Cover-Bild Cinder & Ella
Band 1 der Reihe "Cinder & Ella"
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ONE
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 28.09.2018
  • ISBN: 9783846600702
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Kelly Oram

Cinder & Ella

Fabienne Pfeiffer (Übersetzer)

Nach einem schweren Autounfall hat Ella ein Jahr voller OPs und Rehas hinter sich. Und nun muss sie auch noch zu ihrem Vater und dessen neuer Familie ziehen, die sie überhaupt nicht kennt. Ella will nur eins: ihr altes Leben zurück. Deshalb beschließt sie, sich nach langer Zeit wieder bei ihrem Chatfreund Cinder zu melden. Er ist der Einzige, der sie wirklich versteht, und obwohl sie ihn noch nie getroffen hat, ist Ella ist schon eine halbe Ewigkeit heimlich in ihn verliebt. Was sie nicht weiß: Auch Cinder hat Gefühle für sie. Und er ist der angesagteste Schauspieler in ganz Hollywood.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.02.2019

Absolute Liebe!

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Erster Leseeindruck:
Die Geschichte von Cinder und Ella hat nicht von der ersten Seite an gepackt, gefesselt und nicht mehr losgelassen. Durch den flüssigen und sehr angenehmen Schreibstil der Autorin ...

Erster Leseeindruck:
Die Geschichte von Cinder und Ella hat nicht von der ersten Seite an gepackt, gefesselt und nicht mehr losgelassen. Durch den flüssigen und sehr angenehmen Schreibstil der Autorin wurde ich förmlich zwischen die Zeilen gesogen. Dieses Buch war auf jeder Seite einfach einzigartig und wurde an keiner Stelle langweilig. Wie der Titel bereits erahnen lässt, handelt es sich hier um ein Märchen Retelling von Cinderella. Doch ich finde, diese Geschichte ist so viel mehr, geht so viel tiefer und hat ihre ganz eigenen Facetten. Das Buch hat mir an manchen Stellen förmlich das Herz zerissen und es an anderen Stellen wieder so liebevoll zusammengesetzt.

Liebe
Wer auf große Gefühle und Emotionen hofft, kommt hier auf jeden Fall auf seine Kosten. Cinder&Ella ist voll von Liebe und das auf eine so zuckersüße Art und Weise. Einzigartig. Nicht 0815. Ella und Cinder kennen sich über das Internet und sind seit langer Zeit Chatfreunde, die sich über Gott und die Welt austauschen, aber vor allem eine gemeinsame Leidenschaft haben: die Fantasyreihe Die Aschenchroniken. Zwei sehr wichtige Figuren in dieser Welt heißen Cinder und Ellamara. Ella Mom hat die Bücher ebenfalls geliebt und ihre Tochter deswegen so genannt. Zwischen Cinder und Ella entsteht mit der Zeit mehr als nur eine bloße Freundschaft, doch sie reden nie offen über ihre Gefühle. Durch das Buch begleiten wir sie durch ihre Aufs und Abs und fiebern mit, wohin es mit den beiden führen wird, bis wir es am Ende schließlich erfahren.

Tragik
Doch trotz der oftmals zuckersüßen Stimmung in dem Buch, ist Ellas Geschichte alles andere als märchenhaft. Als sie in einen schweren Autounfall verwickelt wird, stirbt ihre Mutter. Sie selbst überlebt, trägt jedoch folgenschwere Verletzungen mit sich. Danach ist ihr Leben auf einmal ein ganz anderes. Nicht nur dass sie ihre über alles geliebte Mutter verloren hat, sie muss auch noch zu ihrem Vater und dessen neuer Familie ziehen, sich in ein vollkommen neues Umfeld einleben, etliche OPs über sich ergehen lassen und Therapiesitzungen nehmen. Und als ob das nicht schon genug wäre, behandeln sie die Leute um sie herum seit diesem einen Tag völlig anders.

