Cover-Bild Zuckerbrot
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25,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Alfred Kröner Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 300
  • Ersterscheinung: 03.2024
  • ISBN: 9783520625052
Kaur Jaswal Balli

Zuckerbrot

Roman
Gabriele Haefs (Übersetzer)

Pin darf auf keinen Fall werden wie ihre Mutter, aber niemand will ihr sagen, warum. Sie sucht nach Hinweisen in den bunten Köstlichkeiten, die die Mutter je nach Gemütslage in der Küche zaubert – roter Chili steht für Gefahr, Kohl in Kokossauce für ›alles paletti‹ –, wenn sie nicht gerade andere Kämpfe austrägt: als Stipendiatin an einer Eliteschule, als sichtbare Punjabi in der multikulturellen Metropole Singapur, Tag für Tag rassistisch angegangen vom Schulbusfahrer, als einziges Mädchen in einer Jungenclique. Ihr Rückzugsort ist ihre kleine Familie, ihre zärtliche Beziehung zum Vater – bis die übergriffige Großmutter zu ihnen in die kleine Wohnung zieht, das Porträt eines wachsamen Sikh-Gurus an die Wohnzimmerwand hängt und eine neue Hausordnung installiert. Gut gehütete Geheimnisse aus der Vergangenheit drängen ans Licht. Ist Pin stark genug, um die Wahrheit auszuhalten?
Ein komplexes Familiendrama, das die Spannungen zwischen Moderne und Tradition auslotet, und eine sehr tiefgehende, schmerzhaft-warmherzige Geschichte über Kindheit und Erwachsenwerden. Voll von Farben, Gerüchen, Geschäckern – von Leben.

Shortlist Singapore Book Awards und Singapore Literature Prize

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.04.2024

Leben im Vielvölkerstaat Singapur

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Im Mittelpunkt des Romans steht die 10jährige Parween genannt Pin, die aus ihrer Perspektive über ihr Leben in Singapur zu Beginn der 90er Jahre berichtet. Sie besucht eine christliche Eliteschule als ...


Im Mittelpunkt des Romans steht die 10jährige Parween genannt Pin, die aus ihrer Perspektive über ihr Leben in Singapur zu Beginn der 90er Jahre berichtet. Sie besucht eine christliche Eliteschule als Stipendiatin, denn die Familie ist arm. Dennoch ist das Mädchen glücklich, bis sich ihr Leben vollständig ändert. Eines Tages zieht Nani-ji, die Großmutter mütterlicherseits bei ihnen ein, eine herrische, sehr unsympathische Frau. Von da an gelten ihre Regeln in Bezug auf korrektes Benehmen und die Beachtung religiöser und kultureller Traditionen. Pins wunderschöne Mutter mit dem lebenslangen Hautproblem hat am meisten zu leiden. Es gibt offensichtlich ein Geheimnis, über das nie gesprochen wurde und das nun irgendwann ans Licht kommen muss. Nani-ji verachtet ihre Tochter, die angeblich als junges Mädchen eine Tragödie verschuldet und den Ruf der Familie für immer ruiniert hat.
Erzählt wird die Geschichte mehrerer Generationen auf zwei Zeitebenen: 1967 und 1990-1991. Sie zeigt, wie das Leben im Vielvölkerstaat Singapur war, wie sich malaiische, indische und chinesische Sprachen begegneten. Diese Vielfalt zeigte sich auch in den Ernährungsgewohnheiten. Pins Mutter ist eine hervorragende Köchin, deren Stimmung sich in den zubereiteten Gerichten spiegelt. Neben den Essgewohnheiten geht es aber auch immer wieder um Rassismus und Kastendenken, um Sexismus, Patriarchat und den Kontrast zwischen arm und reich. Pin wird vom Bus-Onkel als „mungalee“ beschimpft – ein herabsetzender Ausdruck für Inder mit dunklerer Hautfarbe - und in der Schule öfter ausgegrenzt. Von ihren Eltern ermutigt, versucht sie dennoch ihren Weg zu gehen und ein selbstbewusstes Individuum zu werden. Mir hat der Roman sehr gut gefallen, entführt er den Leser doch in eine exotische Welt. Unbedingt empfehlenswert.

