre Vergangenheit, die Offenbarung eines Familiengeheimnisses ...

Ein Buch mit wenigen Seiten, aber es ist definitiv keine kurze Reise, kein Reiseführer durch Spanien, es bildet eher den Schauplatz für diese Geschichte.

Katixa Agirres Roman ist kein Buch das man mal schnell zwischendurch liest. Der Schreibstil erfordert schon etwas Aufmerksamkeit, da er eher anspruchsvoll ist. Es sind keine einfachen Sätze.

Eine Geschichte über Heimat, Familie und zwischenmenschliche Beziehungen, Terrorismus, Vergangenheit und die Schönheit des Baskenlands.

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