Mobbing und Ausgrenzung
Aufgrund des Unfalls, kann sich Ella nicht mehr uneingeschränkt bewegen, hat viele Narben am Körper und sieht einfach anders aus als die Normalität. Doch anstatt dass ihre Mitmenschen Verständnis dafür aufbringen, fangen sie an, sie als Aussetzige zu behandeln. Ella wird zum Freak gemacht. Diese Stellen sprechen ein ganz wichtiges Thema an: Mobbing. Ich persönlich verstehe nicht, warum man jeden Menschen, der ein bisschen von der Normalität abweicht, nicht einfach genauso akzeptieren kann, wie er ist. Keine Unterschiede machen. Es ist teilweise wirklich erschreckend, wie Ellas MitschülerInnen mit ihr umgehen, wie sie sie verbal und körperlich angreifen, anstatt sie zu unterstützen oder sie einfach als ganz normalen Menschen zu behandeln. Ich finde es gut, dass die Autorin dieses Thema aufgegriffen hat und keine heile Welt gemalt hat, in der sich alle Menschen vorbildlich verhalten.

Freundschaft
Dem gegenüber steht in starkem Kontrast die starke Freundschaft, die Ella erfahren darf. Zu Beginn der Geschichte scheint Ella vollkommen alleine dazustehen, zumal der Kontakt zu Cinder nach dem Unfall abgebrochen ist. Doch mit der Zeit findet sie immer mehr Leute, die zu ihr stehen, mit denen sie sich versteht, die ihr die Chance geben, einfach ein ganz normales Mädchen zu sein. Dies zeigt, wie stark Freundschaft sein kann und was sie in ihrer Echtheit alles bewirken kann.

Beziehung
Mir hat die Geschichte von Ella und Cinder sehr gut gefallen. Sie hatte etwas ganz besonderes. Sie kennen sich nur übers Internet, haben sich noch nie gesehen, habe beide ihre Geheimnisse und haben eine gemeinsame Leidenschaft. An vielen Stellen war die Geschichte wirklich kitschig, aber mal im Ernst, wer ließt nicht gerne kitschige Geschichten und lässt sich ein bisschen forttragen? Doch besonders gefallen hat mir, dass die Geschichte nicht zu extrem unrealistisch kitschig war. Immer wieder wurden die beiden Protagonisten von ihrer Wolke 7 heruntergeholt. Und auch wenn es auf den ersten Blick wenig realistisch erscheint, dass ein ganz normales Mädchen plötzlich einen berühmten Filmstar datet und schließlich ihr Leben mit ihm verbring, wer weiß denn? ?

Lesefazit
Alles in allem kann ich diesem Buch wirklich guten Gewissens 5/5 Sternen geben. Es hat mir einfach rundum gefallen. Der Schreibstil der Autorin, die Idee der Geschichte, die Ausführung, die Liebesgeschichte, die Protagonisten, die Themen. Einfach alles. Also eine klare Leseempfehlung von mir. Wenn ihr es noch nicht gelesen habt, stürzt euch in die Zeilen! Und wenn ihr es gelesen habt, würde mich eure Meinung wirklich interessieren!

Ganz liebe und buchige Grüße ❤

Vielen lieben Dank an den Bastei Lübbe Verlag für das Zusenden des Rezensionsexemplars

Veröffentlicht am 31.01.2019

Cinderella in modern ist gelungen!

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Auch mit solch einem Schicksalsschlag beginnt auch dieses Neuzeitmärchen.

Der Prolog startet damit, dass Ella und ihre Mutter auf dem Weg in den Urlaub sind, jedoch in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt ...

Auch mit solch einem Schicksalsschlag beginnt auch dieses Neuzeitmärchen.

Der Prolog startet damit, dass Ella und ihre Mutter auf dem Weg in den Urlaub sind, jedoch in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt werden. Ihre Mutter stirbt, Ella überlebt nur dank zahlreicher Operationen und einer langen Genesungszeit. Da sie durch den Unfall ihre letzte Verwandte verloren hat, die ihr etwas bedeutet, muss sie nach Los Angeles zu ihrem Vater und seiner neuen Familie ziehen. Dort wird sie unterkühlt empfangen, ihre Stiefschwestern machen ihr das Leben schwer, der Schulalltag ist von Mobbing geprägt, die Trauer um ihre Mutter und eine anstrengende Psychotherapie machen es auch nicht erträglicher. Sie wünscht sich nur etwas Normalität.

