Eine emotionale Spurensuche
Annika und Hendrik leben in Lübeck. Sie betreibt einen Laden – Oelkers & Söhne, Schreibwaren und feines Papier, er liebt es an der frischen Luft zu arbeiten und verkauft Blumen und Gemüse aus eigener Produktion. ...
Annika und Hendrik leben in Lübeck. Sie betreibt einen Laden – Oelkers & Söhne, Schreibwaren und feines Papier, er liebt es an der frischen Luft zu arbeiten und verkauft Blumen und Gemüse aus eigener Produktion. Eines morgens betritt eine junge Frau den Laden, Annika beobachtet sie dabei wie sie eine Karte stiehlt, aber sie spricht sie nicht darauf an. Irgendetwas löst diese junge Frau in ihr aus. Dann kauft die junge Frau Sekundenkleber. Kurze Zeit später bemerkt Annika, dass die Autos stehen und hupen. Sie wird neugierig und schaut nach, was da los ist. Eine Klimaaktivistin hat sich auf einer Kreuzung festgeklebt, es ist die junge Frau die bei ihr im Laden war. Annika wird durch diese Aktion an ihre eigene Jugend erinnert. Sie war in den 1980er Jahren in Hamburg in der Hausbesetzerszene aktiv und möchte Luzie, die Klimaaktivistin vor sich selbst schützen und nimmt sich ihrer an.
Katrin Burseg führt uns nach und nach in das Geschehen ein und wir lernen die beiden Hauptprotagonisten kennen. Schnell merken wir, dass es beiden schwer fällt sich zu öffnen. Sie verbergen etwas. Annika erinnert sich an ihre Zeit in Hamburg, die nicht glücklich endete, daher möchte sie Luzie davor schützen, falsche Entscheidungen zu treffen. Beide machen sich gemeinsam auf und die Reise in Annikas Vergangenheit beginnt. Die Autorin beschreibt sehr gut die Zeit in den 1980er Jahre, sie entsteht vor unseren Augen. Für Annika ist es eine emotionale Reise in die Vergangenheit und für Luzie eine Reise zu sich selbst.
Die Autorin beschreibt die Charaktere sehr gut, die Geschichte wird in einem flüssigen Schreibstil erzählt. Man wird angeregt über die zurückliegende Zeit und über die Klimaaktivisten von heute nachzudenken. Ich habe mich gefragt, wie weit einzelne Personen für die Erreichung ihrer Ziele gehen. Ein nachdenkliches Buch, es hat mir gut gefallen.