Veröffentlicht am 14.04.2024

Ein Meisterwerk!

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Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht vor allem Parveen, genannt Pin. Alle sagen ihr, dass sie niemals so werden darf wie ihre Mutter - doch Pin kann das nicht verstehen, denn den Grund dafür kann bzw. ...

Im Mittelpunkt dieser Geschichte steht vor allem Parveen, genannt Pin. Alle sagen ihr, dass sie niemals so werden darf wie ihre Mutter - doch Pin kann das nicht verstehen, denn den Grund dafür kann bzw. will ihr niemand nennen. -Überhaupt gibt ihre Mutter ihr Rätsel auf, ist ein einziges Rätsel; am meisten erfährt sie über sie, wenn sie die Gerichte, die sie kocht, deutet - denn die verraten viel über sie. Und so übt sich Pin in dieser Kunst ...
Auch sonst hat Pin es nicht leicht, da sie immer und überall anders ist und auffällt: als Stipendiatin an einer Eliteschule, als indisches Mädchen in Singapur, als Mensch, der sich jeden Tag Rassismus, Ausgrenzung, Verachtung und dergleichen ausgesetzt sieht, als einziges Mädchen inmitten von Jungs, die Fußball spielen ...
Vor allem in Gesellschaft ihres Vaters kann Pin ganz sie selbst sein und durchatmen. Aber Pins Leben wird nochmal schwieriger, als ihre Großmutter bei ihnen einzieht ...
Auch dadurch lässt sich nicht mehr länger verbergen, was damals wirklich geschah; warum sie niemals so werden darf wie ihre Mutter ...
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"Zuckerbrot" wird auf zwei Zeitebenen erzählt: die Geschichte beginnt im Jahre 1990; zunächst lernen wir die zu diesem Zeitpunkt zehnjährige Pin und ihre Familie kennen. Dann werden Rückblenden, beginnend im Jahre 1967, eingebaut, durch die Pins Mutter Jini und ihr Leben, ihr Geheimnis, beleuchtet werden.
Das Geheimnis um den Buchtitel wird recht schnell gelüftet, doch erst ganz am Ende der Geschichte erfahren wir, was damals wirklich geschah, was es damit wirklich auf sich hat.
"Zuckerbrot" ist eine Familiengeschichte, aber vor allem auch ein Drama.
Balli Kaur Jaswals Schreibstil und diese Geschichte sind erstklassig, überaus atmosphärisch, exotisch, authentisch, komplex, fesselnd und spannend, wunderschön und herzzerreißend zugleich, tief berührend, lange nachklingend, sehr nachdenklich stimmend.
Es geht vor allem um Kindheit, Heranwachsen, die Beziehung zwischen Müttern und Töchtern, um Schwierigkeiten und Annäherung, um das Streben nach Anerkennung und Liebe, aber auch um Kulinarik, um das Spannungsverhältnis zwischen Tradition und Moderne, um Indien und Singapur, um Menschen und Kulturen, um Familie, um Schicksal, um Hass und Vergebung, um Gott, Religion, das Christentum und die Gemeinschaft der Sikh, um Freundschaft und vieles mehr.
Sowohl die Figuren als auch der Inhalt an sich überzeugen absolut. Balli Kaur Jaswal schafft es, dass der Leser mitten in diese Familie versetzt wird. Ich habe diesen Roman regelrecht verschlungen. Und nicht zuletzt lernt man so viel durch diese Lektüre!
"Zuckerbrot" ist eine intensive, tief berührende, bittersüße Geschichte. Eine, die sich kaum in Worte fassen lässt, die man aber unbedingt lesen sollte!

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Veröffentlicht am 19.04.2024

Singapur, 1990

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Es ist 1990 in Singapur und die Erzählerin dieses Romans ist die 10jährige Pin. Im Vordergrund steht ihre Beziehung zu ihrer Mutter.
Pin ist eine lebhafte, eigenwillige Persönlichkeit und das gibt dem ...