Halt gibt ihr Cinder, ihr Chatfreund, bei dem sie sich nach langer Zeit wieder meldet. Mit ihm ist alles immer so einfach, sie können sich über alles unterhalten. Ihr liebstes Gesprächsthema ist „Der Druidenprinz“, ein Buch, von dem beide überzeugt sind. Und Cinder lebt ebenfalls in LA. Aber was Ella nicht weiß, ist, dass Cinder im wahren Leben Brian Oliver ist, ein berühmter Schauspieler.


Die Parallelen zum Märchen „Aschenputtel“ sind schon deutlich zu sehen. Fiese Stiefschwestern, Juliette und Anastasia sehen Ella als Eindringling in ihre perfekte Welt. Auch ihre Stiefmutter Jennifer ist distanziert. Ellas furchtbare Situation ist mir sofort unter die Haut gegangen, all ihre Träume und Hoffnungen sind geplatzt, sie kann sich nur unter großen Anstrengungen bewegen und muss so viele Behandlungen über sich ergehen lassen. Sie kann sich nicht mehr auf ihren Körper verlassen, lebt bei Fremden und hat keine Bezugsperson mehr.

Die Autorin versteht es, den Leser in die Geschichte einzubeziehen. Man kann sich super in Ellas Situation hineinversetzen und spürt jeden Stich und jede Gemeinsamkeit. Man wird von der Trauer überwältig, fühlt den Schmerz und die Tränen.

Aber natürlich gibt es auch Liebe, Freundschaft und Vertrauen eine große Rolle in der Geschichte. Ella ist in keiner gänzlich ausweglosen Situation, sie findet neben Cinder Freunde in der „realen Welt“.


Auch Cinder, Brian Oliver, lernt man kennen. Er ist der neue Star am Hollywood Himmel, er liebt das Schauspielern. Seine Identität verbirgt er vor Ella, was einem als wissenden Leser immer zum Schmunzeln bringt, wenn die beiden chatten.


Dadurch dass sich Brian und Ella erst am Ende der Geschichte richtig kennenlernen, bleibt viel Raum, um die Charaktere wirklich kennenzulernen. Die Beziehung zwischen den beiden kann so sehr zaghaft und authentisch entwickelt werden. Durch viele Chats und auch Telefonate kann man die beiden erst mal in Ruhe beobachten. Bemerkenswert ist, dass in der Geschichte die Charaktere im Vordergrund stehen, man sie von allen Seiten kennenlernt und ihr Leben nicht nur eine Kulisse für eine Liebesgeschichte ist. Die Liebe windet sich um die Probleme hindurch, findet nur wenig Platz, um aufblühen zu können. Natürlich ist die Geschichte vorhersehbar, aber trotzdem habe ich eine Echtheit und Tiefgründigkeit wahrgenommen, die in manch anderer Geschichte zu kurz kommt.


Beide Protagonisten sind stark. Ella steht klar im Vordergrund, es ist zu bewundern, wie willensstark sie ist. Mit viel Humor und aufkeimenden Freundschaften kämpft sie sich zurück ins Leben.

Geschrieben ist das Buch aus der Ich-Perspektive von Ella und auch Brian, der ihr aber in keinem Fall die Bühne stielt.

Ella und Brian zusammen ergeben eine Kombination, die für viel Lesespaß und witzige Diskussionen sorgen.

Auch die Nebencharaktere sorgen für ein bunt gemischtes Gefühlschaos. Wir haben Charaktere, die man sofort mag, wie Vivien mit ihren Dads, aber es gibt auch Charaktere, die man auf Anhieb nicht leiden kann wie Kaylee Summers.


Auch wenn man vermuten mag, dass das herzergreifende Leiden der Protagonistin die Stimmung herunterziehen mag, wird man schnell eines Besseren belehrt. Die Autorin schafft es gezielt mit flotten Dialogen und viel Witz und Gefühl die Stimmung zu heben. Es wird der zuckersüße Märchen-Flair mit der bitteren Realität verbunden, was die Geschichte locker und leicht macht. Das Buch lässt sich super leicht und zügig lesen.


