Was wäre, wenn das Volk über Schuld und Unschuld bestimmen dürfte?
Mit dieser Frage beschäftigt sich die Autorin in "Marthas Widerstand".
Martha ist 16 Jahre alt und soll den Millionär und Wohltäter Jackson Paige getötet haben. Eine Woche lang wird in einer live TV-Show ...
Mit dieser Frage beschäftigt sich die Autorin in "Marthas Widerstand".
Martha ist 16 Jahre alt und soll den Millionär und Wohltäter Jackson Paige getötet haben. Eine Woche lang wird in einer live TV-Show über ihre Schuld/Unschuld diskutiert und per Telefonvoting abgestimmt. Jeden Tag wandert Martha in eine kleinere Zelle. Sollte sie am Ende der Woche für schuldig erklärt werden, so wird sie hingerichtet.
In der Dystopie wird eine Welt beschrieben in der einzig und allein das Volk über Schuld und Unschuld bestimmen darf. Eine Welt in der das Volk stetig manipuliert wird und in der es eine essenzielle Rolle spielt, ob du aus armen oder aus reichen Verhältnissen stammst.
Erzählt wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven und bietet damit einen großen Einblick in die Welt in der Martha lebt. Man erfährt wie es Martha in den einzelnen Zellen ergeht und was sie in ihrer Vergangenheit geprägt hat und letztlich auch in diese Situation geführt hat.
Des Weiteren wird aus der Sicht ihrer psychologischen Betreuerin Eva erzählt, welche sich zur Aufgabe nimmt Marthas Unschuld zu beweisen und sie damit vor einer Hinrichtung zu bewahren. Zusätzlich erfährt der Leser noch was in der täglichen live TV-Show "Death is Justice" diskutiert und gezeigt wird. Dem Leser wird schnell klar, dass das Publikum der TV-Show sehr von dieser manipuliert und in eine Richtung gelenkt wird, sodass sie sich kaum noch eine eigene Meinung bilden und unklare Dinge hinterfragen. Aber nicht nur das Publikum wird von der TV-Show manipuliert, sondern auch die TV-Show von den reichen Leuten, die auf Grund ihres Geldes das Telefonvoting verfälschen können.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm zu lesen und die Kapitel sind nicht zu lang.
Kapitel für Kapitel erhält man ein weiteres Puzzleteil bzw. weitere Informationen was Martha wirklich mit dem Mord an Jackson Paige zu tun hat. Am Ende des Buches fügen sich alle Puzzleteile zusammen und es entsteht ein vollständiges Bild von dem was geschehen ist.
Dennoch finde ich, dass der Ausgang der Geschichte von Beginn an doch sehr vorhersehbar ist, was der Geschichte meiner Meinung nach aber trotzdem nicht sehr schadet.
Zusammenfassend ist "Marthas Widerstand" eine gelungene Dystopie, die sich mit einigen auch für uns relevanten Themen wie Manipulation und dem Unterschied zwischen Armen und Reichen befasst.