Es ist 1990 in Singapur und die Erzählerin dieses Romans ist die 10jährige Pin. Im Vordergrund steht ihre Beziehung zu ihrer Mutter.
Pin ist eine lebhafte, eigenwillige Persönlichkeit und das gibt dem Buch etwas Besonderes.
Besonders sind aber die vielen detaillierten Beschreibungen.
Es ist sprachlich dicht und so kommt viel auf jeder Seite vor.

Essen spielt eine große Rolle und die Mutter drückt mit ihren raffinierten Gerichten unbewusst ihre Gefühlslagen aus, die Pin immer erkennt.
Es ist eine liebevolle Mutter-Tochter-Beziehung.
Die Familiensituation ändert sich, als die strenge Großmutter bei ihnen einzieht. Es gibt ein Geheimnis der Vergangenheit, ein alter Konflikt.

Literatur aus Singapur kommt einen nicht so oft vor die Augen. Ich fand das sehr interessant.
Balli Kaur Jaswal hat mit Zuckerbrot einen großartigen Roman geschaffen.

Veröffentlicht am 01.06.2024

Eine anmutige intime Erzählung

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Die persönlichen Einblicke in Pins Gedanken und das Familienleben, lassen den Leser durch einen angenehmen Schreibstil tief in das Buch eintauchen.

Vorrangig durch die Perspektive der 10jährigen Pin ...

Die persönlichen Einblicke in Pins Gedanken und das Familienleben, lassen den Leser durch einen angenehmen Schreibstil tief in das Buch eintauchen.

Vorrangig durch die Perspektive der 10jährigen Pin erleben wir ein Familiengefüge und den Alltag im multikulturellen Shanghai, aber auch einen wichtigen Lebensabschnitt von Pin.
Pin wirkte durch den klaren Schreibstil und Erlebnissen in meinen Augen deutlich erwachsener als ihre zehn Jahre. Sie beobachtet ihre Familie sehr aufmerksam, sodass sich recht schnell ein umfassendes Familienbild für den Leser bildet.
Im familiären, freundschaftlichen und schulischen Bereich ergeben sich verschiedene Ereignisse, die den Handlungsstrang füllen. Dabei entwickelt sich beinahe jeder Charakter im Buch mal in Vorwärts- und mal in Rückwärtsschritten. Diese Dynamik ist überaus spannend zu beobachten und hat das Buch für mich sehr besonders gemacht neben der gelungenen Darstellungen von Themen wie Rassismus, Machtgefälle und Kommunikation.

Alles in allem kann ich das Buch nur wärmstens empfehlen, da es dem Leser sehr gut auf persönlichem Wege wichtige Thematiken vermittelt.

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Veröffentlicht am 20.05.2024

Zwischen Traditon & Moderne

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In „Zuckerbrot“ lässt uns Balli Kaur Jaswal Einblicke in das Sikh-Familienleben im Singapur der 90er-Jahre gewähren. Dies geschieht auf zwei Zeitebenen, beginnend bei den Anfängen der 90er-Jahre zurückgehend ...

In „Zuckerbrot“ lässt uns Balli Kaur Jaswal Einblicke in das Sikh-Familienleben im Singapur der 90er-Jahre gewähren. Dies geschieht auf zwei Zeitebenen, beginnend bei den Anfängen der 90er-Jahre zurückgehend zu den sechziger Jahren. Die Protagonistin ist die zehnjährige Pin, die zwischen Tradition und Moderne aufwächst. Das Thema Essen nimmt in diesem Buch eine wichtige Funktion ein, da somit die Gefühlslagen ihrer Mutter Jini in Erscheinung treten und Pin fähig ist, diese wahrzunehmen. Neben der Mutter spielt auch die Großmutter im Leben der Heranwachsenden eine wichtige Rolle, die bei der Familie einzieht, und sich somit einige Konflikte zuspitzen.
Die Autorin schreibt authentisch und gleichzeitig fesselnd, wobei insbesondere die Beschreibungen von Pins Kindheit sehr eindrücklich und gelungen sind. Die Figuren als auch der Inhalt können überzeugen und daher ist das Buch „Zuckerbrot“ wärmstens zu empfehlen!

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