Fazit:

„Cinder&Ella“ ist eine wunderschöne Märchenadaption mit einer starken Protagonistin. Es ist eine gelungene Geschichte mit einem Märchen-Flair verbunden mit der bitteren Realität. So wird die Geschichte unterhaltsam, herzerwärmend, dramatisch und witzig.

Veröffentlicht am 29.01.2019

Das Märchen und seine Probleme ;-)

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Ehrlich gesagt, war ich anfangs ein bisschen skeptisch dem Buch gegenüber, einfach weil ich nicht so überzeugt von dem Thema „Sich in seine Chatfreunde zu verlieben“ bin. Aber die Neugier siegte und somit ...

Ehrlich gesagt, war ich anfangs ein bisschen skeptisch dem Buch gegenüber, einfach weil ich nicht so überzeugt von dem Thema „Sich in seine Chatfreunde zu verlieben“ bin. Aber die Neugier siegte und somit habe ich mir das Buch gekauft und wenn ich ehrlich bin, war das eine super Entscheidung!

Also erstmal zum Inhalt: Es geht um die junge Ella, die nach einem schwerwiegenden Unfall bei ihrem Vater ein neues Leben beginnen muss, und um ihren Chatfreund Cinder, der mit seinen eigenen Problemen als Prominenter zurechtkommen muss. In ihren verschieden Welten drohen sie zu zerbrechen und unterstützen sich gegenseitig. Und das obwohl keiner von der wahren Identität des jeweils anderen Bescheid weiß.

Ich muss gestehen, dass ich das Cover gar nicht so mag. Es überzeugt mich nicht sonderlich und vermutlich hätte ich mir das Buch, wenn ich hier in der Lesejury nicht so viel positives drüber gelesen hätte, auch nicht gekauft.
Aber bekanntlichermassen soll man ein Buch nicht anhand seines Covers beurteilen und dieses Buch ist das beste Beispiel:
Die Geschichte ist bezaubernd und auch wenn mich die ständigen Parallelen zu dem Märchen anfangs gestört haben, konnte ich mich schnell in die Geschichte einfinden und mit den einzelnen Charakteren mitfühlen.
Auch die Entwicklung, die die Protagonistin zurücklegt, ist der Wahnsinn! Sie ist so stark, steht immer wieder auf, egal wie hart der Schicksalsschlag war, und ist ein sehr gutes Vorbild.
Brian ist ein lustiger junger Mann, bei dem man anfangs nicht weiß, ob er tut, was er will oder sich doch alles vorschreiben lässt. Jedenfalls ist er sehr sympathisch, auch wenn man ihn manchmal einfach nur durchschütteln möchte.
Aber sie Geschichte wäre nur halb so gut zu lesen, wenn Kelly Oram nicht so gut schreiben könnte. Fließend und authentisch erzählt sie die Geschichte zweier Menschen in unterschiedlichen Welten, die zueinander finden. Einfach nur schön!

Abschließend kann ich das Buch nur weiterempfehlen! Klar gibt es ein paar Kleinigkeiten, die mir nicht so gut gefallen haben (wie diese ständigen Parallelen zu dem Märchen,), aber ich vergebe dennoch 5 Sterne. An alle die auf Liebesgeschichten stehen: das Buch ist ein Muss!

Veröffentlicht am 26.01.2019

"Ein kleiner Teil meines toten Herzens erwachte wieder zum Leben"

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"Das Problem mit Märchen ist, dass die meisten mit einem tragischen Schicksalsschlag beginnen. Ich verstehe schon, was dahintersteckt: Niemand mag eine verhätschelte Heldin. Eine großartige Figur muss ...

"Das Problem mit Märchen ist, dass die meisten mit einem tragischen Schicksalsschlag beginnen. Ich verstehe schon, was dahintersteckt: Niemand mag eine verhätschelte Heldin. Eine großartige Figur muss Hürden überwinden - Erfahrungen, die ihr Tiefe verleihen, sie verletzlich und sympathisch machen und einem die Möglichkeit geben, sich mit ihr zu identifizieren. Gelungene Figuren müssen Not und Entbehrung erleiden, um daran wachsen zu können und stark zu werden. In der Theorie ergibt das Sinn, aber für die Heldin selbst ist es trotzdem Mist." 


Ich habe nicht damit gerechnet, dass es so gefühlvoll wird, aber es hat mich absolut überwältigt von der ersten Seite an. Ich habe den Schmerz der Protagonistin gespürt, ich habe mit ihr mitgefiebert, mit ihr geweint, mit ihr gelacht... alles hat mich erreicht und bewegt. Dieses Buch ist wunderschön und verdient es von jedem gelesen zu werden! 

Ich finde, dass die Autorin wunderbar mit Worten umgehen kann, was dieses Buch zu etwas ganz Besonderem macht. 

Es war nicht eine Sekunde lang langweilig oder "zu kitschig". Klar ist es etwas klischeehaft und an einigen Stellen süßer als Zucker, aber das macht seinen Charme aus. 

Die Charakter sind einfach nur liebenswert und absolut authentisch. Es geht nicht anders, man kann Ella und Brian bzw. Cinder einfach nicht nicht ins Herz schließen. Was Ella  täglich durchmachen musste und dabei trotzdem immer eine solche Stärke zeigt ohne sich erniedrigen zu lassen ist unglaublich. Sie war mir wirklich sofort sympathisch und ich habe alles mit ihr geteilt. Aber auch Cinder ist unglaublich liebenswürdig. Er war immer für Ella da, hatte immer einen guten Spruch auf den Lippen und die Bereitschaft alles für seine Liebe zu tun. Ich kann nicht anders, man muss von diesen Charakteren schwärmen! 


Dieses Buch gehört definitiv zu meinen Lesehighlights 2018 und ich kann euch nur meine herzliche Empfehlung, selber in diese Geschichte einzutauchen, aussprechen. Es bringt mich zum Nachdenken und wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben. Das einzige was ich nicht empfehlen kann ist das Buch in der Öffentlichkeit zu lesen. Ich habe schon so einige komische Blicke abbekommen, weil ich ständig wie ein liebestrunkener Teenie mein Handy angestarrt habe, aus dem Nichts lachen musste oder komische Quitschgeräusche von mir gegeben habe, weil wieder einmal etwas mein Herz zum Schmelzen gebracht hat, aber das war es mir wert.

Ich liebe diese Geschichte, danke an die Autorin und den Verlag!


 

CinderElla

NetGalleyDE (Danke für das Rezensionsexemplar. Dies hat meine Meinung in keiner Weise beeinflusst.)

Veröffentlicht am 25.01.2019

Herzerwärmend, dramatisch, witzig und sehr berührend!

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Das Cover ist einfach wunderschön. Mit dem kräftigen türkisfarbenen Hintergrund sticht es sofort ins Auge und das farblich wunderbar dazu passende Hauptmotiv in Apricot ist einfach wundervoll. Die filigranen ...

Das Cover ist einfach wunderschön. Mit dem kräftigen türkisfarbenen Hintergrund sticht es sofort ins Auge und das farblich wunderbar dazu passende Hauptmotiv in Apricot ist einfach wundervoll. Die filigranen Blumen und der weiße Titel harmonieren super und ergeben somit einen gleichzeitig schlichten und doch verspielten Gesamteindruck. Die Geschichte kann abgeschlossen gelesen werden, besteht aber im Original aus zwei Bänden.

Erster Satz: "Das Problem mit Märchen ist, dass die meisten mit einem tragischen Schicksalsschlag beginnen."

Ja das ist in der Tat das Problem vieler Märchen. Auch dieses wunderschöne Neuzeitmärchen beginnt in einem kurzen Prolog mit einem heftigen Schicksalsschlag, der Ellas Leben für immer verändern wird: während sie an ihrem 18. Geburtstag mit ihrer Mutter auf dem Weg zu einem Ferienresort ist und mit ihrem Internetfreund Cinder chattet, kommt ein Transporter von der Fahrbahn ab und beendet ihr Leben. Zwar überlebt sie nach etlichen Operationen, künstlichem Koma und acht Monaten im Krankenhaus knapp, doch mit ihrer Mutter hat sie den letzten Menschen ihrer Familie verloren, der ihr etwas bedeutet hat. Nach einem missglückten Selbstmordversuch und mit ihrer neuen Behinderung und den vielen Narben ist sie nun gezwungen zu ihrem Vater zu ziehen, der sie als Kind verlassen hat und nun mit seiner neuen Familie in Los Angeles lebt. Zickige Stiefschwestern, Mobbing in der Schule, Trauer um ihre Mutter und stressige Sitzungen mit ihrer Psychotherapeutin - sie sehnt sich einfach nach ein bisschen Normalität und wünscht sich ihr altes Leben zurück. Da ist es ein glücklicher Zufall, dass ihr Chatfreund Cinder auch in LA lebt. Nach einem Jahr Funkstille meldet sie sich wieder bei ihm und sehr schnell beginnt es wieder zu knistern zwischen ihnen. Doch haben die beiden eine Chance: Brian Oliver, der neue Star am Hollywoodhimmel, und die verkrüppelte und entstellte Ella?


"EllaTheRealHero: Mein Leben steht gerade Kopf un dich brauche wirklich dringend was Vertrautes. Etwas Normales.
Cinder458: Normal kriege ich hin.
EllaTheRealHero: Klar bekommst du das hin, du Rockstar. Du würdest normal nicht mal erkennen, wenn es dir in dein absurd gutaussehendes Gesicht springen würde.
Cinder458: Du hast mein Gesicht doch noch nie gesehen. Woher willst du wissen, dass es gut aussieht?
EllaTheRealHero: Weil ein hässlicher Mensch niemals ein so großes Ego haben könnte wie du."


Wir steigen nach dem Prolog mit Ellas Ankunft in ihrem neuen Zuhause in die Geschichte ein. Schnell wird klar, dass die Parallelen zum Märchen "Aschenputtel" sich auch durch ihre neue Stieffamilie ziehen: ihre beiden Stiefschwestern Juliette und Anastasia sehen sie als Eindringling in ihre perfekte Familie und auch ihre Stiefmutter Jennifer begrüßt sie sehr unterkühlt. Ellas furchtbare, ausweglose Situation ist mir sehr schnell ans Herz gegangen. Das arme Mädchen hat keinerlei Hoffnungen und Träume mehr für ihr Leben, hat alle Bezugspersonen verloren, kann sich nicht mehr auf ihren Körper verlassen und lebt nun bei Fremden, die sie verabscheuen. Kelly Oram versteht es wirklich meisterhaft, uns in den Kopf von Ella hineinblicken und jeden Stich und jede Gemeinheit selbst spüren zu lassen. Die Autorin überrollt den Leser geradezu mit Schmerz und Tränen und ist dabei an vielen Stellen gefährlich nahe an der Grenze zur typischen New-Adult-Genre-Übertreibung. Doch neben Schmerz und Leid werden auch Vertrauen, Freundschaft, Liebe und Familie sehr groß geschrieben und es ist wundervoll zuzusehen, wie Ella langsam wieder Vertrauen in ihr Umfeld entwickelt und mit ihrer Situation besser umgehen kann.


"Witzig, reich, heiß, selbstbewusst, Buchliebhaber. Eindeutig nicht mein Typ. Nope. Ganz und gar nicht."


Dadurch dass sich Cinder alias Brian und Ella erst gegen Ende des Buches wirklich treffen, haben wir ganz viel Zeit, uns wirklich in die Protagonisten hinein zu fühlen und die zarte Beziehung zwischen den beiden kann sehr zaghaft und authentisch entwickelt werden. Durch viele Chats und Telefongespräche zwischen Cinder und Ella können wir die zwei erstmal in Ruhe beobachten, bevor die Außenwelt dazwischenfunkt. Gut hat mir hier also gefallen, dass vor allem die Charaktere im Vordergrund stehen und ihr Leiden, ihre Geschichte, ihr Leben nicht nur Kulisse für eine rasante Lovestory ist sondern sich eben diese Liebe eher dezent um ihre Probleme windet und zwischen all den Problemen ein wenig Platz findet, um aufblühen zu können. Mit dem Hin und Her, den Missverständnissen, der altbekannten "Du bist viel zu gut für mich"-Thematik ist die Geschichte natürlich etwas vorhersehbar, aber das sind ja alle Romane dieses Genres… Nichtsdestotrotz habe ich hier eine Echtheit und Tiefgründigkeit wahrgenommen, die mir bei vielen anderen Büchern davor gefehlt hat.


"Ella, wo auch immer du bist - falls du gerade zuhörst: Ich liebe dich. Du bist meine ganze Welt. Du hast immer gesagt, dass du Cinder für einen Feigling hältst, weil er getan hat, was die Leute von ihm erwartet haben, statt seinem Herzen zu folgen. Tja, ich bin kein Feigling. Dieser Prinz Cinder wählt seine Ellamara. Ich wähle dich, Ella. Wir sind Cinder und Ella, Madam. Und wir haben uns ein Happy End verdient!"


Mit Ella Rodriguez bekommen wir eine sehr starke Protagonistin vorgesetzt, die durch viel Durchhaltevermögen, Willenskraft, ihren Humor und aufkeimende Freundschaften langsam aus ihrem Loch hervorkämpft, in das sie nach dem Unfall gefallen ist. Ihre Liebe zu Büchern, vor allem zum Fantasy-Roman "Der Druidenprinz", ist für mich natürlich sehr gut nachzuempfinden gewesen und als Bloggerin und Filmfanatikerin, die sehr gerne angeregte Diskussionen über fiktive Personen führt, hatte sie für mich viel Identifikationspotential. Trotz abwechselnder Erzählung aus der Ich-Perspektive steht Ella eindeutig im Vordergrund. Doch auch Brian wird hier deutlicher gezeichnet als ich das erwartet hätte. Ella und Brian in Kombination ergeben auf jeden Fall ganz viel Lesespaß in witzigen Diskussionen. Neben wirklich liebenswerten Nebencharakteren wie die bunte Vivian mit ihren beiden kostümwütigen Dads, der treue Freund Rob, der Ella bei obwohl sie einen anderen liebt oder das Organisationstalent Scotty haben wir natürlich auch ein paar sehr hassenswerte Charaktere wie zum Beispiel die hübsche wie dumme Kaylee Summers mit ihre Intrigen oder Ellas Stiefschwester Anastasia, die keine Gelegenheit auslässt, Ella zu demütigen. Alles in allem also ein sehr farbenfrohes und ausgewogenes Bild.


"Wenn die Genetik jemals die Menschheit im Stich gelassen hatte, dann im Fall von Kaylee Summers. Sie war wie die Schokohasen, die zu Ostern verkauft wurden - von außen sah sie lecker aus, innen war sie völlig hohl und zu viel von ihr auf einmal führte garantiert zu Übelkeit."


Das herzergreifende Leiden der Protagonistin sorgt jedoch keineswegs für eine trübe Stimmung.
Kelly Oram schafft es durch flotte Dialoge und mit viel Witz und Gefühl den Spagat zwischen zuckersüßem Märchen-Flair und Bitterkeit der Realität zu verbinden, sodass die Geschichte locker und leicht daherkommt. Neben den Themen wie Mobbing, Depressionen, Verlust und Trauer kommen auch die Schattenseiten vom glänzenden Hollywood, die verbindende Wirkung von Büchern und die Wichtigkeit von menschlichen Beziehungen und Unterstützung zur Geltung. Die Parallelen zum Märchen sind da aber bleiben dezent im Hintergrund, sodass sie die Geschichte nett unterstützen aber nicht kitschig stören.


Fazit:


Eine wundervolle Märchenadaption mit einer starken Protagonistin, die es vortrefflich versteht zu leiden und zuckersüßer Märchen-Flair und die Bitterkeit der Realität zu einem unterhaltsamen Ergebnis verbindet.
Herzerwärmend, dramatisch, witzig und sehr berührend!